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Trauerbuch für 15-jährige gesucht

Thema: Trauerbuch für 15-jährige gesucht

Die Mutter einer guten Freundin von mir ist unerwartet gestorben, dadurch musste meine Freundin ihren Urlaub an der Nordsee abbrechen (der erste seit Jahren). Sie hat 4 Kinder, die 15-jährige leidet sehr stark: Sie zieht sich vollkommen zurück und isst kaum etwas. Leider ist meine Freundin auch sehr angespannt - zur Trauer und zum organisatorischen (wie Haushaltsauflösung) kommt ein sehr problematischer Sohn. Der Vater der Kinder ist keine Hilfe, sie ist geschieden und hat auch keine Geschwister. Leider wohnt sie zu weit weg, als dass ich ihr groß helfen kann. Da ich viel lese, hat mich meine Freundin um ein passendes Buch zum Thema Tod und Trauer gefragt - die Bücher die ich kenne, sind aber meist für deutlich jüngere Kinder., da dachte ich, ich frage mal hier nach. Kennt Ihr etwas passendes? LG Dorilys

Mitglied inaktiv - 09.08.2010, 10:11



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Hallo, viel wichtiger als ein Buch fände ich es jetzt, dass Deine Freundin trotz des Stresses usw. mit ihrer Tochter spricht! Ein Buch zum Thema finde ich eher für jüngere Kinder geeignet, mit denen man das Buch ja dann auch gemeinsam (vor-)liest. Einer 15jährigen aber wird Deine Freundin das Buch wohl kaum vorlesen, das heißt, die Tochter bekäme es in die Hand gedrückt, damit sie sich allein damit trösten soll... Das kann's nicht sein, oder? Ich glaube, Deine Freundin sollte sich trotz allem Zeit nehmen für die Große und mit ihr allein sprechen. Weil Teens oft unzugänglich sind, kann man zunächst mit belanglosen Sachen anfangen: "Mensch, war das ein Schock, gell, dass wir den schönen Urlaub jetzt abbrechen mussten." usw. Dann kann Deine Freundin sagen, wie schlimm es für sie ist, ihre Mutter verloren zu haben. Sie kann auch darüber sprechen, wie so ein plötzlicher Tod wohl passieren kann, dass dies aber eher selten ist (vielleicht hat die 15jährige auch Angst, dass theoretisch alle so schnell sterben könnten, auch ihre eigene Mutter oder sie selbst). Ein Buch scheint mir jetzt eine sehr armselige Sache zu sein, die gar nicht zur Situation passt. Ich glaube auch nicht, dass die 15jährige jetzt Lust hat, ein Trauerbuch zu lesen. Deine Freundin sollte das Ganze nicht abwälzen, sondern sich der eigenen Trauer gemeinsam mit der Trauer der Tochter stellen. Soviel Zeit muss sein. Und da eine 15jährige ja auch abends schon länger aufbleiben darf, kann man das auf die Zeit legen, wo die jüngeren Geschwister vielleicht schon schlafen oder in ihren Zimmern sind. Rede ihr doch mal dahingehend ins Gewissen und lass auch keine Ausflüchte (keine Zeit) gelten. Dass Deine Freundin trauert, heißt ja nicht, dass sie ihre Tochter nicht ruhig auch in dieses Gefühl mit einbeziehen kann - es ist doch traurig, wenn jeder allein in seinem Kämmerlein trauert, statt dass man sich gegenseitig hilft. Die Tochter fühlt sich offenbar ja jetzt bereits sehr alleingelassen, weil sie kaum noch spricht oder isst. Höchste Zeit, dass ihre Mutter mal aufhört, herumzustressen und auf ihre Tochter eingeht - das ist viel wichtiger als Organisatorisches rund um die Beerdigung. LG BB

Mitglied inaktiv - 09.08.2010, 10:47



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wenn sie es nicht alleine schafft: in den Erziehungsberatungsstellen gibt es dafür Fachpersonal und es gibt auch Kinder- und Jugendpsychologen! Deine Freundin muss trotz ihrer eigenen Trauer für die Kinder ein Halt sein - das Mädel mit einem Buch "abzuspeisen" finde ich auch nicht gut. Einfach mal in den Arm nehmen und gemeinsam weinen - trauer auch zulassen für alle - dem Kind zeigen, dass sie auch traurig ist aber das sie trotzdem bereit ist für sie dazusein und sie zu halten und gemeinsam mit ihr trauert. ACHTUNG! Sie hat noch weitere Kinder - die sollte sie nicht vergessen - auch diese trauern! Ich weiß aus eigener Erfahrung - es ist schwer damit umzugehen wenn es einem selber damit schlecht geht ABER es geht! LG Carmen

Mitglied inaktiv - 09.08.2010, 15:36



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ich glaube nicht dass bei Ihr das Buch ein Ersatz für Gespräche sein soll, sondern eher eine Ergänzung oder Hilfe. Meine Freundin geht momentan ziemlich auf dem Zahnfleisch, die hält sowieso schon engen Kontakt zur Erziehungsberatung, da der älteste Sohn Drogenprobleme hat. Ihr Ex-Man hält seinen Sohn für einen Totalversager und sagt es dem Kind auch so. Er ist in keinster Weise bereit, sie zu unterstützen. Sie versucht so gut es geht alle Kinder in ihrer Trauer zu unterstützen - aber der Tag hat auch für sie nur 24 Stunden. LG Dorilys

Mitglied inaktiv - 09.08.2010, 15:56



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http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss?__mk_de_DE=%C5M%C5Z%D5%D1&url=search-alias%3Daps&field-keywords=Trauer evtl. in einer Buchhandlung beraten lassen Gespräche sind allerdings wichtiger.

Mitglied inaktiv - 09.08.2010, 14:46



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Als mein Schwiegervater damels starb, waren unsere Jungs 6 und 9. Aber, Ihnen hat es sehr geholfen, dass wir sie in das Gespräch mit der Bestatterin mit einebzogen haben. Ich denke, eine 15jährige kann Deiner Freundin eine große Hilfe sein, gerade Bein Organisieren, beim Aussortieren ... und man hat dabei Zeit zum Reden. Trini

Mitglied inaktiv - 18.08.2010, 08:45