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Schulgong abgeschafft....

Thema: Schulgong abgeschafft....

Hallo zusammen, heute wurde meine Tochter in die weiterführende Schule eingeschult und gleich stellt sich mir eine Frage. Mit beginn des letzten Schuljahres wurde an dieser Schule der Schulgong abgeschafft. Kennt ihr das? Funktioniert das wirklich? Ich kann mir nicht vorstellen, dass meine Tochter nach der Pause immer pünktlich wieder an ihrem Platz sitzt... Hinzu kommt, der Bruder ihrer Klassenkameradin geht ebenfalls in diese Schule und erlebt nun halt das zweite Jahr ohne Gong. Da seine Klasse das nicht auf die Reihe bekommen hat, pünktlich zu sein, gilt nun: wer sich verspätet, sitzt Samstag nach! Ist das rechtens??? Ich meine, innerhalb der Woche finde ich Nachsitzen als "Erziehungsmaßnahme" akzeptabel (hatte wir in der Grundschule, nachdem das Hausaufgabenvergessen überhand nahm), aber Samstag ist für mich definitiv Freizeit. Kann die Schule einem da wirklich durch Freizeitaktivitäten einen Strich ziehen? Meine Tochter reitet beispielsweise samstags morgens und wir müssen auch zahlen, wenn wir kurzfristig absagen müssen. Also, wer weiß mehr? ;-) LG, cassie

Mitglied inaktiv - 24.08.2009, 21:44



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>>Kennt ihr das? Ja. >>Funktioniert das wirklich? Eigentlich schon. >>Ich kann mir nicht vorstellen, dass meine Tochter nach der Pause >>immer pünktlich wieder an ihrem Platz sitzt... Dann wird ihr Fehlverhalten entsprechend sanktioniert und sollte in einer verhaltensänderung gipfeln. >>Ist das rechtens? Hängt vom Bundesland ab. >>Meine Tochter reitet beispielsweise samstags morgens und wir >>müssen auch zahlen, wenn wir kurzfristig absagen müssen. a) Andere reiten unter der Woche um 14 Uhr und müssen dann ihre Reitstunde auch wegen des Nachsitzens absagen. b) Dann solltest du ja ein Interesse daran haben einem Fehlverhalten deiner Tochter entgegenzuwirken.

Mitglied inaktiv - 24.08.2009, 22:08



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"Dann wird ihr Fehlverhalten entsprechend sanktioniert und sollte in einer verhaltensänderung gipfeln." Ein klar denkender Mensch braucht nicht sanktionieren. Ich unterrichte auch - ohne Gong - wenn mal jemand ne Minute zu spät komme ( was vorkommt, aber nicht oft), ist das sein Problem - der Stoff, der bis dahin durchgenommen wurde, fehlt im dann halt in der Klassenarbeit. Sein Problem, nicht meins. Groß störend ist es nicht, wenn er sich unauffällig an seinen Platz begibt, vielleicht noch ein "Entschuldigung" murmelt.

Mitglied inaktiv - 25.08.2009, 16:43



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Wecke den eigenen Gong in deiner Tochter, er muß nur gefunden werden! Im Ernst: Bei meinen Jungs an der alten Schule gab es auch keinen Gong und es hat immer hervorragend geklappt. Ob das mit dem Nachsitzen rechtens ist, weiß ich nicht. Frag doch nochmal beim Klassenlehrer/in nach. LG Heike

Mitglied inaktiv - 24.08.2009, 22:17



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Hab ich hier gerade zum ersten Mal von gehört, und spontan würd ich mich echt dagegen aussprechen. Gegen den Gong mag sprechen, dass er Schüler in einer konzentrierten Phase unterbricht, dass das nicht modernem Lernen entspricht, wo jeder in eigenem Rhytmus und Zeitabschnitt arbeitet. Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke - der Gong ist eine Orientierungshilfe, die auch manchmal Erlösung von allzu konzentrierter Arbeit verspricht. Struktur, die mir viel zu sehr abhanden kommt, in einer allzu "modernen" Zeit. LG Munin

Mitglied inaktiv - 25.08.2009, 01:38



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Ich bin mir noch nicht sicher, was ich davon halten soll. Die nächste Zeit wird es zeigen ;-). Es ist auf alle Fälle ruhiger hier im Ort geworden. Die Grundschule ist nun die einzige Schule, die noch gongt.

Mitglied inaktiv - 25.08.2009, 09:06



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Hilfe Hilfe, das hatten wir schon einmal - in der Grundschule. Das Argument der Lehrer war, dass die Kinder zu mehr Selbständigkeit erzogen werden. Funktioniert hat es praktisch nie. Dauernd stand einer der Lehrer auf dem Schulhof und musste seine Schüler zum Unterricht treiben. Einmal benutzten sie sogar ein Megaphon und beauftragten Schüler, ihre Kameraden reinzurufen. Die hatten nichts besseres zu tun als das Ding in der Sprunggrube zu vergraben. Das spätere Suchen muss abenteuerlich gewesen sein. Argument der Lehrer war, dass man die Zeit ja auch vom Kirchturm ablesen könnte - aber der war irgendwann wegen Reparaturarbeiten christomäßig verhüllt, Pech für die die keine Armbanduhr hatten. Dauernd begannen Klassenarbeiten zu spät, weil immer noch Kinder fehlten, die gesucht werden mussten und nachher blieb allen zu wenig Zeit, um sich das Geschriebene noch mal anzugucken. Bitte liebe Lehrer, lasst solchen Schwachsinn. Ein Gong hat noch niemandem geschadet, wirklich nicht. LG

Mitglied inaktiv - 25.08.2009, 09:51



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Das Problem mit dem Gang entsteht seitens der Lehrer nicht beim Stundenbeginn, sondern vielmehr am Stundenende. Es gongt, die Schüler packen automatisiert ein und ignorieren weitere Aussagen der Lehrkraft.

Mitglied inaktiv - 25.08.2009, 12:33



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Wie man nur wegen so eines einfachen Problems soviel - in Bayern würde man sagen - Gschiß machen kann? Meine schönste Zeit hatte ich als junger Lehrer in einem alten, zweiklassigen Schulhaus - wozu hätten wir dort eine Glocke gebraicht? Und dass die Kinder rechtzeitig und möglichst unterwürfig auch noch in die Zeitschablone einfügen, was hätte ich damit erreicht? Meine Schüler und ich, wir hatten eine persönliche Beziehung und sie wären gar nicht auf die Idee gekommen, im Pausehof zu bleiben, wenn es drinnen interessant weitergeht. Die Frage ist natürlich: Wie ist das in Schulen, wo es auf dem Pausehof interessanter ist als im Klassenzimmer? Ist Schule dafür da, die Kinder davon abzubringen, sich für Interessantes zu interessieren und sich dafür mit Uninteressantem zu quälen? Nachsitzen ist schlicht Erpressung. Pädagogen sollten ja der Wortbeudeutung nach Kinderführer sein. Führer gehen vorweg und können dadurch Kinder mitreißen, wenn sie verstanden haben, um was es geht. Wenn sie es nicht verstanden haben, dann blockieren sie die Bewegungen des Lebens im Nachsitzen noch mehr statt sie endlich zu NUTZEN. Ich meine, wenn man als ErZIEHer bnicht5 soviel GEIST besitzt, sich was einfallen zu lassen, was ZIEHT, dann sollte man erst selber einiges dazulernen, ehe man weiter mit Kindern herumstopselt. Ich grüße herzhaft. Franz Josef Neffe

Mitglied inaktiv - 25.08.2009, 13:46



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"Es gongt, die Schüler packen automatisiert ein und ignorieren weitere Aussagen der Lehrkraft." Auch nicht normal, finde ich. Autorität der Lehrkraft sollte ausreichen, dass die Jugendlichen seinen Worten mehr Beachtung schenken als dem Gong. Wenn nicht, läuft anderweitig was schief - Gong hin oder her.

Mitglied inaktiv - 25.08.2009, 16:45



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Also ich kann jetzt nur von dem ersten Tag bei meiner Tochter berichten. Es handelt sich im übrigen um eine sehr große und unübersichtliche Schule (es gibt dieses Jahr alleine acht fünte Klassen). Die Kinder sind alle in der Pause vor ihrem Gebäude stehengeblieben, weil sie Sorge hatten, den Stundenbeginn zu verpassen. Was sie wohl zusätzlich irritiert ist, dass die Grundschule (direkt im Nebengebäude) halt fröhlich weiter gongt, allerdings gibt es dort noch 5-Minuten-Pausen und somit haben sie einen ganz anderen Zeitplan, der sich im Laufe des Tages immer mehr verschiebt. Achja und heute hat die Lehrerin (da sie selbst nicht auf die Zeit geachtet hat) ein paar Minuten überzogen und die Buskinder haben ihren Bus nicht mehr bekommen (haben eh nach Stundenschluss nur 4 Minuten Zeit). Ich bin mal gespannt, wie es weitergeht. Noch hat mich das Konzept nicht überzeugt ;-).

Mitglied inaktiv - 25.08.2009, 16:45



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>>Auch nicht normal, finde ich. Doch, leider. Pawlow läßt grüßen...

Mitglied inaktiv - 25.08.2009, 19:01



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Also, 3-4 Minuten überziehen war durchaus keine Seltenheit (mit Gong). LG

Mitglied inaktiv - 25.08.2009, 20:03



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Bei uns auch nicht. Aber nicht, wenn Buskinder in der Klasse saßen, die pünktlich an der Haltestelle sein mussten. Der Direktor hat gestern noch betont, dass die Fahrpläne extra so abgestimmt sind, dass die Kinder nicht lange warten müssen.

Mitglied inaktiv - 25.08.2009, 20:15



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Wie gesagt, das ist doch ein rein praktisches Problem mit überziehen oder nicht überziehen. Und 4 Minuten Zeit zum Bus zu kommen, sehe ich nicht als "gut abgestimmt" an...denn das ist sehr eng bemessen. Schließlich müssen die Schüler ja ihr Zeug noch zusammen packen, aus dem Schulgebäude und zur Haltestelle kommen. Wo wäre außerdem das Problem, wenn die Schüler nach der Schule ein paar Minuten warten müssten und sich somit noch etwas austauschen und "runterkommen" könnten. Wirklich nachvollziehen kann ich das ausgeklügelte Zeitkonzept nicht. Ich sehe im Gong auch Nachteile, bspw. dass er abrupt alle Gedanken unterbricht...Kein Gong hat den "Nachteil", dass man die Chance hat ein eigenes Zeitgefühl zu entwickeln und nicht mehr nach reiner Zeitvorgabe a la "cool Gong, endlich raus hier" (das stört nämlich auch das Ende des Unterrichts, da der Gong über dem Lehrer steht und einige Schüler auch einfach dann zusammenpacken, laut machen und rausrennen - egal was der Lehrer noch sagen möchte.) Aber ich habe den Eindruck du willst es dir gern mies reden, wenn da kein Gong ist. Warum vertraust du deiner Tochter nicht, dass sie ein Zeitgefühl entwickeln wird? Schüler, die den Weg zur Schule allein zurücklegen (ohne Shuttle-Schul-Bus) kommen auch pünktlich an ohne einen Gong bei sich zu haben... LG

Mitglied inaktiv - 25.08.2009, 20:37



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Hund und Kind unterscheiden sich in manchen Dingen. Hab den Vergleich.

Mitglied inaktiv - 26.08.2009, 10:35



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Gibts hier auch an Volksschulen - und das ist einfach gut so! Mehr Freiheit, mehr Möglichkeit sich nach den Kindern zu richten, keine Gängelung von außen. In einer höheren Schule geht doch der Sinn verloren, oder? Da muss doch um eine bestimmte Zeit der Lehrerwechsel stattfinden und damit eine Pausenordnung eingehalten werden. Naja, vielleicht auch nicht.

Mitglied inaktiv - 25.08.2009, 17:47



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Denke schon dass das funktionieren wird. Bei uns gibts auch keinen Gong,nur ein optisches Signal.

Mitglied inaktiv - 26.08.2009, 10:01



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"Und dass die Kinder rechtzeitig und möglichst unterwürfig auch noch in die Zeitschablone einfügen, was hätte ich damit erreicht?" "Ist Schule dafür da, die Kinder davon abzubringen, sich für Interessantes zu interessieren und sich dafür mit Uninteressantem zu quälen?" und nochmal:

Mitglied inaktiv - 26.08.2009, 10:06



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Hallo Ihr, zwei Anmerkungen: 1. ich kann mir nicht vorstellen, wie diese Regelung an einer großen Schule praktikabel sein soll, wenn jeder Lehrer so lange unterricht, wie er möchte, aber dennoch die Lehrer/Räume gewechselt werden. 2. werden sich die Schüler wohl kaum in der Pause erholen können, wenn sie ständig darauf bedacht sein müssen, auf die Uhrzeit zu achten. Da bevorzuge ich doch eher 2 Gongs, einer, dass die Schüler sich langsam auf den Weg machen müssen und einer, dass der Unterricht anfängt. nein, doch noch eine 3. ist der Schulgong am Ende des Tages doch das schönste Geräusch, das es für Schüler gibt.......und erst der vor den Ferien.... LG Anda

Mitglied inaktiv - 26.08.2009, 11:48



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sollte meines Erachtens verboten sein. Grundsätzlich - kann mich auch gar nicht erinnern, dass es das in meiner Schulzeit gab. LG Anda

Mitglied inaktiv - 26.08.2009, 11:51



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Hallo, das finde ich absolut keine gute Idee, mein Sohn würde da den Anfang bestimmt verpassen oder total gestresst sein, zumal er nie eine Uhr mit in die Schule nimmt, was ich auch gut finde. Die Lehrer müssen eh pünktlich aufhören, weil die nächste Stunde ja beginnt, überziehen kommt bei uns (auch Gymnasium) eigentlich nicht vor. Das Nachsitzen wegen sowas und dann auch noch Samstags finde ich völlig daneben (wundert mich auch, dass die Lehrer so was mitmachen, das ist doch auch für die schrecklich). Nachsitzen gibts bei uns, wenn die Hausaufgaben (wiederholt) nicht gemacht wurden, da werden nachgeholt, aber doch nichts samstags. Gruß, Renate

Mitglied inaktiv - 26.08.2009, 13:24



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Schon ewig lange her wird ja keiner mehr lesen aber: Ohne Gong kann ich mir das gar nicht vorstellen. Mag in der Grundschule noch gehen aber an der weiterführenden, beim Klassensaalwechsel, verschiedenen Fächern, verschiedenen Lehrer, Busabafahrten macht das doch wenig Sinn. Ein wenig Struktur reinbringen macht einen doch noch lange nicht zu Sklaven der Uhr... Oder nicht-mehr-selbstbestimmten Menschen. Man kanns auch übertreiben.

Mitglied inaktiv - 28.08.2009, 16:29