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Wie viel Eigenverantwortung kann man erwarten?

Thema: Wie viel Eigenverantwortung kann man erwarten?

Hallo, in letzter Zeit gerate ich leider häufiger mit meiner 11jährigen Tochter aneinander. Vielleicht erwarte ich auch zuviel, daher will ich mal hören, wie das bei euch so ist... Also ich weiß sicherlich viele positiven Eigenschaften meiner Tochter, aber das, was mich echt oft auf die Palme bringt, ist, das man ihr alles sagen muss. Sie spielt z. B. Altflöte, übt aber so gut wie nie von sich aus. Wenn ich ihr dann anrate, dieses "Hobby" doch aufzugeben, wenn sie sowieso kein Interesse daran hat, dann regt sie sich auf und bemüht sich in den nächsten Tagen, daran zu denken. Aber eben nur wenige Tage... Genauso ist es mit ihren Tieren, wofür sie die Verantwortung tragen soll. Aber wenn ich nicht hinterhergucken würde, dann wären die Tiere schon verhungert, würden im dreckigen Stall verkommen, wie auch immer. Dann ist jeden Morgen bei uns gemecker, weil sie so rumtrödelt. Sie braucht ellenlang, bis sie morgens in die Gänge kommt, egal, wann sie aufsteht. Ich habe schon extra viel Zeit eingeplant, aber ich schätze, selbst wenn wir drei Stunden einplanen, das würde auch nichts bringen. Ich habe ihr noch bis vor wenigen Wochen ständig die Zeit angesagt, damit sie pünktlich zum Bus kommt. Nun haben wir aber vereinbart, das sie selbst auf die Uhr schauen soll - heute war es dann mal wieder, wie so oft, sie trödelte ewig rum, bis sie dann auf die Idee kam, auf die Uhr zu schauen und da war es schon höchste Eisenbahn. Sie meckerte dann gleich rum, das sie es eh nicht pünktlich schaffen würde, aber ich blieb hart und schickte sie erst mal mit dem Fahrrad los. Sie hat es geschafft, nebenbei gemerkt... Wie ist das denn bei euch? Wieviel Eigenverantwortung kann ich eigentlich erwarten? Wenn ich mit ihr darüber rede, meint sie immer heulend, sie würde es halt nicht schaffen. Aha, aber jeden Tag ihre ihre virtuellen Tiere am PC zu versorgen, daran denkt sie ja auch... Wir haben schon vieles versucht, sie hat Pläne entworfen mit ihren "Aufgaben", an ihre Zimmertür geheftet, aber das hilft nur kurzzeitig. Ich habe ihr ein Plakat gemalt "heute schon geflötet?", das brachte mal gerade eine Woche was. Wir haben gemeinsam überlegt, wie sie besser die Zeit im Blick haben kann, was sie tun kann (sich am Küchentisch so hinsetzen, das sie die Zeit im Blick hat, Backofenuhr programmieren, damit sie rechtzeitig zum Aufbruch bimmelt,...). Aber sie macht es einfach nicht und verläßt sich scheinbar viel zu sehr auf uns. Zu recht? Verlange ich zuviel? Gruß Birgit

Mitglied inaktiv - 08.12.2008, 08:28



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...mein Mittlerer wird jetzt 12 und ist genauso. Ist, denk ich, auch eine Typ-Frage, allerdings sind, wie ich so höre, viele Kinder so, wenn auch nicht alle. Irgendwann wird´s schon werden; ich hoffe, mit 18 muss ich ihn morgens nicht mehr aus dem Haus richten.

Mitglied inaktiv - 08.12.2008, 09:52



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Hallo, ohne Aufforderung klappen bei meiner Tochter (11) nur Dinge, wo sie wirklich Interesse dran hat, ich muss sie zum Beispiel jeden Tag daran erinnern, das sie ihre Mappe packen soll und und und, ich lese hier auch oft, dass man die Kinder halt auflaufen lassen soll, aber das bring ich auch oft nicht fertig. Lg. Mandy

Mitglied inaktiv - 08.12.2008, 10:28



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ich kenne das leider auch. Während mein grosser ( 11 Jahre) sehr selbständig ist und vieles auch alleine geregelt bekommt ( er packt sein Pausenbrot selbst ein, fährt pünktlich los, richtet am Vortag schon seine Klamotten raus usw.) Bin ich beim mittleren am verzweifeln. Er kommt gar nicht in die Gänge. Jeden Morgen die gleichen Ermahnungen. Hab ihn sogar auch schonmal den Bus verpassen lassen, so das er zu Fuss los gehen musste, aber auch das hat gar nichts gebracht. Egal wie früh er aufsteht, er bekommt es einfach nicht hin. Da wird getrödelt was das Zeugs hält. Ich denke auch das es vom Typ abhängig ist. Zum Glück habe ich nur einen von dieser Sorte. Meine kleine kommt mehr nach ihrem grossen Bruder und ist mit 6 Jahren schon recht Fit. Tipp habe ich leider keinen. Viell. hat ja jemanden DIE Lösung :) grüsse FF

Mitglied inaktiv - 08.12.2008, 11:06



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bei meiner Tochter (11) war es schon mal besser. sie lässt zur zeit sehr nach, verschusselt viel, plant ihre hausaufgaben und das lernen auf die klassenarbeiten schlechter als sonst. vielleicht die pubertät? sie leidet selber auch drunter, dass nix mehr so richtig läuft. ich versuche, da auf geduld zu setzen. und lasse sie halt meistens selber die konsequenzen tragen. gruß karina

Mitglied inaktiv - 09.12.2008, 10:04



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Hallo, welch passende Frage......hab gerade einen halben Asthma Anfall riskiert ,um meiner schusseligen Tochter den Elternabendzettel in die Schule HOCH (liegt am Berg) zu bringen! Mit 2 Kleinkindern...(Die Lehrerin hat auch nur knapp 5 mal ermahnt, das heute der letzte Termin wäre) Ich hoffe sehr, daß das normal ist! Am Mittwoch hat sie sogar ihren Gitarrenunterricht vergessen! Vorher bin ich halb ausgeflippt, jetzt wo ich wieder Luft bekomme, find ichs wieder fast schon witzig. Spätestens wenn sie selbst Mütter sind, wird sich das ändern.......ich glaub da ganz fest dran!! LG S.

Mitglied inaktiv - 08.12.2008, 11:33



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D.h. man muss gemeinsam sehen, dass man Bereiche sucht, wo man Druck macht und Bereiche, wo Kind Eigenverantwortung übernimmt. Sicher wirst Du es nicht fertig bringen, die Tiere verhungern zu lassen oder sie zu spät in die Schule gehn zu lassen. Aber Flöte üben sollte allein ihr Ding sein. Dann muss der lehrer sie halt mal anmeckern. Bei uns (Sohn 11) ist Gitarre das Nebenbei-Hobby ohne Druck. Bei Hausaufgaben habe ich den groben Überblick. Bei Dingen, die letztlich für uns teuer werden könne, bleibe ich dran. Leihfristen überwache ICH und in Sachen zahnspange haben wir ein "Strafsysten". Ein Nachmittag ohne Spange kostet 50 Cent (d.h. das Taschengeld würde sogar reichen, wenn er die Spange täglich vergisst). Trini

Mitglied inaktiv - 08.12.2008, 11:55



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es gibt dinge die ich für wichtig erachte und bei denen mache ich durchaus druck und stehe ermahnend dahinter. dann gib es angelegenheiten, die ich den kindern eigenverantwortlich überlasse. zb. klavier üben, da muss er selbst daran denken (macht er meistens nicht, finde ich aber nicht schlimm).damit er morgens pünktlich an der bushaltestelle steht, dafür sorge ich notfalls, auch mit ermahnungen. ich erinnere ihn auch an den klassischen turnbeutel, wenn er den allerdings trotzdem zu hause stehen lässt, bringe ich ihn nicht nach. grundsätzlich glaube ich, muss man das auch immer individuell am kind fest machen. was bin ich bereit zu tun und was nicht.so unterschiedlich wie die kinder in ihrer personellen struktur sind, so unterschiedlich fällt dann auch jeweils der "unterstützende einsatz" meinerseits aus. sehe das alles aber nicht so eng! gute nerven wünscht polgri

Mitglied inaktiv - 08.12.2008, 23:10



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...du ziehst dir zu sehr den "Schuh" an. Sie übt nicht von sich aus? Dann lass sie doch,der Flötenlehrer wird dann schon was dazu sagen...ggf merkt sie dann selber ob es Sinn macht weiter Unterricht zu nehmen,oder es kommt die Erkenntnis dass es ihr einfach keinen Spass macht.Ich denke wenns ihr Spass macht wird sie auch am Ball bleiben. Thema Tiere:Wann hat sie denn die Tiere bekommen??? bzw war es ihr Wunsch(so nach dem Motto:"ach Bitte,Bitte Mama ich wünsch mir so sehr einen Hamster...) Ich persönlich denke ein Kind kann mit frühesten 10,11 Jahren überhaupt VERANTWORTUNG(teilweise) für ein Haustier übernehmen...natürlich kommts aufs Tier an-Fische zB gehen eher als ein Hund oder ein Meerschweinchen. Somit denke ich dass sie da einfach noch Überfordert ist(offenbar)...glaube nicht das man"Cypertiere" mit echten Tieren vergleichen kann-aber das nur am Rande ;-) Thema rechtzeitig fertig werden für die Schule:DA denke ich genauso:es ist nicht DEIN Problem...weck sie rechtzeitig und dann muss sie gucken wenn dass sie ihre Zeit einteilt und rechtzeitig fertig ist...wenn nicht kommt sie halt zu spät?! Ist doch nicht DEIN Ding?! Wenn sie ein paar mal zu spät kommt dann wird sie schon zu sehen dass sie schneller wird morgens;-) LG Tanja

Mitglied inaktiv - 08.12.2008, 12:44



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Hallo, erst mal vielen Dank an alle!!! Ich hatte schon befürchtet, völlig in der Erziehung versagt zu haben ;-) Aber scheinbar habe nicht nur ich so ein Exemplar ;-) @tathago: Du hast schon recht, ich ziehe mir vermutlich wirklich den Schuh zu sehr an und ich muss gelassener sein. Mit dem Flötenunterricht ist es halt so, das er ein Haufen Geld kostet und ich das manchmal nicht einsehe, das zu bezahlen, wenn sie nicht etwas dazu beiträgt. Aber ich werde es mal wirklich versuchen, sie nicht mehr daran zu erinnern und auf die Reaktion der Lehrerin warten. Vielleicht bringt es ja was... Die Tiere hat sie sich gewünscht und hat sie seit 3 bzw. ca. 6 Jahren. Ich mag aber selber diese Tiere (Zwergkaninchen, Meerschweinchen, Wellensittiche) sehr und habe sie auch nur angeschafft, weil ich auch dahinterstehe und wir uns die Arbeit ansich teilen. Aber in letzter Zeit bleibt das eben oft an mir hängen und ich dachte, ich könnte so langsam von ihr erwarten, das sie von sich aus agiert. Aber sie meint halt, sie würde es schlichtweg vergessen, daher auch der Vergleich mit den virtuellen Tieren... Sie zu spät zur Schule kommen zu lassen, würde ich glaube ich nicht übers Herz bringen. Aber auf jeden Fall muss sie versuchen, den Bus noch zu erreichen und das ziehe ich ja auch durch. Auch wenn das Gemecker und Geschreie dann groß ist. Sie wirft mir halt oft vor, das sie eben noch ein Kind ist und ich Dinge erwarte, die sie noch nicht leisten kann - aber ich denke, eher will. Denn die Dinge, die ihr super wichtig sind, zieht sie schon durch, da ist sie dann groß genug für ;-) Gruß Birgit

Mitglied inaktiv - 08.12.2008, 13:00



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Was mich interessiert ist warum du es nicht"übers Herz bringst" sie zu spät zur Schule kommen zu lassen?? Das entzieht sich völlig meinem Verständnis-ganz ehrlich. Wenn meine 11 Jahre alte Tochter(und du beschreibst es ja ganz gut-bei den Dingen die den jungen Damen wichtig sind klappts ja auch*g*) nicht in der Lage ist die Zeit die sie zur Verfügung hat am Morgen so einzuteilen dass sie pünktlich ist dann ist das IHR Problem.Punkt. LG Tanja

Mitglied inaktiv - 08.12.2008, 13:38



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du schreibst: Sie wirft mir halt oft vor, das sie eben noch ein Kind ist und ich Dinge erwarte, die sie noch nicht leisten kann - aber ich denke, eher will. Denn die Dinge, die ihr super wichtig sind, zieht sie schon durch, da ist sie dann groß genug für Wenn sie das zu dir sagt dann ist sie weiter als du denkst und sie verlässt sich einfach auf dich...nach dem Motto...die Mama wirds schon richten. Mir würde nicht im Traum einfallen meiner Tochter irgendwas in die Schule nachzutragen oder sie wenn sie den Bus verpasst hat zu fahren ...ne das ist ihr Bier. Flötenunterricht...ihre Sache wenn sie unbedingt will dann lass sie weiter dort hin gehen ....aber lass auch der Flötenlehrerin den "Anschiss" übrig...denn das üben ist ganz allein ihre Sache. Genauso morgens....wenn sie nicht fertig wird dann verpasst sie eben den Bus und ,muß mit dem Fahrrad fahren ....( macht sie bei dem Wetter sicher nicht so gerne) und muß dann dem Lehrer erklären warum sie zu spät kommt. Meine Kleine ist oft morgens alleine wenn mein Mann und ich auf Arbeit sind dann muß sie zur rechten Zeit losgehen , sonst ist der Bus weg und sie läuft 5 km zur Schule. Ist ihr zum Glück noch nie passiert aber sie weiß auch das ich nicht darauf achte das sie rechtzeitig geht das ist ihr Ding. Anders sehe ich das bei Tieren...die kann man nicht verhungern lassen. Wenn ihr sie für euch gemeinsam angeschaft worden dann kannst du es auch ab und an übernehmen sie zu füttern....macht doch die Wochentage aus wann wer dran ist.....oder Kind am Wochenende und Mama in der Woche oder so. LG Claudia

Mitglied inaktiv - 08.12.2008, 14:44



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seit das Baby da ist. Bis ich morgens mit den beiden Kleinen fertig bin, ist sie manchmal schon weg. Cata

Mitglied inaktiv - 08.12.2008, 14:45



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Hallo, ich sehe das eher locker; nicht dran denken heißt nicht Desinteresse. Ans Flöte üben muss ich meinen 10jährigen auch erinnern, das mache ich, dann übt er auch (weil er schon gerne spielt) und gut ist. Ich mache auch so Sachen wie ans Ranzen packen erinnern am Abend, damit es morgens keinen Stress gibt, das macht mir auch nichts aus. DIe Hausaufgaben macht er in der Schule im Silentrium, ist auf seinen Wunsch, ist auch für uns alle besser und reduziert den Stress enorm. Zu Beginn des 5. Klasse auf dem Gymnasium habe ich da noch mal öfter geguckt, während ich das in der Grundschule nie getan habe (auch da hat er sie in der Schule gemacht), da es aber weiter gut läuft, mache ich das immer weniger. Er meldet sich auch, wenn er Hilfte braucht. Ich finde das erinnern überhaupt nicht schlimm, da es dann hatl auch klappt, ich muss nicht ewig hinterher sein. Gruß, Renate

Mitglied inaktiv - 08.12.2008, 15:17



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Thema Flöte üben: ist nicht dein Problem, sondern ihrs. Der Lehrer wird schon was sagen. Tiere: Sie kann erst ihren privaten Interessen nachgehen, wenn sie die Tiere gemacht hat. Sprich: Computer geht erst an, wenn das Tier versorgt ist. Trödeln: Ich schaue nicht auf die Uhr für meinen Sohn, 10. Wenn er zu spät geht, ist der Bus weg. Ich muss nicht an der Schultür klopfen. Sieh es etwas entspannter. Hier lohnt es sich nicht zu kämpfen.

Mitglied inaktiv - 09.12.2008, 15:21



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Bei uns fährt der Bus stündlich. Und die Entschuldiguing für eine geschwäzte Stunde müssen die Eltern schreiben. Sonst kommt irgendwann Post vom Ordnungsamt. DAS wäre für mich definitiv ein Hauptkriegsschauplatz ...ist bei Großsohni zum Glück kein Problem. Trini

Mitglied inaktiv - 10.12.2008, 08:11