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Erfahrungen mit G8 ?

Thema: Erfahrungen mit G8 ?

Hallo, meine Tochter geht in die 4. Klasse und langsam stehen die Überlegungen an, welche Schule sie im 5. Schuljahr besuchen wird. Auch ein Gymnasium mit G8 käme evtl. in Frage. Hat jemand von Euch Kinder, die ein G8-Gymnasium besuchen und kann mir über Erfahrungen berichten ? Vielen Dank und liebe Grüße wickiefan

Mitglied inaktiv - 07.11.2009, 18:21



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Eins vorab, ich finde die Entscheidung der Kultusminister für G8 falsch und halte sie für überstürzt und unüberlegt, halt für blanken Aktionismus. IMHO ist es wirklich eine Schande nur um ein Jahr zu "gewinnen" (wofür eigentlich) den Kindern 32 und mehr Unterrichtsstunden aufs Auge zu drücken (zzgl Hausaufgaben). Unsere persönlichen Erfahrungen mit G8 sind allerdings durchaus als neutral anzusehen (gut kann daran nix sein, aber das sagte ich ja schon). Unsere Tochter und auch die meisten ihrer Freundinnen, ebenso wie viele (nicht alle) Kinder von Bekannten und Freunden haben keinerlei Probleme mit G8. Sie kennen es eben nicht anders. Sie sind es gewohnt, dass sie Mittags nicht vor 14.00 Uhr zu Hause sind und dann, je nach Kind, noch mehr oder weniger lange an den HA sitzen. Auch die Stoffmenge ist für die meisten recht gut machbar, zumindest dann, wenn sie auch auf der Grundschule gute Schüler waren. Und das war unsere Tochter. Sie ist jetzt in der 6. Kl. und die letzten beiden Zeugnisse waren sogar noch besser als das letzte Grundschulzeugnis. Ich gehe nicht davon aus, dass das so bleibt u. erwarte das auch nicht von ihr. Aber, sie ist enorm ehrgeizig, also - wer weiß :-). Für unsere Tochter und ihre Freundinnen bleibt auch noch Zeit für Hobbys (Sport und Musik) u. zwei oder drei Mal in der Woche schaffen sie es auch sich Nachmittags noch für ein paar Stunden zu treffen, am WE sowieso. Alles in allem, es sind glückliche und entspannte Kinder die sich vermutlich nicht schlechter fühlen als wir damals. Liebe Grüße Ebba

Mitglied inaktiv - 07.11.2009, 18:50



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Kann Ebbas Beitrag nur zustimmen. meine Tochter ist jetzt auch in der 6. Klasse am Gymnasium und ist glücklich und zufrieden. Ihre Zensuren haben sich im gegensatz zur Grundschule nicht verschlechtert, eher im gegeteil. Sie hat auch noch Zeit Fußball zu spielen, zu voltigieren und hat sich jetzt noch als AG in der 7. und 8. Stunde einmal die Woche Badminton ausgesucht. Mit Freundinnen trifft sie sich auch, obwohl das etwas schwierig ist, weil alle so weit auseinander wohnen. meist geht sie nach der Schule gleich mit hin oder bringt sie mit nach hause. dann machen sie Hauaufgaben zusammen und lernen auch für Arbeiten. es wird sicher noch etwas heftiger werden aber im Moment finden wir es gut, so wie es ist.

Mitglied inaktiv - 08.11.2009, 13:52



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Hallo, dass Kinder sich derart verbessern, wie Ebba schreibt, ist die Ausnahme. Hier verschlechtern sich alle Kinder, was man auch am Notenschnitt in den Arbeiten sieht. Der liegt immer bei 3,... D.h., dass immer ca. die Hälfte der Kinder 3'en bis 5'en schreiben, die früher an der GS im 2'er Bereich lagen. Ich finde besonders die Menge, die zu bewältigen und abzuarbeiten ist, sehr viel. Jedes Wochenende sind ca. 60 bis 70 Vokabeln zu lernen, die in der Folgewoche im Test abgefragt werden. Auch in den Sachfächern sind es teils umfangreiche Ausarbeitungen, auch mit kniffligen Aufträgen wie 'Warum gibt es mehr Längen- als Breitengrade'. Diktate werden hier in NDS in den Grundschule nur geübt oder als Schleich- und Abschreibdiktate geschrieben. Die Benotung der ungeübten Dikate im G8 ist hart, 0 Fehler 1, bis 3 Fehler 2 und ab 10 Fehlern eine 5. Zu bewältigen ist das, aber nur mit einem Kind, was wirklich will. Denn Frustrationen treten zwangsläufig auf. Mädchen haben es leichter in dem Alter, da sie von der Pubertät noch nicht gebeutelt sind ;-), aber emotional-sozial den Jungs voraus sind und damit vieles leichter nehmen können oder auch ernsthafter angehen. Das relativiert sich dann später wieder *lach*... Verabredungen unter der Woche sind auch aufgrund von drei Langtagen (ab 16.00 zu Hause) selten, werden eher auf den Samstag verschoben. Beide Sportarten - Handball mit Punktspielen und DLRG mit Training und Veranstaltungen - sind 'noch' zu schaffen, aber man muss als Familie da bereit sein, ein hohes Maß an Flexibilität mitzubringen. Ausschweifende Wochenendaktivitäten wie in der Grundschulzeit sind hier momentan gestrichen. Wir benötigen i.d.R. ein bis zwei Stunden am Wochenende für Vorbereitungen auf Tests und Arbeiten, die Vokabeln und Hausaufgaben. Bislang liegen die Noten hier beim Sohn zwischen 1 und 3-. Das finde ich perfekt, allerdings war durchaus Aufwand dafür nötig. Da unserem Kind Mathe zufällt und die Sachfächer Ek, Ph und Gesch sehr viel Spaß machen, ist es mit Unterstützung zu bewerkstelligen. Locker oder ein Spaziergang ist es nicht. LG Andrea

Mitglied inaktiv - 08.11.2009, 10:09



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Nach mittlerweilen 6 Jahren G8 zumindest in Bayern hat sich einiges normalisiert. Die Schueler sind genauso gluecklich oder ungluecklich wie frueher. Ich leite derzeit eine 5. Klasse und sie haben keinen verpflichtenden Nachmittagsunterricht. Spaeter dann schon, es kommt auch darauf an, wie die Schule das organisiert. Mein aeltester Sohn geht in die 6. Klasse, und bleibt dreimal in der Woche bis 16:00, weil er das so will. Also, die Entscheidung sollte nicht so sehr von G8 beeinflusst sein, sondern eher: Passt mein Kind auf das Gymnasium? Und fuer alle, die sich nicht sicher sind: Probiert es aus, man kann die Entscheidung immer noch revidieren.

Mitglied inaktiv - 08.11.2009, 11:48



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Hi, ich kann den anderen nur zustimmen, bei uns ist etwas mehr, aber sehr gut schaffbar. Ich denke, wenn man die Kinder rechtzeitig ein wenig vorbreitet, also ansagt, es wird mehr, dann geht das auch. Mein Sohn ist jetzt glücklicher als auf der Grundschule und auch notenmäßig besser, und er hat noch Zeit für alles andere, wie Sport und Musik. Hausies an den Wochenende sind zwar da, aber werden Samstag Morgen zügig gemacht, und gut. LG D. PS. ich finde es bei weitem nicht so schlimm, wie immer gesagt wird. vielelciht kommt das ja noch, er ist Klasse 5

Mitglied inaktiv - 08.11.2009, 13:56



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mein Son ist auf der G8 und es wurde einiges in der Zwischenzeit umgestellt. So hat er eigentlich immer um 12.50 Uhr Schule aus nur 1x um 13.45 und eigentlich auch nur 1x Nachmittagunterricht. Zeit für Freizeit ist genügend da und er hat keinerlei Problem im Unterricht. es kommt einfach auf die Schulen an wie sie auf das G8 eingehen und umstellen. Der Rektor sagte auch die ersten G8 waren heftig weil alles neu war aber in der Zwischenzeit haben sie dazugelernt und umgestellt. Vor allem mit den Doppelstunden weil da wesentlich effizienter Unterrichtet werden kann. Daher gibt es in fast allen Fächern und in den Hauptfächern und Sport sowieso immer Doppelstunden. Abgesehen von dem permanenten Lehrermangel und dem darausfolgenden ständigen Unterrichtsausfall kommt mein Sohn mit G8 gut zurrecht. Gruß Birgit

Mitglied inaktiv - 08.11.2009, 15:41



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Hallo, mir geht es wie Ebba, ich halte die Einführung von G8 auch für falsch (bin aber eh für eine Schule für alle und gegen die Aufteilung). Unser Sohn geht in die 6. Klasse auf ein G8-Gymnasium und hat bisher weder viel Stress noch viele Hausaufgaben, ca 45. Min. am Tag, einmal in der Woche hat er Nachmittagsunterricht, insgesamt 32 Stunden. Er ist allerdings auch sehr schnell mit allem und braucht außer den Vokabeln nichts zusätzlich zu lernen. Ich weiß, dass andere länger brauchen und ich weiß auch definitiv, dass es an anderen Gymnasium in unserer Stadt wesentlich mehr Hausaufgabaen gibt als bei uns. Gruß, Renate

Mitglied inaktiv - 09.11.2009, 12:00



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Was genau möchtest Du denn wissen? Wir leben in Thüringen, hier wurde das Abi schon seit DDR-Zeiten in 12 Jahren absolviert. Meine Große ist jetzt in der 7.Klasse, hat 2 mal die Woche 8 und 4 mal 6 Std. Unterricht. Nach 6 Std. ist sie um 13.45 Uhr zu Hause, nach 8 um 15.30 Uhr. Hausaufgaben macht sie in der Regel nie länger als 1 Std. Sie hat neben dem Gym noch genügend Zeit für Freunde, geht 1x die Woche zum keyboardunterricht, 1 x zum Karnevalstanzen und 1x zum Vorkonfirmandenunterricht. Also unsere ERfahrungen mit G8 sind nur gut. LG pali

Mitglied inaktiv - 09.11.2009, 12:51



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vielen Dank Euch allen für die interessanten Postings. Unser G8 hat viermal die Woche bis 16 Uhr Unterricht ( verpflichtend ab Kl,7), dann wäre meine Tochter frühestens um 16.30Uhr zu Hause, und wenn dann noch Hausaufgaben erledigt werden müssen...hab Bedenken, das dann einfach die Freizeit zu kurz kommt. Gruß wickiefan

Mitglied inaktiv - 09.11.2009, 13:12



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Hallo, hier bei uns darf es an den Ganztagstagen keine Hausaufgaben für den folgenden Tag geben (NRW), es hat allerdings auch keine Klasse mehr als zwei Nachmittage. Gruß, Renate

Mitglied inaktiv - 09.11.2009, 15:02



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Viermal die Woche bis 16 h finde ich auch sehr lang. Das würde ich nur machen, wenn es a) dann normalerweise keine zusätzlichen Hausaufgaben mehr gäbe und b) im Tagesablauf dann auch eine gute Mittagspause, ein vernünftiges Mittagessen, und viele Angebote, die über das klassisch schulische hinausgehen, mit drin sind. Also umfassende sportliche Angebote, musikalische Angebote, Hobby-Angebote (Basteln, Sprachen, Nähen, Theater, Gesellschaftsspiele, Entspannung, was weiß ich...) LG sun

Mitglied inaktiv - 09.11.2009, 15:11