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Artikel über unsere Jugendlichen....wie findet Ihr den ?

Thema: Artikel über unsere Jugendlichen....wie findet Ihr den ?

S.P.O.N. - Helden der Gegenwart: Ihr coolen deutschen Jugendlichen! Eine Kolumne von Silke Burmester Brav, klug und leistungsbeflissen: Unicef hat eine Studie zur Situation von Kindern und Jugendlichen in den Industrienationen herausgegeben - und was soll ich sagen, Ihr seid die Wucht! Jetzt müsst Ihr nur noch aufbegehren. Hatten eure Vorgänger unser schönes Land noch im Pisa-Regen stehen lassen, unfehig, richtick zu schreiben, voll lahm im Lesen und zu blöd, eins und 4723 zusammenzuzählen, stellt Ihr Euch in der Schule längst nicht so dämlich an. Und: 96 Prozent von Euch Jugendlichen gehen immerhin in eine Schule oder machen eine Ausbildung. Auch keine Selbstverständlichkeit. In anderen Ländern, in Spanien etwa, sind es zehn Prozent, die nix tun. Außer abhängen. Rumgammeln. Man kann also sagen, die Leistung stimmt! Deutschland kann auf seine Jugend bauen! Zumal Ihr auch sonst genau so seid, wie Erwachsene sich den Nachwuchs wünschen. Also langweilig. Weil vernünftig. Kaum einer von Euch fängt das Rauchen an, Ihr sauft viel weniger als die Jugend ein paar Jahre zuvor und nur noch neun Prozent der 11- bis 15-Jährigen kiffen. Nicht einmal oft prügeln wollt Ihr Euch. Total nett und anständig. So, wie man sich Euch nur wünschen kann. Selbst bei den sogenannten Teenager-Schwangerschaften seid Ihr zurückhaltend, was vielleicht auch daran liegt, dass man Euch im Zuge der vielen Bemühungen, das Pisa-Debakel zu überwinden, das Lesen doch so nahegebracht hat, dass Ihr nunmehr entziffern könnt, was auf dem Beipackzettel steht und die Pille jetzt in die richtige Öffnung tut. Allein, dass Ihr immer fetter werdet, liest sich gar nicht gut. Nur etwa 17 von 100 Jugendlichen bewegen sich mindestens eine Stunde am Tag. Da müssen wir noch mal was tun, sonst aber, liebe Heranwachsende, seid Ihr der Hammer! Da kann so eine CDU-FDP-Regierung nicht nur stolz sein, da kann sie drauf bauen! Auf so einer Generation kann sie die Zukunft dieses Landes gründen, auf so viel Anstand, Fleiß und Anpassung. Da wird die Jugend zum Beweis, dass sich Leistung lohnt! Und: Dass die Welt auch morgen noch mit Deutschland rechnen muss. Ihr seid so unglaublich vernünftig Die litauische Jugend zum Beispiel, die finnische und die dänische, die säuft sich das Hirn weg, dass es nur so zischt! Bei den Schweizern und Spaniern investiert fast jeder vierte 11- bis 15-Jährige sein Taschengeld in Kiffe und bei den Kanadiern ist es fast jeder dritte. Die Ami-Gören sind fett wie keine anderen und obendrein zu blöd, das Poppen so hinzubekommen, dass daraus keine Elternschaft entsteht. Aber Ihr, Ihr seid so unglaublich vernünftig, dass man auf Euch nur stolz sein kann! Weil sich schon heute zeigt, dass Ihr die Leistungsträger von morgen seid. Leider, leider zeigt Ihr Euch an anderer Stelle etwas weinerlich. Vermittelt, dass Ihr nicht sehr glücklich seid, dass Eure Lebenszufriedenheit gering ist. Und mit welchen Folgen? Steht Deutschland im Vergleich der äußeren Lebensumstände noch auf Platz sechs, muss es sich in Bezug auf "Innere Zufriedenheit" auf Platz 22 wiederfinden. Von 29. Das ist, gelinde gesagt, peinlich. Muss das sein? Hättet Ihr da im Sinne der sozialen Erwünschtheit nicht etwas gefälliger antworten können? Dieses Land hat gerade die Pisa-Pein so halbwegs überwunden, da kommt Ihr daher und zeigt, dass in dieser Republik mit all ihrem Reichtum, mit ihren Flachbildschirmen und großen Autos, mit ihren Johann Lafers und Mallorca-Urlauben etwas nicht stimmt. Und wisst Ihr was? Ihr tut gut daran! Zwar stellt die Studie nicht dar, was die Unzufriedenheit ausmacht, doch muss man mit dem Klammersack gepudert sein, um sich nicht denken zu können, was schiefläuft, in einem Land, das Wachstum zu seiner Maxime erhoben hat und in dem es immer nur um das Mehr geht. Dort, wo Kinder als "Leistungsträger von morgen" gesehen werden und mit der Folge, dass ihre Kindheit zum Trainingslager für erhoffte Erfolgsmenschen verkommt, dass Sinn und Zweckmäßigkeit zum Maßstab für Zeitgestaltung wird. Auf dem Bett rumliegen? Löcher in die Luft starren? Musik hören ohne dabei wenigstens aufzuräumen? Bei Facebook rumdaddeln? Ohne Ziel mit dem Fahrrad in der Gegend rumradeln? Heute müssen die Skills für morgen erworben werden Das ist nicht mehr drin. Zeit muss effektiv genutzt werden. Heute müssen die Skills für morgen erworben werden. Nach der Schule ist vor der Schule, und wenn es denn bald für ein Jahr ins Ausland geht, dann nicht, damit Ihr da etwa Spaß habt. In der Fremde müssen die Noten ebenso stimmen, wie man aufarbeiten muss, was man zu Hause versäumt, nicht etwa, dass die Klasse wiederholt werden muss. Klar ist auch, dass es ums Gymnasium geht, wenn Eltern von Schule sprechen. Da kann ein Kind einfältig wie Eichenlaub sein, einen Ausbildungsberuf, ein Handwerk, haben die Eltern von heute nicht als Option im Kopf. Und Ihr, die Ihr mit Euren Angaben in der Studie dieses tolle Leistungsland, diesen ewigen Weltmeister auf Platz 22 abrutschen lasst, vor Litauen und Rumänien, Ihr bringt das endlich auf den Punkt. Fotos waren von Euch rund um die Artikel zur Unicef-Studie zu sehen. Fotos von Jugendlichen in hipper Kleidung und mit leerem Blick. Eure Leere ist unsere Lehre. Zumindest sollte sie es sein. Diese Studie sollte uns, die wir die Leute wählen, die sagen, wohin es mit diesem Land geht, wählen, wachrütteln. Sie sollte uns fragen lassen, wo die Freiheit geblieben ist? Die der Wahl. Und wo wir die Selbstbestimmung versteckt haben, die wir Euch vorenthalten, damit Ihr so werdet, wie wir es für Euch vorgesehen haben. Wo haben wir die Freiräume hingetan, die jeder braucht, um sich zu entwickeln, um sich zu finden? Die freien Flächen, die freie Zeit? Wäret Ihr doch nur schlecht in der Schule! Wir bauen die Städte zu und ziehen Euch in engen Wohnungen groß und verbieten das Fahrradfahren und das Klettern auf den Bäumen im Park und das Springen vom Garagendach weil wir es für gefährlich halten und wenn Ihr dann zappelig werdet, dann denken wir, Ihr hättet ADHS. Und stellen Euch mit Medikamenten ruhig. Wir schaffen Strukturen, die es Euren Eltern nicht erlauben, Zeit für Euch zu haben. Wir schließen Jugendzentren und machen Schwimmbäder dicht. Und nehmen von Euch Eintritt für Museen. Und wenn Ihr aus ärmeren Familien kommt, dann ist es schwer mit der kulturellen Teilhabe. Dann könnt Ihr oft genug nicht dabei sein. Aber Suppenküchen richten wir ein, damit Ihr körperlich nicht hungern müsst, wenn es denn schon keine Seelennahrung gibt. Und jetzt kommt Ihr und sagt, das ist alles Scheiße, aber Ihr sagt es nicht laut. Ihr versteckt Euren Frust auf Euren Seiten im Internet und in einer Studie von Unicef, vielleicht auch, weil Euch sonst keiner fragt. Wäret Ihr doch nur schlecht in der Schule! Stünde Deutschland im Bildungsvergleich doch bloß erneut deppert da! Was wäre die Aufregung groß! Was würde getan, um den Leistungsverfall im Meisterland zu stoppen! Zu dumm, dass es darum nicht geht. Aber ich gebe nicht auf. Ich glaube an Euch! Denn ich weiß, Ihr habt etwas, das nirgendwo so prächtig blühen kann, wie in der Jugend: Das Zeug zur Revolte. Es ist schon lange verdammt ruhig in diesem Land. Es ist das Privileg der erwachsen werdenden, sich nicht mit dem, was sie vorfinden, zufrieden geben zu müssen. Und aufzubegehren. Eure Wut und Euren Frust zu bündeln und den Erwachsenen zu zeigen, wo der Hammer hängt. Tut mir den Gefallen, lasst mich Zeuge einer Jugendbewegung sein!

von Helichrysum am 29.04.2013, 11:43



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Danke Grüße Sodapop

Mitglied inaktiv - 29.04.2013, 13:13



Antwort auf Beitrag von Helichrysum

ist es, so verallgemeinernd alles ueber einen Kamm zu scheren und sich dabei auch noch witzig vorzukommen ich habe vier Kinder, die total unterscheildich sind, nicht mal die koennte ich annaehrungsweise ueber einen Kamm scheren aber alle nee, diese Kolumne ist voll in die Hose gegangen und nicht mal wirzig

von Benedikte am 29.04.2013, 19:07



Antwort auf Beitrag von Benedikte

nicht witzig vl - aber wahr

von july_w am 02.05.2013, 10:38



Antwort auf Beitrag von Helichrysum

....muss man aber nicht!

von bobfahrer am 29.04.2013, 19:16



Antwort auf Beitrag von Helichrysum

Solange ich nicht in die Versuchung gerate unsere Kinder dort einzusortieren hat der Artikel durchaus wahres. Denn die Frage warum sind unsere Jugendlichen nicht glücklich, wurde zumindest mir nicht unter die Finger kommend mal näher erläutert. Auch zeigt sich dort sehr schön wie viele Studien wir nicht für x und y brauchen und je nach Gewichtung und Zeitpunkt einer Legislaturperiode in der Regierung genutzt wird. Bei Bildungspolitik und Jugend von heute und die Vorschläge wie wir denn Familienfreundlicher werden kommen die dollsten Sachen zusammen. Sag nur heute Lass uns die Ferien kürzen.... Die ersten fanden es sehr sinnig denn dann hat man ja zwei Wochen mehr um das G8 doch entspannt zu schaffen. Der Augenmerk auf Leistung der treibt doch auch hier im Forum viele an. Im Kindergarten Vorschulhefte, in der Schule muss es ein Instrument sein, Sport sowieso. Wehe aber einer sagt mein Kind darf alleine draussen auf der Strasse spielen. Im Grunde ein Artikel der anregen könnte wo steh ich in dem ganzen Druck der Gesellschaft, welchen geb ich an mein Kind weiter und wo laufe ich mal ganz frei gegen die Norm. Gruss mickie

von Mickie am 29.04.2013, 21:01



Antwort auf Beitrag von Helichrysum

Der Artikel ist viel zu lang, ich wollte eigentlich schon aufhören zu lesen, weil mir lange nicht klar war, um was es eigentlich gehen sollte... Ansonsten ist er mir zu pauschal, auch wenn sicher einiges Wahres dran ist. Wenn man es nicht bei den Mitschülern der eigenen Kinder miterlebt hat, dann kann man es hier bestens in den Foren (vor allem 1. Schuljahr und Grundshcule) nachlesen, wie leistungsbesessen viele Eltern sind: Welche Note ergeben x Punkte von y? Wieso sind 4 Fehler im Diktat schon eine 3? Und ich finde es schon erstaunlich, wenn Grundschüler mir sagen, dass sie nicht zum Training (einmal die Woche) kommen können, weil am nächsten Tag eine Arbeit ansteht! Anderes krasses Beispiel ist, dass Kinder alle möglichen vorgeschriebenen Aktivitäten haben (2 Sportarten, davon mindestens eine auf höherem Leistungsniveau, mind. ein Instrument) und noch etwas für die Schule tun müssen, obwohl sie eh schon Klassenbeste sind (oder annähernd). Freizeit haben die kaum. Habe neulich von einem Mädchen (3. Klasse) gehört, dass sie dann und dann mal nicht mitmache (Turnier in ihrer Zweitsportart), damit sie mal Freizeit habe... Aber es gibt auch noch genügend andere Kinder und Eltern, die Erfahrung mache ich zum Glück auch.

von Jayjay am 30.04.2013, 07:51



Antwort auf Beitrag von Helichrysum

und spaetestens mit der AdHs Aussage hat sich die Autorin selbst disqualifiziert. Adhs ist halt immer so ein toller Aufhaenger um die Leute in ihrer Unwissenheit noch zu bestaerken, Klischees, nichts als Klischees. Der Artikel ist absolut nichtssagend.

von SiJoJoFrAl am 01.05.2013, 17:30



Antwort auf Beitrag von SiJoJoFrAl

Habe schon lange nicht mehr so ein schlechten Artikel gelesen

von taram am 02.05.2013, 09:27



Antwort auf Beitrag von taram

Soll ich auch mal ein paar Artikel von sponline hier runtertapezieren? Scheint Spaß zu machen.

von Nikas am 06.05.2013, 00:55