Hallo,
mein Sohn (gerade 3 J geworden) hat vor 3 Monaten für 1 Woche schon sein großes Geschäft ins Töpfchen gemacht. Ich habe damals die Windel an gelassen, da ich es langsam angehen wollte. Nach 1 Woche hatte er kein Interesse mehr am Topf oder Toilette und wir haben es sein lassen.
Wenn ich ihn jetzt frage, ob er nicht mal wieder aufs Töpfchen oder Toilette will, verneint er. Er weigert sich auch, die Windel auszuziehen bzw. wenn ich ihm keine neue ran machen will, dann schreit er.
Er sagt, er hat Angst, dass dann Pipi und Kaka in die Hose geht.
Er weiss schon, wenn was kommt und will dann nicht, dass ich dabei bin.
Manchmal verhält er glaub ich auch den Stuhl, oder das Wischen tut ihm weh, dann will er überhaupt nicht mehr Windeln wechseln.
Ich weiss, dass Jungs oft später dran sind und länger brauchen (meine ältere Tochter hat sich mit mit 2 Jahren u 4 Monaten praktisch in 2 Wochen selbst trocken gemacht, sie wollte unbedingt groß sein).
Bei meinem Sohn hilft aber kein Ansporn: er will kein großer sein, Belohnungssticker interessieren ihn nicht.
Wie bekomme ich ihn von der Angst weg, dass es ohne Windel nicht geht? Einfach Zeit lassen? Bei Ängsten ist es doch aber oft so, dass man sie überwinden muss, d.h. sich der Situtation gezielt aussetzen und diese meistern. Und wenn es daneben geht, dann ist das auch nicht so schlimm...
Vielen Dank für Ihre Meinung!
von
Emivy
am 08.06.2015, 15:43
Antwort auf:
Windel nicht ausziehen wollen
Hallo Emivy
:-))) Sie haben als sehr aufmerksame Eltern die richtige Antwort schon selbst herausgefunden – „es langsam angehen lassen und ihm Zeit lassen“.
Ich würde die „Angst“ ihres Sohnemanns eher als Unsicherheit bezeichnen wollen. Es gibt hier nichts zu „überwinden“ da es sich um Reifungsprozesse handelt, die man nicht beeinflussen sondern nur unterstützen kann.
Die „Angst“ ihres Sohnes, dass seine Pipi/ Kaka in die Hose geht, ist für mich gut nachzuvollziehen. Er hatte ja begonnen es auf dem Töpfchen zu versuchen und wahrscheinlich festgestellt, dass er sich noch zu unsicher ist, es auch immer, in jeder Situation zum richtigen Zeitpunkt auf das Töpfchen zu schaffen. Da nimmt er dann zur eigenen Sicherheit lieber seine vertraute Windel ;-).
Es handelt sich hier um, für die Kleinen, sehr anstrengende Entwicklungsprozesse in denen sie lernen müssen in jeder Situation rechtzeitig Harn-, bzw. Stuhldrang zu spüren und dann auch zum richtigen Zeitpunkt auf Toilette/ Töpfchen gehen sollten um trocken/ sauber dort anzukommen. Für diesen Lernprozess haben die Kleinen Zeit bis zur Vollendung des 5. Lebensjahres.
Bieten sie ihm ganz spielerisch – am Besten beim Wickeln – immer wieder das Töpfchen an und lassen ihn selbst entscheiden ob er es nutzen möchte.
Der erste Schritt ist getan – der kleine Mann spürt den Drang und lernt jetzt nach und nach wann und wie er darauf reagieren muss. Geben sie ihm auch weiterhin entspannt und ohne Druck die Zeit die er dafür benötigt.
Liebe Grüße
Conny Ackmann
von
Conny Ackmann
am 09.06.2015
Antwort auf:
Windel nicht ausziehen wollen
Hallo,
wollte mal erzählen, wie die Geschichte aus ging :)
Ich habe ihren Rat beherzt und es einfach sein lassen.
Mit 3 Jahren und 2 Monaten hat der kleine Mann dann selbst mal öfter gesagt "gleich kommt Pippi" und dann beim morgentliche Windelwechsel, wenn ich schon rein rhetorisch gefragt habe, ob er mal auf's Töpfchen will, Ja gesagt. Kam dann auch viel und ich meinte noch, na dann brauchst du ja keine Windel mehr. Und Sohnemann fand das auch! Es ging dann alles sehr schnell, 2 Tage waren mächtig anstrengend, nach 2 Wochen aber unfallfrei. Und nachts auch gleich trocken! Wobei ich da die Windel immer noch an lassen und sie ab und zu auch voll ist, aber 90% nicht. Hoffe, das wird noch ganz trocken.
Wollte das mal hier noch schildern für zukünftige Recherchen. Damit hat sich das Thema mal wieder fast wie von selbst gelöst. Es war ja mehr ich und der Druck von außen, der einem glauben macht, dass es Zeit ist. Aber so war es relativ stressfrei - für beide Seiten wohl!
Vielen Dank nochmal!
von
Emivy
am 23.09.2015, 13:59