Hilfe beim Trocken werden

 Ellen Janhsen-Podien Frage an Ellen Janhsen-Podien Kinderkrankenschwester

Frage: Hilfe beim Trocken werden

Hallo, ich hab einen fast 5 jährigen Sohn der Probleme beim Trocken werden hat. Er litt letztes Jahr sehr unter Kotstau, weil er sehr wenig getrunken hatte. Wir haben dafür Movicol vom Arzt verschrieben bekommen. Der sagte auch, dass es okay wäre, wenn er für das große Geschäft die Windel abends benutze und halt länger braucht. Man solle ihm keinen Stress machen. Nun ist er aber fast 5 und nun sagte eine Pädagogin, dass wir ihm nachts die Windel wegnehmen sollen, dass unser Sohn viel zu spät dran sei für sowas. Also haben wir ihn überzeugen können, dass 5 jährige keine Windeln mehr brauchen und auch nicht in die Hose pinkeln. Er pinkelt dennoch jede Nacht ein, weil er es nicht merkt. Was können wir tun, damit er es lernt zu merken? Wir haben schon Gelbe Säcke unterlegt, weil das halt unangenehm für Kinder ist, aber das stört ihn nicht. Desweiteren trinkt er noch immer schlecht, egal was man ihm anbietet. Letztens meinte er sogar, wenn er nicht trinke, bräuchte er nicht auf die Toilette. Mir scheint als habe er Probleme mit dem Toilettengang. Er zieht es sehr in die Länge bis er zur Toilette rennt und die Hose ... na klar.. nass ist. Meine Freundin hatte ihn letztens bei sich gehabt und sie sagte, dass er total verkrampft drauf saß. Ich weiß mir keinen Rat. Druck bekommt er keinen. Auch nasse Hosen nehme ich halt hin und sage ihm, dass es halt passieren kann. Aber auf Dauer ist das kein Zustand mehr :-( Die Pädagogin meinte, dass es sonst zu einem psychischen Problem werden könnte und das möchte ich verhindern. Wie kann ich ihm helfen, dass der Toilettengang wieder wichtiger wird und er es in der Nacht merkt, wenn er muss? Lieben Gruß Mira

von miramara am 01.11.2016, 11:50


Antwort auf: Hilfe beim Trocken werden

Liebe Mira, Ich bin anderer Meinung als die Pädagogin. Kinder die unter einer Verstopfung leiden, halten ganz intuitiv den Stuhlgang zurück. Das passiert ganz ohne Absicht, vor Sorge es könne weh tun. Ihr Sohn macht vermutlich immer wieder die Erfahrung dass es zu Schmerzen bei der Entleerung kommt. Damit gerät er in einen Teufelskreis, es tut weh, er hält zurück, es kommt wieder zur Verstopfung, das macht wieder Schmerzen beim Stuhlgang.....Bei einer Verstopfung sitzt der Enddarm ständig voll, er entleert sich halt unvollständig. Kommt es regelmäßig dazu, verliert jeder (nicht nur kleine Kinder) das Gefühl dafür wann der Darm entleert werden will. Dass heißt man merkt nicht mehr wann man muss und verliert Stuhlgang, weil er irgendwann einfach überläuft. Wichtig ist die gute und regelmäßige Darmentleerung, die sehr einfach und gut mit einer regelmäßigen Behandlung mit Movicol wieder in Gang kommen kann. Die Windelnutzung ist dann für die Kinder auch wichtig. Damit sie sich trauen den Stuhlgang los zu lassen. Ein Schmerzgedächnis kann lange ein Problem sein, genau wie es manchmal Wochen oder Monate lang dauern kann bis sich die Darmentleerung wieder normalisiert hat. Bleiben sie also dran, setzten sie nicht einfach den Stuhlweichmacher (Movicol) ab, sondern bleiben sie im engen Kontakt damit bei ihrem Kinderarzt. Bis es normal funktioniert, damit es nicht zu einem chronischen Problem wird. Unter diesen Umständen ( und auch nicht unter normalen Umständen) würde ich die Windel nachts nicht weglassen. Nachts trocken sein zu können hat nichts mit einem Training sondern mit einer Reifung zu tun. Wenn ihr "Kleiner" tagsüber auch noch Probleme hat trocken zu sein, sollte roads Schritt für Schritt lernen dürfen, auch hier braucht er kleine Hilfen, Geduld, Zeit und vielleicht auch noch eine Windelhose, bis er den Toilettengang gut hinbekommt. Trocken werden ist eine Entwicklung, die gelernt werden will, manche brauchen eine bisschen mehr Zeit dafür. Die Verstopfung kann auch dabei hinderlich sein. Vorwürfe sind grundsätzlich eigentlich gar nicht angebracht, man würde ihn ja auch nicht unter Druck setzen, wenn er Schwierigkeiten hätte sprechen zu lernen. Sie haben auch Zweifel, ob Zwang und Druck das richtige für ihren Sohn sind...Bleiben sie dabei! Und holen sie sich vor Ort Hilfe, lassen sie sich doch noch einmal ganz ausführlich von ihrem Kinderarzt dazu beraten. :-))) liebe Grüße Ellen Janhsen-Podien

von Ellen Janhsen-Podien am 02.11.2016


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