Guten Tag,
es geht mir um meine erstgeborene, 6-jährige Tochter. Sie war schon mit 2 Jahren trocken, auch nachts brauchte sie recht bald keine Windel mehr. Sie wachte auf und ging aufs Töpfchen. Aber seit ca einem Jahr nässt meine Tochter nachts wieder ein, inzwischen habe ich ihr wieder eine Windel angezogen. Die Wäsche war nicht mehr zu bewältigen. Natürlich findet meine Tochter das nicht gut, aber die nassen Betten findet sie schlimmer.
Ausserdem hatte sie öfters am Tag eine nasse Hose. Ich nahm an, sie ginge nicht rechtzeitig aufs Klo. Ich habe es erst so hingenommen, da sie auch immer recht plötzlich muss (das kenne ich auch von mir). Leider hat sich auch das gehäuft, inzwischen hat sie täglich eine nasse Hose. Der Urinfleck ist zwischen 5 und 10 cm groß, also sichtbar. Natürlich riecht sie auch danach, manchmal ist sie wund. Das Ganze ist ihr sehr peinlich! Meine Tochter mag nicht darüber reden, sie sagt sie würde das nicht merken.
Trinken tut sie auch nicht viel. Wie kann ich meinem Kind helfen? Cranbeeries sollen ja z.B. stärken. Zum Arzt wollte ich eigentlich nicht, da ich ihr die Untersuchungen nicht zumuten möchte. Auch ich musste das als Kind über mich ergehen lassen, da ich nachts Probleme hatte.
lg Josi
von
josima
am 13.06.2016, 11:34
Antwort auf:
Bald Schulkind hat täglich Urin in der Hose
Hallo josima
Zunächst einmal war es eine gute Idee wieder eine Windel einzusetzen. Den Stress mit den riesigen Wäschebergen und dem unguten Gefühl morgens in einem nassen Bett aufzuwachen müssen sie ihrer kleinen Maus und sich selbst wirklich nicht zumuten :-)))).
Es hört sich ganz so an als wenn die Blase ihrer Tochter (noch) nicht oder nicht mehr ausreichend Urin speichern kann. Hierbei handelt es sich um einen Reifungsprozess, denn die Blase „lernt“ erst im Laufe der Zeit altersentsprechend auch speichern zu können oder „verlernt“ es vorübergehend auch wieder :-((.
Wenn ihre Tochter tatsächlich länger als 6 Monate „staubtrocken“ war, könnte es einen Auslöser für das erneute Einnässen geben.
Auslöser dafür können unter Anderem Blasenentzündungen sein, die häufig nicht auf den ersten Blick zu erkennen sind oder veränderte unruhige, stressbesetzte Lebensumstände und eine damit verbundene schlechtere Wahrnehmung für den Harndrang.
Blasenentzündungen machen sich häufiig auch durch erneut auftretendes oder vermehrtes Einnässen oder wie wir es nennen „eine unruhige Blase, also häufige Toilettengänge“ bemerkbar.
In dem Fall können Cranberryextrakte, -säfte oder –kapseln zur Vorbeugung dienen.
Vielleicht sollten sie also den Urin ihrer Kleinen beim Kinderarzt kontrollieren lassen. Er könnte bei einem auffälligen Urin eine Kultur anlegen um herauszufinden um welchen Keim es sich handelt und wie er zu behandeln ist.
An veränderten Lebensumständen kann man häufig nichts ändern, genauso wenig kann ein Reifungsprozess beschleunigt werden :-(( aber durch ein richtiges Trinkverhalten (z. B. 7 x 150 bis 200 ml regelmäßig über den Tag verteilt) kann die Speicherfähigkeit der Blase positiv beeinflusst und/ oder die Keime herausgespült werden.
Um allerdings eine sichere Diagnose zu stellen, könnten sie sich, nach Rücksprache mit ihrem Kinderarzt, bei einem der über ganz Deutschland verteilten Urotherapeuten Hilfe holen, zu finden unter:
http://www.urotherapie.de/forum/phpBB3/viewtopic.php?f=19&t=67
hier wird zunächst einmal eine schmerzfreie Diagnostik durchgeführt :-)))), anhand einer ausführlichen Anamnese, Blasentagebüchern und Blasenentleerungen mit anschließender Restharnbestimmung per Ultraschall –also weder Blasenspiegelungen noch –druckmessungen.
Liebe Grüße
Conny Ackmann
von
Conny Ackmann
am 13.06.2016