3 Jahre und 8 Monate und eine Spur sauber zu werden.

 Ellen Janhsen-Podien Frage an Ellen Janhsen-Podien Kinderkrankenschwester

Frage: 3 Jahre und 8 Monate und eine Spur sauber zu werden.

Hallo liebes Expertenforum, auch ich bin die Mutter von einem über 3 Jährigen der nicht im geringsten ein Interesse zeigt sauber zu werden. Vor 6 Monaten haben wir unser zweites Kind bekommen und danach habe ich ihm auch nochmal Zeit gelassen mit der Toilette. Im Dezember habe ich´s dann doch mal versucht ihm das Thema Toilette näher zu bringen. Keine Chance mit keinem Trick in dieser Welt, ob lieb oder streng da läuft man gegen die Wand. Einmal haben wir es geschafft für eine Stunde die Windel wegzulassen. Doch er hat in dieser Zeit 3 mal in die Hose gepinkelt und am nächsten Tag hatte er in der Kita heftigen Durchfall. Ich denke es war einfach psychisch. Sein großes Geschäft kann er halten bis er zu Hause ist, damit wir es ihm wechseln können oder er macht es vorher. Wenn er einen "Stinker" machen muss, dann seh ich´s ihm an und er weiß es auch. Doch wenn man ihm die Toilette anbietet, dann versteckt er sich und kommt erst wieder wenn er fertig ist und möchte, dass man ihn wickelt. Wenn man ihn auf die Toilette setzt z.B. bevor er in die Wanne geht, dann sagt er nur: "Es kommt nichts." Wenn wir im Schwimmbad sind, dann beobachtet er sich beim Pinkeln, weil er merkt irgendwie ist etwas anders. Ich fühle mich so hilflos und cool bleiben gelingt mir leider auch nicht immer. Auch, wenn betroffene Mütter oder einige im Umfeld sagen, das wird schon und irgendwann löst sich alles von selbst. Ab und zu bin ich von seiner Verweigerung und seinem Desinteresse so genervt, das ich auch mal sehr unwirsch und motzig werde. Obwohl ich genau weiß, dass meine Reaktion, dann auch niemandem hilft. Doch ich bin auch nur ein Mensch. Manchmal frag ich mich, ob ich irgendetwas falsch mache oder wie ich´s denn besser machen kann? Eigentlich möchte ich hauptsächlich wissen, wie ich mich verhalten soll. Wie ich ihm diese Zuversicht geben kann, dass ich an ihn glaube und einfach geduldiger mit dieser Situation umgehen lerne. Können Sie mir vielleicht ein paar Tipps geben, dass ich meinen Sohn besser verstehen kann? Warum er einfach nicht will? Herzlichen Dank für Ihre Hilfe.

von b77 am 04.02.2015, 12:10


Antwort auf: 3 Jahre und 8 Monate und eine Spur sauber zu werden.

Liebe b77, Machen sie sich keine Sorgen, es ist ganz normal, dass sie als Mutter Vorstellungen davon haben, was ihre Kinder wann und wie lernen und gelernt haben sollten, es fließt in die Erziehung mit ein und ist sehr wichtig. Sie wissen als Mutter wo es lang geht und geben sie Richtung vor. Auch die Nerven zu verlieren gehört dazu, für Kinder ist es gut darüber die Grenzen zu erkennen, um zu wissen was falsch und richtig ist. Ich bin sicher sie sind eine ganz tolle und liebe Mutti (hört sich für mich so an :-)). Das Problem beim Thema Sauber werden ist aber, dass sie denken, es wäre nicht normal, dass 3 jährige Kinder noch nicht selbständig sauber und trocken sind. Es ist absolut normal und wirklich in Ordnung, dass sie es noch nicht sind!!! Sie müssen es ganz einfach noch nicht können!! Vielleicht können sie diese Information einmal genau so annehmen und dann noch mal überlegen, ob sie wirklich böse oder traurig werden müssen. Stellen sie sich vor ihr "Kleiner" könnte schlechter sprechen als andere, würden sie dann wütend werden oder ungeduldig, sich ärgern? Sie würden sich vielleicht Sorgen machen, aber übel würden sie es ihm nicht nehmen oder unterstellen, er wolle es einfach nicht, oder? Warum ist es so anderes, wenn es um die Ausscheidung geht, ein intimes und empfindliches Thema, auch für Kinder. Sicher merkt er schon etwas, vielleicht kann er schon wissen, wann das große Geschäft sich ankündigt (die Darmfunktion reift in der Regel zuerst), aber zur Reifung gehört auch die Möglichkeit und das Bedürfnis den Stuhlgang in die Toilette abzusetzen. Und sein "Pipi machen" kann er , wie sie selber sagen, gerade erst einmal beobachten. Damit steht er noch ganz am Anfang dieser Reifung. Es kann ihnen beiden, meiner Meinung nach, helfen abzuwarten- aber mit Zuversicht. Und die können und müssen sie als Mutti haben- er braucht nun vor allem ihre Sicherheit und Vertrauen, so dass sie vermitteln können : "egal, ich weiß du bekommst es irgendwann hin, ich warte darauf!" So etwas kann ihn motivieren- Druck macht ihm Sorgen, vielleicht Angst und hindert ihn eher daran sich mit seinen Ausscheidungen zu beschäftigen, sich zu trauen, es zu probieren. Er wird ganz sicher trocken und sauber werden, wenn er ein gesunder Junge ist- er hat zurzeit vielleicht eher noch andere Talente (zum Beispiel Sprache??? Kann er das besonders gut? Das wäre typisch..) und Aufgaben die seinen kleinen Kopf beschäftigen. Sauber und trocken werden ist ein Grundbedürfnis und funktioniert dann ganz plötzlich. Ich hoffe, ich kann ihnen damit ein bisschen weiterhelfen! Liebe Grüße Ellen Janhsen-Podien

von Ellen Janhsen-Podien am 04.02.2015


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