Hallo
Wenn eine erwachsene Person von sich selbst behauptet, nicht mehr "lebensfähig" zu sein. Das sieht ungefähr so aus:
- macht, wenn überhaupt, nur noch das allernötigste
- hat zwar noch Arbeit, wird diese aber mit hoher Wahrscheinlichkeit verlieren
- öffnet keine Post mehr, dadurch immer höhere Verschuldung und mehr Probleme
- geht an kein Telefon mehr, soziale Kontakte beschränken sich auf ca 2 Personen im Bekanntenkreis und das nicht mal regelmäßig
- kein Interesse an irgendwelchen Hobbys oder Sport
- isst nur noch sehr wenig
- Ärger mit der Polizei (nichts kriminelles) wurde ohne Papiere erwischt und hat die Geldstrafe immer noch nicht bezahlt > noch mehr Ärger
Also kurz: da geht gar nichts mehr. Diese Person meint dazu nur "mir alles egal, ich will nicht mehr..." Einmal wurde bei einem sozialen Dienst angerufen, um sich Hilfe zu suchen. Es war niemand erreichbar nur der AB. Eine Telefonnummer für einen Rückruf wurde nicht hinterlassen. Warum, weiß niemand.
Würdet ihr bzw kann man als Außenstehende da überhaupt helfen oder was unternehmen, wenn ein Mensch nichts mehr an sich ranlässt aber man definitiv weiß, dass da ohne Hilfe von außen alles den Bach runter geht und sich fragt wie das enden soll/wird?
von
Lyssi
am 23.04.2013, 09:58
Hi,
das klingt für mich nach einer schweren Depression - ist das eine dir nahestehende Person, guter Freund oder Verwandter? Ich würde zumindest versuchen zu helfen - indem ich diese Person z. B. zum Hausarzt begleite oder einen Termin bei einer psychiatrischen Tagesklinik vereinbaren würde.
Könntest du damit leben, wenn diese Person sich etwas antäte oder irgendwann tot in der Wohnung aufgefunden würde? Ich meine das jetzt explizit nicht drohend, sondern - so weit man das in dem Fall überhaupt sagen kann - neutral, denn für mich klingt es so, als könnte man mit so etwas rechnen.
LG
Nicole
Mitglied inaktiv - 23.04.2013, 10:09
Antwort auf diesen Beitrag
Du kannst Deine Hilfe anbieten, aber mehr wahrscheinlich nicht...
von
Fru
am 23.04.2013, 10:14
du kannst nur Hilfe anbieten
Krankheitseinsicht der Person muss gegeben sein
Psychiatrischer Arzt/Klinik
im Akutfall sozialpsychiatrischer Dienst
gute Besserung
momoo
von
momoo
am 23.04.2013, 10:34
nein, diese Person ist nicht mit mir verwandt, steht mir aber nahe. Ich habe auch kaum oder keine Chance da ran zu kommen.
Man kann miteinander ein paar belanglose Sätze reden, mehr geht nicht.
Arzttermine sind auch nicht möglich, da die Krankenkarte schon seit letztem Sommer abgelaufen ist (stimmt wirklich, ich hab die Karte gesehen)
Diese Person wohnt sogar in der Nähe der Krankenkasse, läuft dran vorbei aber geht nicht rein. Und das ist mit allen Ämtern so.
Nachdem ich die Person vor einigen Wochen, nach langem Nerven und zureden wenigstens dazu bekommen habe, auf die Gemeinde zu gehn (mit mir) um wenigstens nen neuen Personalausweis zu beantragen war dieser Gang für diesen Menschen schon die Hölle. Zitternd und mit Schweißausbrüchen, obwohl wir nur einen Ausweis beantragt haben und der Bürotyp freundlich und nett war.
Ja, ich versuche zu helfen aber weiß da selbst nicht mehr weiter.
Die Gedanken, dass sich diese Person das Leben nehmen könnte verstärken sich auch bei mir. Wie das für mich wäre? Keine Ahnung, ich merke nur, dass hier jemand rumläuft, der eigentlich nicht mehr am Leben teilnimmt und andere (wie ich z.B. fast ohnmächtig zuschauen, weil man nicht mehr weiß was man tun oder besser lassen sollte.
Einmal wollte die Person sich selbst einweisen in eine Bezirksklinik. Meinte dann aber das es nicht geht, weil ja die AOK Karte nicht mehr gültig wäre.
Also ein trauriger Kreislauf.
von
Lyssi
am 23.04.2013, 10:45
Natürlich geht das bei Suizidgefahr auch ohne Karte. Du könntest ganz ruhig und ernst der Person sagen, was für Sorgen du dir machst und sie bitten, jetzt mit dir zu der Klinik zu fahren. (Und dann hoffen, dass die Klinik es ernst nimmt!!!) Hatte das Ganze einen AUslöser oder hat es sich eingeschlichen?
Mitglied inaktiv - 23.04.2013, 10:48
Antwort auf diesen Beitrag
soweit ich weiß gab es keinen Auslöser.
Erst hat sich dieser Mensch immer mehr gehen lassen, sich um keine Termine etc gekümmert, Freundschaften abgebrochen, bis jetzt, wo gar nichts mehr geht und dieser Person alles egal ist.
Also vermute ich stark, dieser Zustand kam nach und nach.
von
Lyssi
am 23.04.2013, 10:56
dann mach du das mit der Karte. Bekommt man da nicht automatisch eine neue geschickt?
geh hin zur AOK schildere den fall, die helfen schon.
Dann ruf in der Klinik an und frag nach wie das geht mit dem selber einweisen...ob sie einfach kommen kann, ob sie zum Arzt muss usw.
Nimm sie bei der Hand und nerv solange bis sie mitkommt.
Wenn sie sich wirklich umbringt und du hast nichts getan wirst du dir ewig vorwürfe machen.
Lg reni
von
Reni+Lena
am 23.04.2013, 11:00
Ot
von
märzmuckelchen
am 23.04.2013, 11:02
Ich würde beim Sozialpsychiatrischen Dienst eurer Stadt/Gemeinde anrufen und mich dort beraten lassen wie man helfen kann bzw. dort um Hilfe bitten.
von
Pamo
am 23.04.2013, 11:18
Da muss man sogar was machen. Depressionen sind eine Krankheit, da kommt man alleine oft nicht mehr raus. Es ist wichtig, dass man als Außenstehender versucht zu helfen... schlimmstenfalls den vorschlag machen, dass derjenige sich selbst einweisen soll!
von
Sonnenscheinlein
am 23.04.2013, 11:47
für euere Tipps!
Lg
von
Lyssi
am 23.04.2013, 17:17