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Mein Mann ist eigentlich mit der Verantwortung überfordert, leidet an Depression

Thema: Mein Mann ist eigentlich mit der Verantwortung überfordert, leidet an Depression

Hallo, mein Mann (47 Jahre) hat Depressionen und einen Burnourt, das mache ich jetzt schon 3 Jahre mit und ich habe doch das Gefühl, dass die Verantwortung für eine Familie doch schon immens ist für ihn, er ist auch noch selbstständig und muß jeden Monat gucken, dass Geld rein kommt. Ich kann mit der Situation nicht mehr leben, will ihn aber auch nicht in Stich lassen, ich habe einen festen Job und scheue mich noch, nach Wohnungen für mich und meine Tochter (4 Jahre) zu gucken. Er ist irgendwie gefangen und sagt den ganzen Tag nicht ein Wort zu mir, für mich unerträglich.... Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht?? Gr. A.

von Alias70 am 06.08.2013, 12:19



Antwort auf Beitrag von Alias70

Hallo, wichtig finde ich vor allem, dass er (oder Ihr beide gemeinsam, denn Du leidest ja mit) in einer Therapie ist. Bei einem starken Burnout ist ehrlicherweise auch mal ein halbes bis ganzes Jahr Klinikaufenthalt erforderlich - Selbständigkeit hin oder her. Es ist ja nicht so, dass dann gar kein Geld hereinkäme, je nach seiner Versicherung hat auch er Anspruch auf Krankengeld von einem bestimmten Prozentsatz seines bisherigen Durchschnittseinkommens aus selbständiger Arbeit. Falls er eine Therapie verweigert, finde ich es klug und richtig, mich irgendwann vor dieser belastenden Situation seelisch in Sicherheit zu bringen. Das wäre dann kein im Stich lassen, denn es ist SEINE Entscheidung, wenn er sich nicht helfen lässt. Du musst nicht mit ihm zusammen untergehen. Wenn man nichts ändern will, muss man damit rechnen, dass der Partner nicht mehr bei einem bleiben kann. LG

von Hexhex am 06.08.2013, 12:41



Antwort auf Beitrag von Hexhex

Jupp. Habe Erfahrungen damit. Und bin geschieden! Sämtliche Therapien wurden erst zwar gemacht, aber dann verweigert. Was nützt ne Therapie, wenn man nicht mit macht. Alles lastete auf mir- die Launen, die Verantwortung. Alles. Nach der Scheidung sind wir beste Freunde (viel besser als vorher). Ich ließe ihn nie im Stich. Bin immer für ihn da. Er darf immer seine Kinder sehen. ABER...ich habe partnerschaftlich endlich wieder Kraft und bin neu verheiratet. Für meinen Ex Mann ist das ein Segen. Er ist nicht allein und ihm wurde der Druck der Partnerschaft genommen! Alles Gute!

Mitglied inaktiv - 06.08.2013, 13:00



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Ich habe auch Erfahrung damit... bin auch getrennt und für mich ist ein Zusammenleben mit einem Mann nahezu ausgeschlossen. Ich war zwar die Böse, die gegangen ist aber letztlich war es auch für ihn ein Segen... er muss nun nicht Vater und Partner 365 Tage im Jahr sein und erlebt die paar Tage wenn er die Kinder bei sich hat entspannt und ist absolut zuverlässig.

von mf4 am 06.08.2013, 14:03



Antwort auf Beitrag von Alias70

Tja... der vAter meiner Kinder leidet/loitt auch an Depressionen. Das kam das erste Mal zutage, als ich mich vor einigen Jahren zum ersten mal trennte. Danach wurde er in eine Klinik eingewiesen, begann eine Therapie, wir haben uns lkangsam angenähert, er Änderte vieles, wir kamen wieder zusammen. Ziel erreicht. ... dachte er wohl. Therapie beendet, tabletten ausgeschlichen ... Krankheit begann sich wiueder einzuschleichen über die zeit/Jahre. Und damit auch die alten Verhaltensmuster. Als ich dann bat, dass er doch nochmal sich um Therapie bemühen solle, wurde dies weggeschwischt. Auch als ich das irgendwann später nach vielem Gesprächen als Voraussetzung zur Fortsetzung unserer Beziehung machte. Nichts. Nun, wer seinen teil an Verantwortung sichselbst, dem partner und vor allem den Kindern = der Familie egenüber nicht übernehemn will, der darf auch nciht erwarten, dass der Rest der Familie unendlich lange diese Verantwortung mitträgt. Irgendwann war der Punkt da, an dem ich mich eben NICHT mehr für ihn verantwortlich gefühlt habe, da er es selbst auch nicht tat. Ja ich weiß, depressive Menschen KÖNNEN manchmal gar nicht eine Therapie initiieren, aber wenn man selbst da noch behilflich ist und auch das dann abgelehnt wird, dann muss man in Gottes Namen mit den Konsequenzen leben. So kam es eben auch bei uns. Das war ein Prozess über Jahre, ich rede hier nicht von Monaten. Ja, ich bin die "büse" die ging. ... und als ich ging war plötzlich auch eine Therapie möglich, (neue) Medikamente wurden wieder genommen... und wieder war ich die Büse weil ich nicht zurückkam und seinen Eifer wertschätzte. Fazit: Es ist nicht leicht, mit einem "solchen" Menschn zu leben, aber ich erwarte, dass eine Erkrankung zum Wohle der gesamten Familie behandelt wird. Einen schnupfen darf man bei mir auch ohne Tabletten überstehen, solange man dann nicht im TShirt absichtlich rausgeht (bildlich gesprochen). Aber wenn es akut wird, dann erwarte ich Teamgeist und der zeigt sich auch darin, dass der Rest des Familienteams nicht unnötig lange/intensiv mit Krankheit o. ä. belastet wird. Wer hier auch Dauer keine Verantwortung zeigt, kann zur Not auch aus dem Team ausgeschlossen werden. So einfach ist das. Und manche menschen leben dann am besten erst Mal allein. Viele Grüße Désirée

von desireekk am 06.08.2013, 17:01