Hallo
Unsere Tochter ist jetzt 12 Wochen alt u ich wollte mich bei einem mutter kind kurs anmelden der im April startet u bis juli geht. Allerdings ist der von 11-13 uhr. Das würde in den start der breiphase fallen u man startet ja mit dem mittagsbrei. Sollte ich mich lieber für einen anderen kurs entscheiden um da nix durcheinander zu bringen?
von
caramel4u
am 18.03.2015, 09:09
Antwort auf:
muss man mit mittagsbrei starten?
Hallo caramel4u
wenn du an dem Kurs teilnehmen willst, weil die Zeiten ansonsten gut für euch passen, dann mach das einfach. Die Beikosteinführung kannst du ganz individuell in euren Zeitplan einpassen. Die Empfehlung mit dem mittäglichen Möhrenbrei ist als Musterbeispiel gedacht. Die meisten Mütter und Babys kommen damit gut zurecht. Es gibt durchaus nicht wenige Familien, in denen es anders abläuft.
Auch in anderen Ländern, bspw Amerika, beginnt man durchaus mit einem Milchbrei. Ein abendlicher Milchbrei bringt aufgrund des Geschmacks evtl auch ein paar Vorteile. Bspw sind die Zutaten dem Baby geschmacklich mehr vertraut, wenn der bekannten Säuglingsmilch lediglich ein paar Getreideflocken zugemischt werden. Aus Milch wird Brei, den sie eher bereit sind zu löffeln als einen herber schmeckenden völlig unbekannten Gemüsebrei.
Auch erhoffen sich manche Mamas mit dem Milchbrei am Abend eine bessere Sättigung, die zu besserem Schlaf verhelfen soll. Aber die Rechnung geht nicht immer auf. Denn so ein Brei kann bei empfindlichen Babys, vor allem wenn sie noch sehr jung ( 4 oder 6 M) sind, möglicherweise auch zu Bauchweh führen, weil der Bauch zu voll ist. Und der erhoffte gute Nachtschlaf bleibt womöglich nur ein Wunsch.
Es gibt prinzipiell viele Möglichkeiten, um von der Milch zum Brei zu wechseln. Da musst du, wenn es soweit ist, den für euch passenden Weg herausfinden. Wie sind denn die Schlafgewohnheiten von deinem Baby?
Der neueste Trend geht sogar von der Muttermilch direkt zu festem (babygeeignetem) Essen über. Bei dieser sog. baby-led-weaning Methode solltest du dein Baby nach Bedarf stillen. Bei dieser Methode muss man nicht akribisch einen Zeitplan verfolgen, weil die Beikost lediglich ergänzend zur Mumi gegeben wird. Sättigung ist Nebensache. Das Erlebnis, die Selbständigkeit und die Gewöhnung stehten hier im Vordergrund.
Stillst du denn?
Und hast du dir schon viele Gedanken zur Beikost gemacht?
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 18.03.2015
Antwort auf:
muss man mit mittagsbrei starten?
Hallo Birgit
Ich hab zwei Bücher geschenkt bekommen aber ich finde das alles sehr viel. Ist mein erstes Kind u die baldige Umstellung verunsichert mich.
Seit vier Wochen kriegt meine Tochter pre milch da ich aufgrund von Krankheit u Medikamente nicht mehr stillen oder abpumpen konnte. Sie ist jetzt 13 Woche alt u seit der Umstellung schläft sie schlechter. Es wird etwas besser ich vermute der magen arbeitet. Sie ist aber eigentlich nicht so mega dolle empfindlich. Sie will aber auch um 19 uhr schlafen, länger hält sie nicht durch (ich auch nicht haha bin also ganz froh), dann kommt sie ca. Alle drei std u trinkt 170 ml.
Das mit dieser neuen Fütterung Methode hab ich nicht ganz verstanden.
Muss ich denn akribisch nach Zeitplan füttern? ich hätte jetzt ehrlich gesagt einfach die Möhrchen oder den milchbrei gegeben wenn sie hunger hat. Mal hat sie mittags um 12 uhr hunger am nächsten Tag wieder erst um 14 uhr, das ist sehr unterschiedlich.
Danke für ein paar Tips u Hilfestellung
Sandra
von
caramel4u
am 19.03.2015, 12:21
Antwort auf:
muss man mit mittagsbrei starten?
Hallo Sandra
hast du denn in die Bücher schon hineingesehen? Es ist tatsächlich auf den ersten Blick nicht so einfach, das alles zu durchschauen.
Aber im Wesentlichen ist es doch ganz einfach :-)
es gibt 3 Breitypen:
GKF-Brei = Gemüse-Kartoffel-Fleisch
GOB: Getreide-Obstbrei
Milchbrei
die Breie bestehen aus verschiedenen Zutaten:
Mittagsbrei:
bestehend aus Gemüse, Kartoffel, Öl und Fleisch, sowei Vit C-haltiger Saft
wahlweise auch vegetarisch mit Haferflocken statt Fleisch
nachmittäglicher Getreide-Obstbrei:
bestehend aus Getreide(flocken), Obst und Öl/Butter
Abendbrei:
bestehend aus Milch, Getreide(flocken) und etwas Obst(saft)
Langfristig kann der Plan so aussehen:
Morgens: Milch (1-2 Flaschen- je nach Packungsanweisung
Mittags: Gemüse-Kartoffel-(Fleisch)-Brei
= milchfrei, zur besseren Eisenresorption
Nachmittags: milchfreier Getreide-Obstbrei
= milchfrei, zur besseren Eisenresorption, und zur Unterstützung der Nährstoffaufnahme aus dem Mittagsbrei
Abdends: Milchbrei
Milch fördert einen guten Schlaf und der Brei ist insgesamt leichter verdaulich als ein Gemüse-Kartoffel-Fleischbrei
Die Reihenfolge hat ansonsten insofern eine Bewandtnis, dass durch die bestimmten Lebensmittelkombinationen die Nährstoffe ideal ergänzt werden.
Zusammensetzung der Breie:
Grundrezept GKF-Brei:
100g Gemüse
50g Kartoffeln
20-30g Fleisch
2 EL Obstsaft (Vit C-reich)
8g Öl
Grundrezept milchfreier GOB:
20g Getreideflocken (Instant)
90-100g Wasser (evtl mehr)
1oog Obstmus
5g (1 TL) Öl
Grundrezept Milchbrei:
200ml PreMilch
20g Getreideflocken (Baby-Instantflocken)
20g Obstmus
Üblicherweise wird empfohlen, mittags mit Gemüse zu beginnen, weil die meisten Babies am Mittag die größte Bereitschaft für Neues zeigen. Hier hat sich der Brei aus Frühkarotten bewährt, weil er leicht süßlich schmeckt und dadurch eher akzeptiert wird als andere Gemüsesorten.
Füttere deinem Baby ein paar Tage hintereinander Möhrenbrei in täglich gesteigerter Menge. Wenn die Menge groß genug ist, fügst du Öl dazu, damit der Brei etwas Sättigung bringt. Bleibe zunächst bei einer Gemüsesorte. Wenn dein Baby den Brei auch mit Öl gut isst, kommt als nächste Zutat die Kartoffel dazu, um noch mehr Sättigung zu erreichen. Danach kannst du die Gemüsesorte wechseln oder ergänzen. Wahlweise kann nun Fleisch zugefügt werden, um mit dem Nährstoffmix noch besser und länger satt zu machen.
Ein neues Lebensmittel sollte mindestens vier Tage hintereinander gegeben werden. So kannst du evtl Reaktionen sofort erkennen und entsprechend zuordnen.
Wenn der Mittagsbrei gut angenommen wird, die Milchflasche anschliessend für die Sättigung nicht mehr benötigt wird, dann kann der zweite Brei am Abend folgen. So fallen noch nicht unmittelbar zwei Milchmahlzeiten hintereinander weg - die Nachmittagsflasche bleibt damit vorerst erhalten.
Die meisten Babys essen gut nach diesen Empfehlungen. Aber natürlich tun das längst nicht alle Babys. Wenn du Beikost einführen magst, musst du dich zunächst einfach nur erst mal grob entscheiden, mit welchem Breitypus du beginnen magst. Danach musst du dich für die Zutaten entscheiden.
Und schliesslich noch ein schönes Breigeschirr und einen guten, abgeflachten Plastiklöffel kaufen.
Dann kannst du loslegen :-), wenn dein Baby mindestens 5 Monate alt ist, d.h. nach dem 4. Lm.
Die Beikost ist für Flaschenkinder wichtig, weil so die Nährstoffaufnahme gut gewährleistet ist. Stillkinder können Beikost erst spät bekommen, oder direkt an die Familienkost gewöhnt werden.
Viele Babys haben feste Essrhythmen. Sie fordern ihre Flasche zu einem bestimmten Zeitpunktm bspw um 11 Uhr oder um 12 Uhr (oder später) und zu diesem Essenszeitpunkt kann man mit der Beikost beginnen. Zu diesem Zeitpunkt sollte man künftig immer den Brei geben, damit sich dein Baby verlässlich daran gewöhnen kann. Ein Brei ersetzt eine Flasche. Wenn die Essenszeiten schlafbedingt bei euch ohnehin schwanken, dann kannst du die Breizeit ab dem 4. Lm einleiten, wie es für euch passt.
Ich hoffe, dass ich dich ein bisschen informieren konnte. Wenn du jetzt weitergehende Fragen dazu hast - dann bis gleich.
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 19.03.2015
Antwort auf:
muss man mit mittagsbrei starten?
Wow danke für den tollen Leitfaden u einfachen Rezepte. Ich wusste nicht dass bei flaschenkindern früher gestartet werden sollte, hatte gehofft bis nach dem Urlaub im Juli warten zu können. Aber dann starte ich langsam im mai.
Eine Frage habe ich noch wegen trinken: soll ich zusätzlich wasser oder tee geben oder ist im brei genug Flüssigkeit drin?
Danke für die ausführliche Antwort
von
caramel4u
am 19.03.2015, 18:48
Antwort auf:
muss man mit mittagsbrei starten?
Hallo caramel4u
wenn du die Flasche mit Milch nach dem Brei weglässt. dann gib deinem Baby stattdessen nach dem Brei die Möglichkeit Wasser oder Tee zu trinken.
Bei mit Säuglingsmilch ernährten Babys kannst und solltest du schon nach dem 4. Monat mit B(r)eikost beginnen. Ob dein Baby aber tatsächlich soweit ist, ab diesem Zeitpunkt Beikost zu bekommen, das musst du zeitnah zu diesem Datum entscheiden.
Beikostreif sind Babys, wenn sie vor allem mit "nur" Milch nicht mehr gut satt werden.
Mehr zum Thema "ist mein Baby reif dür Beikost" kannst du noch hier nachlesen:
http://www.rund-ums-baby.de/ernaehrung/erster_brei.htm
Und wenn du weitere Fragen hast,
bis dann
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 20.03.2015