Frage: Ernährung 11 Monate altes Kind

Hallo Birgit, ich habe gleich mehrere Fragen. 1) Ich hab in einer deiner Antworten gelesen, dass kleine Kinder die Kernchen von Himbeeren und Johannisbeeren nicht essen sollen. Wie ist das bei Erdbeeren oder Kiwi? 2) Auch habe ich gelesen, dass kleine Kinder kein Sesam essen sollen. Warum nicht? Und ab welchem Alter ist das unbedenklich? 3) Ich habe einige Rezeptbücher für Babyernährung. Da sind unter anderem Rezepte mit Kochschinken (Schinkennudeln) oder Fleischwurst (Nudelsalat) dabei. Darf mein 11 Monate altes Kind das schon essen? Dabei denke ich vor allem an den Salzgehalt. 4) Ich habe auch mehrere Rezepte mit Gemüsebrühe. Da steht oft salzarm dabei. Ich habe nun nach einer salzarmen Brühe gesucht und habe auch eine gefunden (0,3g pro 100ml).Allerdings enthält diese Gemüsebrühe Hefeextrakt und da habe ich auch gelesen, dass dieser für kleine Kinder ungesund sein soll. Ohne Hefe gibt es zwar viele, aber dann nicht salzarm. Die Gemüsebrühe enthält dann 1g pro 100ml. Welche Gemüsebrühe sollte ich bevorzugen? Oder sollte ich lieber gar keine verwenden und noch warten, bis mein Kind 18 Monate ist? Dann ist ja auch salzigeres Essen ok, oder? Entschuldige bitte die vielen Fragen. Viele Grüße, Eule

von eule4 am 18.06.2017, 20:49



Antwort auf: Ernährung 11 Monate altes Kind

Hallo eule4 doch doch, die Kleinsten dürfen die Kernchen schon mitessen, wenn sie möchten. Die Kernchen können allerdings empfindliche Babys stören oder irritieren und beim Draufbeißen kann das am Zahnfleisch evtl etwas wehtun. Bei Erdbeeren und Kiwi ist das darum gar kein Thema. Sesam galt lange Zeit als sehr allergen. Heutzutage gelten in Bezug auf eine hypoallergene Beikost jedoch andere Empfehlungen .- und Sesam ist in der Babykost vertretbar - am besten als Mus. Gepökelte Wurstwaren gelten für Babys als nicht optimal und sollten möglichst im 1. Lj gemieden werden. Im 2. Lj sind sie ab und zu okay. Das mit der Gemüsebrühe musst du nicht so eng sehen. Im Rahmen der Familienkost kannst du Gerichte mit einem kleinen Zusatz an herkömmlicher Gemüsebrühe kochen. Sie dient dabei als Geschmackszutat und intensiviert den Eigengeschmack des Gerichtes, würzt und verleiht Geschmack, macht Appetit und spart sogar Salz. Alternativ kannst du selbst eine Brühe kochen und auf Vorrat einfrieren. Aber auch hier kommst du ohne Salz nicht aus. Kleine Mengen sind im Rahmen der Familienkost in Ordnung. Der Organismus kommt ab dem 10. Lm i.d.R. mit kleinen Mengen Salz gut klar. Das Gros der Speisen (Brei, Fingerfood) sollte für dein Baby weiterhin salzfrei zubereitet werden. Es geht in dieser Phase jetzt darum, dein Kind an eure typischen Familienspeisen zu gewöhnen. Diese Familienspeisen haben meist eine typisch und charakteristische Würzung. Diese darf dein Kind kennen lernen, um sich daran zu gewöhnen. Du kannst diese Speisen vorübergehend etwas weniger salzen oder für dein Kind eine kleine Portion abnehmen und bspw mit etwas Gemüsebrei strecken. Familienkost ist und bleibt vorerst noch nur ein Bruchteil der täglichen Nahrungszufuhr. Und : es wird auch deshalb zu einer milden Würzung und einem geringen Salzgehalt der Speisen geraten, damit sich dein Kind nicht schon von klein auf an zu intensiv schmeckende und stark salzhaltige Kost gewöhnt. Rezept Gemüsebrühe: Suppengemüse (Lauch, Knollensellerie, Möhre, Wurzelpetersilie, Zwiebel. Staudensellerie, Knoblauch, Petersilie, Tomate, Lorbeer, Liebstöckel, nach Gefallen etwas Tomatenmark....) waschen, putzen, klein schneiden. In einem Topf erhitzen und in ein wenig Öl leicht anbraten, damit sich ein bisschen Aroma bilden kann. Das Gemüse darf nicht sehr braun werden. Einfach etwas anschwitzen und glasig werden lassen. Beginne mit der Zwiebel und de, Lauch und gib zuletzt die Gewürze dazu. Dann Wasser aufgießen und aufkochen lassen. Ca 1-2 h köcheln lassen, am besten über Nacht stehen lassen. Am nächsten Tag nochmals aufkochen und die Brühe durch ein Mulltuch (Baumwolltuch), das du in ein Sieb legen musst, abgießen und die Brühe auffangen. Die festen Bestandteile im Tuch nun mit Hilfe des Tuches fest auspressen, bis kaum noch Flüssigkeit heraus tropft. So erhältst du den Geschmack und die Vitamine/Mineralstoffe/Spurenelemente der Gemüsesorten in deiner Brühe. Diese kannst du anschließend nach Belieben würzen und weiter verwenden. Um im TK Platz zu sparen, kannst du die Brühe nun nochmals aufkochen und reduzieren lassen. So intensivierst du den Geschmack abermals. Rezept für Gemüsebrühe: je 50g Möhren, Lauch, Petersilienwurzel 100g Sellerieknollen etwas Butter 2 Knoblauchzehen 1 Lorbeerblatt Kräuter nach Gusto (Liebstöckel, Petersilie) Salz 1,2 l Wasser Das kleingeschnittene Gemüse in Butter andünsten Mit Wasser auffüllen, Kräuter und Gewürze zugeben, ca 1h köcheln lassen. Abseihen Fertig Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 19.06.2017