Frage: Meningokokken B Impfung

Hallo Herr Dr. Busse, meine Tochter ist 4 Monate alt. Bei der U4 wurde sie zum zweiten Mal mit dem 6-fach-Impfstoff geimpft. Gegen Pneumokokken wurde bei der ersten Impfung zusätzlich geimpft. Mehr hatte mir die Kinderärztin zunächst nicht empfohlen. Auf meine Nachfrage hin, empfahl sie mir ebenfalls die Impfung gegen Meningokokken B, obwohl diese von der STIKO derzeit nicht allgemein empfohlen wird. Sie sagte, diese Impfung wäre dennoch enorm wichtig und sie würde dies im Rahmen der Impfung gegen Meningokokken C immer mit empfehlen, aber man könnte diese Impfung auch vorziehen und meine Tochter sofort impfen. Ich sollte mir das überlegen und dann entscheiden. Nun habe ich einiges dazu gelesen. Und dies hat mich mehr verunsichert als überzeugt. Grundsätzlich bin ich stets für die Prävention schwerer Erkrankungen durch Impfung, auch wenn diese Erkrankungen selten sind. Bisher habe ich von Kinderärzten nur befürwortende Meinungen zu dieser Impfung gelesen, so auch von Ihnen. Meistens wird allgemein nur von Nebenwirkungen wie Fieber oder lokale Reaktionen der Impfstelle gesprochen. Im Beipackzettel von Bexsero ist aber auch das Kawasaki Syndrom genannt mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 1 von 1000. Dies ist selten, aber das Risiko ist dennoch höher als die Wahrscheinlichkeit an einer Meningokokkeninfektion zu erkranken oder sehe ich das falsch. Wie oft führt denn das Kawasaki Syndrom zu lebensbedrohlichen Komplikationen wie Entzündungen der Koronargefäße? Ich möchte schließlich nicht ein Risiko minimieren und dabei ein anderes, höheres Risiko eingehen. Die Studien aus England, wo die Impfung seit 2015 allgemein empfohlen wird, zeigen bisher nur einen geringen Schutz, welcher sich auch recht schnell wieder abbaut. Wiegt der Schutz der Impfung dennoch die Risiken und Nebenwirkungen auf? Bitte entschuldigen Sie den langen Text, aber es gibt zu viele ungenaue Informationen im Netz und als Nichtmediziner bin ich nun völlig ratlos. Wäre die Impfung sinnvoll UND sicher in ihren Nebenwirkungen und sollte ich meine Tochter tatsächlich mit 4 Monaten impfen oder besser doch erst mit den Meningokokken C zu einem späteren Zeitpunkt, wie es bei meiner Kinderärztin üblich ist? Viele Grüße und vielen Dank im Voraus!

von Nick-240981 am 25.09.2016, 22:36



Antwort auf: Meningokokken B Impfung

Liebe N., die Impfung gegen Meningokokken B ist sicher, genauso sicher wie alle modernen Impfungen, und das "Problem" ist nur, dass nur etwa 60 bis 70% der Meningokokken B Stämme abgedeckt werden und dass noch unklar ist, wie lange der Impfschutz anhält. Das ändert doch aber nichts daran, dass gerade jetzt im 1.Lebensjahr, in dem das Erkrankungsrisiko am höchsten ist, ein teilweisert Impfschutz auf jeden Fall besser ist als keiner. Ich würde deshalb die Impfung empfehlen, und wenn, dann bitte so früh wie möglich. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 26.09.2016



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