Sehr geehrter Herr Heininger Entschuldigen Sie bitte, dass ich etwas aushole. Wir haben drei Kinder, wobei der Grosse bisher alle Impfungen hat (wenn auch er nach der Letzten heftig reagiert hat) - er wird jetzt 10. Unser Mittlerer wird bald 6 und hat bis auf die Meningokokken C-Impfung alle - bis jetzt auch soweit normal vertragen. Unsere Jüngste wird jetzt mittlerweile 21 Monate alt. Wir hatten einen schwierigen Start bei der Geburt. Sie hat bis zum 12. Monat alle Impfungen bekommen (3x 6-fach Impfung, 1.MMR) Bei der Jahreskontrolle hiess es, sie wäre in allen Bereichen ca. 3 Monate verzögert (z.B. hat sie erst kurz nach dem 1.Geburtstag mit einer Art der Fortbewegung angefangen,...) bei der letzten Kontrolle in der Neuropädiatrie vor 3 Wochen hiess es aber, dass sie in allen Bereichen nun normal entwickelt wäre. Nun zu unserer Frage: 2 Tage nach der 1.MMR-Impfung fing sie ganz plötzlich von einer Sekunde auf die andere an, wirklich sehr komische Grimassen zu ziehen - ich hatte dies per Video aufgenommen - und unser Kinderarzt verwies uns zur Abklärung ins Spital, wo aber alles unauffällig war und sie dort dieses Grimassieren auch nur ansatzweise zeigte. Dennoch blieb dies wochenlang und schwächte sich nur nach und nach ab. ca. 3-4 Wochen nach der Impfung hatte sie 6 Tage lang extrem hohes Fieber - bis 41°C, ohne dass laut Arzt ein Grund hierfür ersichtlich gewesen wäre. Keine laufende Nase, kein Ausschlag, nichts. Am letzten Tag dieser Fieberwoche fing sie an, urplötzlich die Augen komplett nach oben zu verdrehen und war dann immer ganz kurz wie abwesend. Das längste Mal, dass ich selbst gesehen habe, waren ca. 4-5 Sekunden, meist war es aber wirklich nur ein sehr kurzer Augenblick. Das fing an einem Sonntag an und steigerte sich dann am Mittwoch so, dass wir abends wieder mit ihr ins Spital fuhren. Auf dem Weg dorthin - ca. 45 Minuten - hat sie dies etliche Male gemacht, eigentlich jede Minute. Dort angekommen war sie soweit fit, hat zwar ab und zu die Augen verdreht, aber immer dann, wenn die Ärztin uns gerade angeschaut hat und sie so das nicht selber gesehen hat. Sie verordnete ein EEG, das wir eine Woche später machen liessen. Da aber unsere Tochter überhaupt kein EEG machen wollte und 45 Minuten nur laut geschrien hat, war dieses bis auf 2 unauffällige Minuten nicht wirklich brauchbar. Als eine Möglichkeit des "Augenverdrehens" wurde uns genannt, dass manche Kinder auch nach(!) einer Fieberepisode noch einen Fieberkrampf machen würden - also, obwohl das Fieber abgeklungen war. Aber über so viele Tage? (Ich muss dazu sagen, dass sie ca. 5 Wochen davor uns einmal von der Couch auf einen harten Boden mit dem Kopf geknallt war und sie daraufhin am Abend und am nächsten Tag auch ab und zu die Augen verdrehte. Dies geschah im Urlaub und die Ärzte untersuchten sie nicht weiter, da sie nach aussen hin wieder fröhlich am spielen war. Auch vor diesem Ereignis hatte sie dies selten ab und zu gemacht, ich schob es immer auf Müdigkeit) Ausserdem war ja da auch noch diese "Grimassierung", die bereits kurz nach der Impfung auftrat. Die gab es davor definitiv nicht. Als ich auf die Grimassierung seit der Impfung ansprach und auch ihnen das Video zeigte, fanden sie es zwar auch "seltsam", sie stellten auch einen sehr schlappen Muskeltonus fest, aber sie konnten nichts damit anfangen und wollten es auch nicht mit der Impfung in Verbindung bringen. Sie meinten, eine Impfung könne das nicht verursachen, sondern würde höchstens etwas auslösen, was sowieso irgendwann gekommen wäre. Nun, inzwischen sind einige Monate vergangen, die Grimassierung ist eigentlich vollständig (manchmal sieht man noch ein Anzeichen) zurückgegangen und auch die Augen verdrehte sie seither nicht mehr. Als bei der 18-Monatskontrolle das Thema Impfungen wieder auf dem Plan stand, meinte unser Kinderarzt, wir sollten doch noch den Termin in der Neuropädiatrie abwarten. Bei diesem Termin wurde unsere Tochter aber von einer Ärztin untersucht, die uns gar nicht kannte, somit konnte sie uns auch keinen Rat zur Impfung geben. Nun meinte unser Kinderarzt, dass die 2. MMR-Impfung auf jeden Fall erst einmal bis zum 5. Geburtstag aufschiebbar wäre, er würde uns aber doch sehr empfehlen, die ausstehende 4. 6fach-Impfung und Meningokokken C-Impfung vornehmen zu lassen. Ich wollte es nicht gleich entscheiden, und habe seitdem wirklich Bauchschmerzen wegen diesen Impfungen. Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn sie bereits so komische Reaktionen zeigte, wenn nun bei einer Impfung eine schlimme Reaktion die Folge wäre. Andererseits bin ich normalerweise schon für das Impfen - und es wäre ja auch schlimm, wenn sie eine dieser Krankheiten bekommen würde... Sehen Sie das Dilemma, in dem wir uns befinden? Hat ein Kind, das nur 3 6-fach-Impfungen hat und nur 1 MMR, trotzdem einen Schutz? Können derartige Dinge (Grimassieren, Augenverdrehen) in einem Zusammenhang zur Impfung stehen? Vielleicht hat unsere Tochter eine Art Veranlagung zu diesen "Krämpfen". Entweder schon immer oder durch einen Sturz ausgelöst? Hat ein Kind, das zu solchen Dingen eine Veranlagung zeigt, ein höheres Risiko, nach einer Impfung entsprechend zu reagieren oder noch schlimmer? Kann man irgendwie testen lassen, inwiefern ein Impfstoff bei dieser Art von Vorgeschichte von unserem Kind vertragen wird? Fragen über Fragen... Entschuldigen Sie bitte für diesen langen Text! Wir hoffen dennoch inständig auf Ihre Antwort und Ihre Einschätzung unserer Situation!!!!! Vielen herzlichen Dank und freundliche Grüsse Elke Trautenberg
von elkica am 19.10.2016, 14:44