Sehr geehrter Herr Prof. Heininger, unsere Tochter wird in der nächsten Woche 7 Monate alt und ich habe als Mutter sehr große Angst vor Masern - insb. wegen der möglichen schweren Verläufe und Komplikationen im Säuglingsalter. Unsere Tochter soll mit 12 Monaten ab August 2013 in die Kita gehen. Ich möchte gerne die frühestmögliche Impfung, um sie zu schützen. Ich selbst habe in den 1970er Jahren nur eine Masern/Mumps-Lebendimpfung erhalten und habe einen gemessenen Titer von 1600 IgG AK, wobei der Referenzbereich des Labors mit < 150 angegeben ist. Frage 1: kann man sagen wie lange der Nestschutz ca. hält? Ich habe gelesen ca. 6-9 Monate in Abhängigkeit der mütterlichen AK. Allerdings kann ich nicht beurteilen, ob ich vergleichsweise viele oder wenig Antikörper habe und wie lange meine Tochter demnach geschützt sein könnte?! Wir leben in NRW. Laut Informationsdatenbank des Robert-Koch-Institutes gab es in 2012 in NRW insgesamt 18 Maserfälle. In 2013 bis Woche 8 bisher 4 Fälle bei 18 Mio. Einwohnern. Glücklicherweise aber keine in unserem Regierungsbezirk oder im Stadtkreis. Frage2: Wann kann und sollte ich meine Tochter frühestens impfen lassen? Hier im Forum habe ich gelesen, dass einige Eltern ihre Kinder z.T. bereits mit 9 Monaten impfen lassen. Auf Rückfrage bei meinem Kinderarzt habe ich aber die Info bekommen, dass nicht vor dem vollendeten 11. Monat geimpft werden darf, da der Impfstoff nicht früher zugelassen sei?! Hat sich da etwas geändert? Im Notfall, d.h. bei Kontakt mit einem Masernerkrankten, habe ich auch schon mal gelesen, dass man Säuglinge im Notfall auch nach dem 6. Monat impfen könnte, hier aber sorgfältig Nutzen und Risiken abgewägt werden müssten. Frage3: Sehen Sie aufgrund der vorliegenden Situation in NRW die Notwendigkeit für eine schnellstmögliche Impfung mit 9 Monaten? Das wäre im Mai. Sie geht ja ab August in die Kita. Frage 4: Mein Mann hat ebenfalls in den 1970er Jahren eine Impfung Masern/Mumps lebend bekommen, hat aber nachweislich im Blut keine AK. Würden Sie empfehlen, dass sich mein Mann jetzt impfen lässt, um unsere Tochter zu schützen? Besteht die Gefahr, dass er durch die Impfung unsere Tochter mit Masern anstecken könnte? Es gibt ja nur noch Kombiimpfstoffe Masern, Mumps & Röteln. Gibt es eine Gefahr, dass unsere Tochter durch Impfung meines Mannes ggf. auch mit Mumps oder Röteln angesteckt werden könnte? Frage5: sollte ich mich auch noch einmal impfen lassen? Ich stille noch und meine IgG-Antikörper und Referenzbereiche des Labors sind: Masern: 1600; Referenzbereich < 150 Mumps: 1:3900; Referenzbereich < 1:230 Röteln: 149; Referenzbereich < 10; sichere Immunität ab 15 Ich traue mich schon gar nicht in Krabbelgruppen oder zum Babyturnen, aus Angst, dass sich meine Tochter dort mit Masern anstecken könnte. Frage 6: Masern ist doch eine recht schlimme Erkrankung, so dass die Betroffenen im Bett liegen sollten?! Auf welche Symptome sollte ich besonders achten? Sind Masernerkrankte auch schon dann ansteckend, wenn überhaupt keine Symptome, nicht mal Husten, Schnupfen usw. vorhanden sind? Vielen Dank für Ihre Antwort.
von Ina1504 am 13.03.2013, 12:12