Guten Tag,
nach meiner ersten Schwangerschaft hatte ich ernsthafte Probleme mit Stillen beziehungsweise mit meiner Brust: Milchstau (immer wieder), blutende Brustwarzen, Mastitis und so weiter, so dass ich mehrmals kurz davor war mit Stillen aufzuhören.
Ich werde in 2 Monaten zweites Mal Mutter und würde sehr gerne wieder stillen. Nur habe ich jetzt schon Angst vor Schmerzen die ich in ersten 2-3 Monaten meiner letzten Stillzeit hatte.
Was kann ich machen vorsorglich um dieselbe Probleme zu vermeiden?
Kann man die Brust irgendwie auf das Stillen „vorbereiten“?
Kann ich den Milchfluss unterstützen?
Ist das Abpumpen eine gute Idee, wenn ich sehe dass die Brust immer voller wird?
Und vor allem wie vermeide ich eine weitere Entzündung?
Vielen Dank für Ihre Antwort im Voraus
Anna
Mitglied inaktiv - 25.10.2010, 14:59
Antwort auf:
Stillprobleme
Liebe Anna,
ich beginne mal mit den blutuenden Brustwarzen. Diese sind oft, nein, meistens das Ergebnis einer falschen Anlegetechnik! Das werden Sie diesmal sicher vermeiden können, da Sie im Stillen jetzt Profi sind.
Milchstau und Mastitis sind oft das Ergebnis der wunden Brustwarzen (Keime können leichter eindringen) oder ein Zeichen von Überforderung! Diese Überforderung kann schon darin gegründet sein, dass sich das Leben mit Kind nicht so gestaltet wie mal während der Schwangerschaft rosarot geträumt!
Es gibt Frauen, bei denen das Einsetzen des Milchspendereflexes in den ersten Wochen extrem unangenehm, ja sogar schmerzhaft sein kann. Nach einiger Zeit - wobei einige Zeit ein dehnbarer Begriff ist - verlieren sich diese Probleme und die Frau kann beschwerdefrei stillen.
Bis dahin kann die Frau versuchen sich durch Entspannungsübungen, wie sie z.B. im Geburtsvorbereitungskurs gelernt wurden, Erleichterung zu verschaffen und sie kann eventuell durch häufiges Anlegen (was gerade in der ersten Zeit ohnehin sehr sinnvoll ist, auch nachts), absolut korrektes Anlegen und Wärmeanwendungen oder Kühlen Linderung erreichen. In Extremfällen kann in Absprache mit dem Arzt auch ein leichtes Schmerzmittel verordnet werden.
Werden deine Brustwarze weiß und blutleer, wenn die Schmerzen auftreten? Dann handelt es sich höchstwahrscheinlich um einem Gefäßkrampf. Solche Gefäßkrämpfe sieht man immer wieder bei Frauen, die das Magnesium, das sie während der Schwangerschaft eingenommen haben, plötzlich abgesetzt haben. In seltenen Fällen handelt es sich dabei auch um ein Phänomen, das Raynaud Syndrom genannt wird und auch andere Körperteile z.B. die Finger befallen kann. Bei einem echten Raynaud Syndrom gibt es medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten, die auch in der Stillzeit möglich sind.
Wenden Sie sich rechtzeitig an eine Hebamme!
Liebe GRüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 26.10.2010
Antwort auf:
Stillprobleme
Vielleicht kannst du auch schon vorab eine Stillgruppe der LLL besuchen? Die Runden sind super-entspannend und du kannst alle deine Fragen loswerden.
Ich hatte am Anfang ähnliche Probleme -- 4 Wochen Brustentzündung, jedes Mal mit Fieber, es hörte nicht auf... ich habe mir dann Hilfe bei LLL geholt, und seit dem Besuch nie wieder einen Milchstau gehabt ;-)
Viel Erfolg und vor allem viel Spaß beim Stillen!!
Ich habe es nie bereut, mich durch die schwierige Anfangszeit gekämpft zu haben. Stillen ist so schön, dass es schade wäre, es wegen (meist) vermeidbarer Probleme aufzugeben.
Alles Gute!
Babyzwei
Mitglied inaktiv - 28.10.2010, 15:50