Hallo Frau Bader, Ich habe ein Schreiben bekommen, dass mein ehemaliger Partner für unsere 5 Jährige Tochter das gemeinsame Sorgerecht beantragt hat und ich muss nun innerhalb von 14 Tagen eine Stellungnahme schreiben wieso ich dies ablehne. Prinzipiell finde ich es schon mal sehr komisch, dass er erst auf die Idee kam das gemeinsame Sorgerecht zu beantragen als er vom Jugendamt Post bekommen hat das er Unterhalt Zahlen muss. Kommen wir zu den Gründen weshalb ich das gemeinsame Sorgerecht ablehne. Das Interesse an seinem Kind ist um es mal freundlich aus zu drücken sehr mau. Seit August letzten Jahres hat er sein Kind ganze 3 mal gehabt. Einmal im ende November unter der Woche für 3 Stunden, er hat ihr ein paar billig Sachen gekauft und war mit ihr bei McDonalds und hat sie wieder gebracht. Vorher hat er ihr noch verraten was sie von ihm zu Weihnachten bekommt (sie denkt eigentlich der Weihnachtsmann/Christkind bringt die Geschenke). Das zweite mal hat er sie am 10. Januar einen halben Sonntag genommen um ihr die Weihnachtsgeschenke zu geben. Das bisher letzte mal hat er sie am 25. Januar genommen und war mit ihr auf dem Geburtstag ihres Cousins. Über Nacht nimmt er sie prinzipiell gar nicht. Als meine Tochter mit meinem Verlobten letztens einkaufen ging und ihn zufällig getroffen hat (er stand Bier trinkend vor dem Laden), meine Tochter fragte ihn warum er denn nie Zeit hat und sie nie abholt, antwortete er, dass er doch so viel arbeiten müsste und keine Zeit hat. Am folgenden Wochenende an dem er für seine Tochter aus arbeitstechnischen Gründen ja keine Zeit hatte, haben ihn dann mehrere Bekannte auf dem Faschingsumzug und auf weiteren Faschingsfesten gesehen. Generell wird das Thema Alkohol sehr groß geschrieben. Ich hatte ihm auch als wir noch zusammen waren mehrmals darauf hin gewiesen, dass ich mich von ihm trennen werde, sollte er den Alkohol nicht zurück schrauben (er trank täglich nach der arbeit und am Wochenende gern auch noch mehr). Er schreckt auch nicht davor zurück unter Alkoholeinfluss Auto zu fahren, wobei er auch schon einen Unfall gebaut hat. Er hat dabei seinen Seitenspiegel beschädigt und bei der Polizei Anzeige gegen unbekannt gestellt um den Schaden repariert zu bekommen. Er ist mit einem Reserveschlüssel (den er nicht hergeben wollte) in unsere alte Wohnung gekommen, in der ich in der Zeit bereits mit meinem jetzigen Verlobten und meiner Tochter gewohnt habe, und hat die "Playstation 3" meines Verlobten geklaut. Mit dem Argument "Wenn er mir meine Familie nimmt, nehme ich mir seine Sachen". Auch bei unserer Tochter hat er meinen Verlobten immer schlecht geredet und ihr Angst gemacht. Sie sagt, der Papa darf nicht mit bekommen das sie zu meinem Verlobten auch Papa sagt und das sie ihn so gern hat, sonst schimpft er sie. Sie meint, dass sie vor ihm auch nicht über meinen Verlobten reden darf, weil er sonst immer ganz böse wird. Desweiteren hat er gerade unter Alkoholeinfluss sehr starke Aggressionsprobleme. Er ist mir gegenüber schon während wir noch zusammen waren mehrmals handgreiflich geworden. Nach dem ich mich von ihm getrennt hatte wurde das ganze noch etwas schlimmer. Er ist mehrmals unter Alkoholeinfluss, auf dem Bauernhof auf dem mein Vater lebt und bei dem wir übergangsweise gewohnt haben, mit seinem Auto aufgetaucht und hat mich mit seinem aggressiven verhalten und Androhung von Gewalt eingeschüchtert. Dabei hat es ihn auch keineswegs gestört das seine Tochter davon etwas mit bekommen könnte, worauf ich ihn deutlich hingewiesen habe. Tagsüber ist er mehrmals in meiner Arbeit (einem Supermarkt) aufgetaucht und hat dort wieder Lautstark versucht mich einzuschüchtern und mit Androhung von Gewalt mich zurück zu bekommen. Es ist in der Arbeit auch schon komplett eskaliert. Er hat aus einer Tiefkühltruhe, schreiend und mich beleidigend, die Pizzen quer durch den Laden geschmissen. Er ist auf mich los gegangen, hat mir dabei ein Stoffarmband vom Handgelenk gerissen und ich hatte von seinem "Angriff" mehrer Schrammen und blaue flecken an den Armen. Auf meinen Verlobten ist er in meiner Arbeit ebenfalls ohne Vorwarnung oder ersichtlichen Grund los gegangen. Diesen Angriff haben wir sogar auf Video. Er hat ihn mehrmals mit der Faust ins Gesicht geschlagen, was auf dem Video (Überwachungsvideo) auch deutlich zu erkennen ist. Auch das mein Verlobter nicht zurück geschlagen hat (er meinte er wird sich nicht mit dem Erzeuger meiner Tochter schlagen) und noch ein Kollege zu Hilfe gekommen ist hat ihn nichts davon abgebracht, weiter auf meinen Verlobten ein zu schlagen. Als er hörte, dass wir ein zweites Kind bekommen wollen, teilte er mir unmissverständlich mit, dass er dies verhindern wird und es mir im Notfall aus dem Bauch prügeln wird wenn ich es soweit kommen lasse. Sogar meine Tochter bekommt sein verhalten mit. Nach der Trennung hat er beim Auszug so gut wie alles mit genommen. Meine Tochter fragte mich dann beim Rasen mähen "Wieso hat der Papa denn eigentlich den Rasenmäher mit genommen, der hat doch gar keinen Rasen? Wieso macht er denn sowas, der weis doch ganz genau das wir den Rasen mähen müssen.". Meinem Verlobten hat sie oft wenn er mit ihr gespielt hat Dinge erzählt wie zum Beispiel "mein anderer Papa (wie sie ihn nur noch nennt) hat nie so viel zeit für mich gehabt und mit mir gespielt. Auch als er noch bei uns gewohnt hat und wenn er zeit hatte hat er lieber was mit seinen Freunden gemacht als mit mir." oder "wenn ich bei Oma und Opa bin (Seite des Erzeugers) dann war ich immer nur bei der Oma und der Papa ist mit dem Opa zum fischen gegangen und wenn ich gesagt hab das ich mit will und auch mal im Zelt mit übernachten will hat der Papa immer nur gesagt, das ist nichts für mich und dafür bin ich zu klein und da kann ich nicht mit." Prinzipiell hält er nicht viel davon sich mit seiner Tochter auch mal richtig zu beschäftigen wenn er sie sieht. Mit ihm auf vernünftiger ebene Reden ist noch viel weniger möglich. Als ich mitbekommen habe das er meine 5 Jährige Tochter im Auto vorne sitzen lässt, habe ich ihn darauf hingewiesen das das Kind aus Sicherheitsgründen hinten zu sitzen hat, worauf er antwortete, dass das seine Sache ist und er kann machen was er will. Ich will meiner Tochter ja nicht den leiblichen Vater weg nehmen (das macht er von ganz alleine mit seinem Verhalten), aber da die komplette Vergangenheit, seine Art und seine Handlungen alle eindeutig darauf deuten dass er uns mit der Sorgerechtssache einfach nur Steine in den Weg legen will, wie er es ja mehrmals angekündigt hat will ich unter allen Umständen verhindern, dass er dieses auch noch zugesprochen bekommt. Reichen diese Gründe oder ist es so richtig formuliert für die Stellungnahme oder was kann ich machen um das gemeinsame Sorgerecht zu verhindern? Kann man es auch so lösen, dass er sich erst mal beweisen muss das er es wirklich ernst meint?
von andeo09 am 18.02.2015, 21:18