Meine 10 Monate alte Tochter Lilli macht sich prima. Mit der Beikost klappt super. Ich habe allerdings eine Frage. Sie trinkt nur noch morgens gegen 8h ihr Milchflasche ca. 360ml. Dann um kurz nach 13h Gemüsebrei 220g und abend gegen 18.15h über 300ml Milchbrei. Bestehend aus 200ml Vollmilch und ca. 100ml Wasser. Manchmal dann noch 1-2 Reiswaffeln. Ich habe manchmal den Eindruck, dass sie abends noch mehr Essen könnte. Darf sie? Ist das nicht zu viel? Nachmittags den OGB geben wir nicht, das sie meist noch satt vom Mittag ist. Oder sind die über 5 stündigen Pausen zwischen den Mahlzeiten nicht gut? LG, Sara
von
Zera
am 21.06.2014, 07:38
Antwort auf:
zu viel milchbrei
Hallo Sara
dein Baby ist jetzt fast ein Kleinkind. Das bedeutet, dass du den Speiseplan in Richtung Familienkost stetig erweitern kannst.
Eine ausreichende Nahrungszufuhr über den Tag sollte gewährleistet sein, weil die Kleinen noch keine ausreichend großen Speicher haben, um längere Pausen überbrücken zu können. Deshalb wird zu ZMZ geraten. 5 Mahlzeiten sind ideal, um für stetigen Energienachschub zu sorgen. Dadurch verkleinern sich die Essportionen bei den Hauptmahlzeiten.
Es ist jetzt auch genau der richtige Zeitpunkt, um mit der Familienkost zu beginnen.
Viele Babys mögen ab etwa 10 Lm weniger breiige Speisen und dafür umso mehr stückige Kost. Manche Babys mögen gerne noch weiterhin Brei essen. Wunderbar ist es, beides zu kombinieren.
Die Kost sollte so aufbereitet sein, dass sie ein Baby ohne "Gefahr" essen kann. Verschlucken sollte vermieden werden. Mangelnde Bezahnung ist meist auch kein Hinderungsgrund für festere Speisen. Mit den Kauleisten und dem Gaumen können die Kleinen enormen Druck ausüben.
Erweitern kannst du das Speisenangebot auch mit Brotstückchen, weil auch sie zum Kauen animieren. Auch gekochte Nudeln sind bestens geeignet, denn sie lassen sich am Gaumen zerdrücken.
Weiche Brotstückchen sind gut geeignet, weil sie zum Kauen animieren. Kauen muss geübt werden und du darfst dein Kind immer wieder dazu ermuntern. Die Kaumuskulatur sollte sich ausbilden, was widerum für die Mundmotorik, das Sprechen bedeutsam ist.
Ob Gurke o.ä. als Beilage gut ankommt, das musst du testen - ebenso kleine Tomaten u.a.. Schneide angebotene Nahrungsmittel ggf klein oder zerdrücke sie im Beisein deines Kindes auf dem Teller.
Du kannst Banane roh zerdrücken, Birne ebenfalls, rohen Apfel kannst du auf einer Reibe fein reiben oder ein Mus kochen. Auch rohe Möhre oder Kohlrabi lässt sich fein reiben und als Ergänzung zu Brot auch zahnlos gut essen.
Statt Brot könntest du auch eine Art Grießbrei anbieten:
Grundrezept für Grießschnitten:
200g Kuhmilch
ca 30g-35g (*/-) Grieß
Grieß in der Milch aufkochen, kurz quellen lassen, auf einen Teller streichen, stehen lassen, Formen ausstechen oder in Stücke schneiden, in etwas flüssiger Butter wieder erwärmen, Obstmus zugeben.
Sie sind ein Kompromiss zwischen breiig und fest.
Es geht bei der Einführung zur Familienkost zunächst auch darum, gemeinsame Mahlzeiten am reichhaltig gedeckten Tisch zusammen einzunehmen. Das gemeinsame Mahl inspiriert zum Nachahmen. Davon profitieren die Kleinsten stark.
Bereite das Essen so zu, wie es dir schmeckt. Einzig auf zu viel Salz und zu viel Gewürz. sowie Scharfes solltest du verzichten.
Nachmittags eignet sich frisches Obst, das du entsprechend aufbereitet anbieten kannst.
Mit etwa 10 Lm ist die Zeit des schnellen Wachstums allmählich vorbei und die Zunahme stagniert.
Babys wachsen in den ersten Monaten sehr schnell. Nicht nur das Längenwachstum geht rasant, sondern die gesamte Entwicklung, auch das Anlegen von "Fettreserven" zählt dazu und äußert sich in "Hunger".
Mit etwa 10 Lm ist diese Phase in der Regel weitestgehend abgeschlossen, sodass nun weniger Nahrungsmengen ausreichen können.
Die meisten Babys sind vorübergehend mit kleineren Essmengen satt und zufrieden. Empfohlen werden auf jeden Fall zwei Portionen Milch. Mengenangaben findest du auf der Verpackung der Folgemilch/PreMilch. bszw gestillt wird nach Bedarf.
Eine Portion Säuglingsmilch plus 200ml Kuhmilch sind ausreichend für die Allerkleinsten. Dazu kommt noch das ein oder andere Käseprobierhäppchen oder Milch/Käse vom Familiengericht, Frischkäse auf dem Brot - das reicht.
Es ist wichtig, dass die Kleinen jetzt viel Gelegenheiten bekommen neue Geschmacksrichtungen, Aromen, Konsistenzen etc kennenzulernen. Dafür reichen kleine Mengen. Dein Kind darf mitessen - aber es muss keine üppigen Portionen von dem neuem und unbekannten Gericht essen. Dein Kind kann diese Esserfahrungen zunächst noch als spielerischen Anreiz nehmen, um Essen mit allen Sinnen zu erfahren und sich vorerst noch an den üblichen Breien (oder Stückchen) satt essen. So kann dein Kind die unterschiedlichen Aromen und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennen lernen.
Die Zufuhr von Vit C ist durch Familienkost meist gesichert. Denn ab jetzt kommt (noch) häufiger frisches und rohes Obst/Gemüse auf den Tisch.
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 23.06.2014