Guten Tag,
mein Sohn ist fast 8 Monate alt und sein Essensplan sieht folgendermaßen aus:
- 6:00 200ml Pre Milch
- 10:00 200g GKF-Brei
- 14:00 200g GOB
- 18:00 200g Milchbrei
- 19:30 50-100ml Pre Milch
Um 18:30 essen mein Mann, die 2jährige Tochter und ich zu Abend, währenddessen sitzt der Sohn im Hochstuhl mit dabei und bekommt einen Hirsekringel oder ein Stück Banane zum Lutschen (einen Zahn hat er noch nicht). Ich habe das Gefühl, dass er zunehmend nach dem Breilöffel greift und auch selbst essen und nicht mehr nur gefüttert werden möchte. Wie kann ich seine Breimahlzeiten (auf die ich aufgrund der ausreichenden Sättigung nicht verzichten möchte...) mit BLW kombinieren? Vor jedem Brei Fingerfood anbieten, bis er daran kein Interesse mehr hat und dann Füttern? Oder unabhängig von den Mahlzeiten? Und was kann ich ihm geben, was er gut halten kann? Banane rutscht ihm immer schnell aus der Hand, was ihn sehr frustriert, Apfelschnitze hingegen kann er lange festhalten und ablecken.
Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort!
von
Lejni89
am 20.04.2016, 09:36
Antwort auf:
Wie Fingerfood und Brei kombinieren
Hallo Lejni89
ja, du kannst das Fingerfood vor dem Breiessen anbieten. Oder einfach dazu. Da müsstest du einfach mal sehen, wie dein Kleiner zufriedener ist.
Der Vorteil, wenn du zuerst Fingerfood anbietest ist, dass dein Sohn zunächst spielerisch Essen erkunden kann, dabei noch hungrig ist, sich in eure Essgemeinschaft einfügen kann und anschliessend seinen Brei ablenkungsfrei - und noch hungrig - essen kann und wird.
Hier ist eine Art "Rezept" für die Zubereitung von babygerechten Gemüsesticks, die zum Festhalten in Babyhänden gut geeignet sind:
Schneide aus rohen Gemüsesorten (bspw Möhre, Pastinake, Kohlrabi, Zucchini, Kürbis, Süßkartoffel, Kartoffeln, auch: Brokkoliröschen, Blumenkohlröschen) fingerdicke ca 8-10cm lange Stücke. Gare sie (dampfgaren oder in wenig Wasser dünsten) ohne Zusätze sehr weich.
Fertig ist das Fingerfood. Hier kann die ganze Familie zugreifen.
Du kannst auch deinem Kleinen von eurem Famlienessen erste kleine Happen abgeben. Es geht dabei zunächst nur um einen ersten Eindruck, um einen neuen Geschmackseindruck, er bringt ein sog. gustatorisches Erlebnis.
Babys/Kinder lernen mit allen Sinnen. Auch das scheinbar frustrierende Erlebnis mit der Banane ist wunderbar in dieser Hinsicht. Dein Kleiner erkennt Unterschiede bei der Beschaffenheit der Lebensmittel. Im Gegensatz zum Brei, erlebt dein Kleiner hier aktiv ALLES. Denn Familienkost ist Erlebnis! Lass dein Kind riechen, kosten, matschen, picken, kosten, kauen, lecken, bei dir mitessen, u.v.m.
Essen ist mehr als nur das Stillen von Hunger. Es sind auch kulturelle Erfahrungen, die sich durch Erfahrungen am Esstisch einprägen.
Zerdrücke bspw Kartoffeln oder weiches Gemüse und füttere statt einem Brei aus fein pürierten Zutaten einen Brei, der eine grobstückige Konsistenz hat.
Nur wenn sich dein Baby noch häufiger verschluckt (manche Babys neigen dazu), dann solltet ihr das Abenteuer besser aufschieben.
Die Kost sollte stets so aufbereitet sein, dass sie dein Kind ohne "Gefahr" essen kann. Verschlucken sollte vermieden werden. Mangelnde Bezahnung ist meist kein Hinderungsgrund für festere Speisen. Mit den Kauleisten und dem Gaumen können die Kleinen enormen Druck ausüben.
Auch gekochte Nudeln sind bestens geeignet, denn sie lassen sich am Gaumen zerdrücken.
Bspp für Obstsnacks, die du nachmittags anbieten könntest
fein geriebener oder gekochter Apfel, Banane = auch zerdrückt wunderbar geeignet. Birne, wenn weich ist ideales Fingerfood. Pfirsich und Nektarinen ohne Haut sind super geeignet
Melone ggf auch Papaya oder (Bio-)Mango, sowie zerdrückte Heidelbeeren, Avocado oder Kiwi ist möglich. Erdbeeren oder andere Beerenfrüchte...die Kernchen von Him- bzw Brombeeren vorher entfernen - einfach durch ein Sieb streichen.
Für die Vollständigkeit:
!!!
Achtung: niemals(!!!) harten Lebensmittel wie rohe Apfel/Möhrenstücke, trockene ungekochte Nudeln, Gummibärchen, Nüsse, Kerne, Saaten etc etc geben.
!!
Also dann
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 23.04.2016