Frage: Speiseplan mit 16 Monaten

Unsere Tochter ist 16 Monate. Aktuell hat sie erst sechs Zähne, möchte aber gerne selbst essen. Im Moment sieht ihr Speiseplan so aus: Nach dem Aufstehen 200ml pre-Milch (Kuhmilch löst Würgen aus...), später Semmel/Breze mit wechselndem Belag und Wasser. Vor dem Mittagsschlaf 250ml pre-Milch, nach dem Schlafen Joghurt mit Obstpürre und Müsli (Gläschen) dazu Wasser. Nachmittags ein paar Gemüseflips oder mal einen Keks oder eine Kugel Eis. Abends essen wir warm. Nudeln mit frischer Tomatensoße und Kartoffelbrei mit Bratwurst isst sie gern. Bisher gab es als Alternative Gläschen... Findet sie inzwischen aber blöd... Dazu wieder Wasser. Vorm Schlafen noch einmal 200ml pre. Sie liebt ihre Flaschen. Habe vor 6 Monaten abgestillt aufgrund erneuter Schwangerschaft. Meine Tochter hätte es aber sicher gern weiter genossen. Jetzt brauche ich Ideen, was ich ihr anbieten kann als Alternative zu den Gläschen. Viele Konsistenzen lösen bei ihr Würgen aus...

von ergoteuse am 16.09.2015, 00:34



Antwort auf: Speiseplan mit 16 Monaten

Hallo ergoteuse euer Essplan ist noch sehr milchlastig. Stelle deine Frage zur (Pre-)Milch bitte deshalb noch einmal an Frau Plath iim Nachbarforum. Sie ist die Expertin für Fragen rund um die Säuglingsmilch und kann dich gut beraten. Im Alter deiner Tochter sind 2 Milchmahlzeiten in etwa angemessen. Auch die Flaschen kannst du allmählich durch andere Trinkgefäße ersetzen. Deine Tochter ist jetzt ein Kleinkind und kann fast ganz normal bei euch mit essen. Und wie du schreibst, ist sie auch ganz heiß darauf :) Du kannst die Speisenauswahl jetzt sehr vielseitig halten und deine Kleine querbeet das mitessen lassen, was ihr üblicherweise esst. Das ist eure Familienkultur - eure Familientradition. Daran sollte sich euer Kind langfristig gewöhnen. Manches nimmt deine Tochter auch schon gerne und gut an, nur bei manchen Speisen klappt es leider noch nicht optimal, wie du schreibst. Aber auch daran wird sich deine Tochter bald gewöhnen. Bei der Einführung der Familienkost ist es meist sehr hilfreich in kleinen Schritten vorzugehen. Besonders gut wird das Neue angenommen, wenn es direkt vom Teller anderer Mitesser stammt. So siegt die Neugier über eine evtl Scheu. Auch Wiederholungen sind wichtig. Durch Widerholungen kann sich euer Kind langsam an das Neue herantasten. Zuerst ist es gut, wenn sie etwas Neues einfach erst einmal mit den Händen, den Fingern, befühlen kann. Sie sollte die Gelegenheit bekommen, das "Ding" ausgiebig zu betasten und zu erspüren. Danach wird sie es in den Mund nehmen und dort mit den vorhandenen Tastrezeptoren befühlen. Was gefällt, wird meist geschluckt. Und wenn sich die Konsistenz einer neuen Speise merkwürdig anfühlt, wird sie ausgespuckt. Das bedeutet nicht, dass diese Speise niemals gegessen würde. In ein paar Wochen kann sich das ändern. Bei mehrmaligem "Befühlen" mit der Zunge, mit dem Mundraum, kann sich dein Kind langsam an die neue Konsistenz und den Geschmack gewöhnen. Erlaube unbedingt das Essen mit den Fingern. Denn das ist wichtig für das sinnliche Erlebnis und die langsame Annäherung. Kinder erleben das Essen mit allen Sinnen und Essen dient in diesem Alter nicht nur zur Ernährung, sondern vor allem auch zum Sammeln von neuen Ess- bzw Sinneseindrücken. Es ist für sie wichtig, dass sie Unterschiede kennen lernen kann, sowohl bei Geschmack als auch bei Konsistenz. Für die Kleinsten ist genau das jetzt sehr spannend. Diese Experimentierphase gehört unbedingt dazu und sie vergeht auch wieder. Lasst eure Tochter nun vielfältige Esserfahrungen machen, sodass sie vielerlei Esseindrücke sammeln kann. Der (gedeckte) Esstisch bietet eine große Spielwiese an Möglichkeiten, den Esshorizont zu erweitern, denn hier sind alle Sinne angesprochen: Farben für die Augen, Gerüche für die Nase, Aromen und Geschmack für den Gaumen, verschiedene Konsistenzen für den Tastsinn - vor allem dem Tastsinn im Mund. Kinder lernen (auch essen) durch sinnliche Erfahrungen. Sie wollen alles ganzheitlich begreifen: ihr Essen befühlen, mit den Händen, dem Mund, mit dem Geschmack und dem Geruch. Kuhmilch kann/sollte dein Kind ca 300 ml Milch-und Milchprodukte am Tag bekommen. Kuhmilch kannst du durch Joghurt ersetzen, wenn dieser gut gerne gegessen wird. 100ml Milch können durch ca 100g Joghurt oder je 15g Schnittkäse bzw 30g Weichkäse ersetzt werden. Miteinberechnet werden auch Milchprodukte, die in Speisen verarbeitet wurden. In Kartoffelbrei, Pfannkuchen, Pizza, Auflauf, Kuchen und Gebäcken, Pudding.. Probiers mal mit Pfannkuchen, Pizza, Auflauf, Rührei, Kartoffelbrei und frischem Obst. Hast du einen Kartoffelstampfer? Die Anschaffung lohnt sich. Damit kannst du prima Kartoffelbrei machen. Oder auch eine Mischung aus Kartoffel mit Karotte und Butter. So wird's orange und dem Gericht kannst du einen kreativen Namen geben, der zu euch passt. Manche nennen das Pumucklkartoffeln - grade wieder aktueller denn je :) - oder "die Sendung mit der Maus -Kartoffeln" alias MAUS-Kartoffeln. Statt Möhren auch mal Hokkaidokürbis mit Kartoffeln mischen. MIt dem Stampfer kannst du bspw auch Apfelmus unkompliziert ohne Püriergerät herstellen. Bleibt zwar stückiger, ist dennoch weniger Aufwand. Rezept: Kartoffel schälen, waschen, klein schneiden, in Wasser (plus Salz) weich kochen, dauert etwa 15-20 min, je nach Größe. Wasser abschütten, etwas Butter in den Topf, Kartoffeln leicht mit Milch bedecken, warm werden lassen, mit dem Stampfer zu Brei zerdrücken. Würzen. Fertig! Pfannkuchen: 2 Eier mit 350-400 ml Milch verquirlen, Prise Salz zugeben, ggf eine Hauch Vanillezucker und schliesslich ca 250g Mehl dazurühren. Teig kurz quellen lassen und Pfannkuchen nacheinandern in einer Pfanne in heissem Öl backen, von beiden Seiten bräunen. oder so: 1/2 Banane mit der Gabel zerdrücken, 1 EI verquirlen. Mischen, in heissem Öl in einer Pfanne ca 4-5 kleine Pfannküchlein backen. Bolognesesosse zu ca 1 cm lang geschnittenen Spaghetti 1 mittelgroße Zwiebel fein würfeln, 1 Knoblauchzehe ebenso, sowie 1 mittelgroße, fein geraspelte Möhre. In ca 1 EL Olivenöl und 2 EL Wasser ca 10-15 min dünsten. 200g gemischtes Hack dazu und mit weiteren 1-2 EL in Olivenöl anbraten. Salz, Pfeffer, Zucker, Oregano (frisch oder getrocknet, Basilikum (frisch oder getrocknet) zugeben und durchbraten. Mit ca 400g Tomaten aus der Dose/Tetrapack (stückig oder zerkleinert) zugeben, aufkochen, abschmecken, nachwürzen und ggf Tomatenmark zugeben, bis es gut schmeckt. Die Sosse so lange köcheln lassen, wie Zeit bleibt. Du kannst einfachen,gekochte Kartoffeln oder Nudeln (Größe beachten) anbieten, einfaches Essen von euch Eltern - bspw klein geschnittene Pizzatsückchen (selbst gemacht), Fischstäbchen ohne Panade probieren lassen. Firkadellen (nicht zu stark oder scharf gewürzt), Tortellini u.v.m. Asl Brotbelag eignen sich Avocado oder Fleischbrei aus dem Gläschen. Apfelkekse 70g Dinkelvollkornmehl 70g Weizenmehl 4 TL Zucker 30g Apfelmus (= 2 EL) 50g Butter Teig kneten, in Folie wickeln und ruhen lassen, ca ½ h kühlen. Teig auf Mehl ca 1 cm dick ausrollen. Gesichter ausstechen. Im vorgeheizten Ofen ca 17 min backen Bspp für Obstsnacks: fein geriebener Apfel oder Banane in Scheiben oder am Stück, auch zerdrückt wunderbar geeignet. Birne, wenn weich ist ideales Fingerfood. Pfirsich und Nektarinen ohne Haut sind super geeignet. Kernlose (Bio-)Trauben, Kiwi, Heidelbeeren, Avocado sind möglich. andere Ideen: Grießklößchen 80g (Nockerl-)Grieß oder Hartweizengrieß 30g flüssige Butter 1 Ei 1 Prise Salz 1/2 l Gemüse- oder Fleischbrühe in einem mehr hohen als breiten Topf zum Kochen bringen. Nach dem Aufkochen die Temperatur zur Hälfte reduzieren. Zubereitung Klößchen: Das Ei in einer kleinen Schüssel oder Tasse mit einer Gabel verquirlen. Salz dazu geben. Die Butter im Wasserbad (oder Mikrowelle) verflüssigen, zum Ei rühren. Schliesslich den Grieß mit Hilfe der Gabel vermischen. Mit einm Teelöffel nun kleine Nocken abstechen und direkt in die aufgekochte Brühe einlegen. Ca 20 mon sanft köcheln lassen, Hitze wegnehmen und weitere 5 - 10 min ziehen lassen. Servieren. In der Brühe kann man gut geraspeltes Gemüse (Möhre) mitgaren. Herzoginkartoffeln 750g geschälte Kartoffeln in Salzwasser kochen. Wasser abschütten, Kartoffeln stampfen, zu Kartoffelbrei. Etwas auskühlen lassen. mit 1 Ei, 1 Eigelb, Salz, 1 EL Butter vermengen, Hauch Muskat nach Belieben. Alles gut vermischen und mit dem Spritzbeutel Rosetten auf eine Backblech spritzen. Wenn das zu mühselig ist, also für die Alltagsküche, kann man den Teig auch mit Hilfe von zwei TL als Nocken auf ein Backblech setzen. Die Dinger werden noch mit einer Eigelb/Milch-Mischung bepinselt und ca 15 min im Ofen bei 190° gebacken. Auch Sahne reicht zum Bepinseln aus. Sie werden dann nur nicht so schön leuchtend gelb. Kartoffelgratin 500g Kartoffeln 225g Sahne Öl für die Form Salz Pfeffer Paprika (edelsüß) frisch geriebene Muskatnuss Streukäse (Emmentaler), Menge nach Geschmack. sodass alles gut bedeckt ist. Ca 30-40g pro Person Sahne in ein Gefäss geben und mit Salz, einer Prise Zucker, reichlich Paprikapulver und etwas Pfeffer, evtl Muskat vermengen. Auflaufform mit Öl auspinseln. Kartoffeln waschen, schälen, in feine (weniger als 1mm) Scheiben schneiden. Dachziegelartig in der Form verteilen. So lässt sich das Gratin gleichförmiger backen, weil sich die Flüssigkeit (Sahne) optimal verteilen kann. Die Sahne über den Kartoffeln verteilen, sodass wirklich alle Scheibchen gut bedeckt sind. Offene Stellen notfalls mit Butterflöckchen belegen. Aber die garen auch so durch und trocknen nicht aus. Jetzt den Käse aufgeben. Menge nach Geschmack, viel oder wenig. Dann ab in den vorgeheizten Ofen (180° im E-Herd) und dort ca 50 min bis 1h garen. Aber immer mal wieder kontrollieren, denn der Käse könnte verbrennen. Wird dieser zu dunkel, könnt ihr die Form mit Aufolie abdecken. Die Garzeit richtet sich auch nach der Höhe der Aufschichtung. Deshalb die Garprobe in der Mitte der Form durchführen. Hier müssen die Kartoffeln weich sein und die Flüssigkeit sollte aufgesogen sein. Garprobe: Mit der Gabel reinpieksen und schauen ob die Karoffeln weich genug sind. Hühnerschenkel kannst du im Ofen ohne grossen Aufwand garen. Die Hähnchenkeulen waschen, trockentupfen und mit einer Ölmischung aus zusätzlich Salz und Pfeffer, Paprika würzen bestreichen. Fast eine Stunde im Ofen (200°) in einer feuerfesten Form (mit etwas Wasser) garen, je nach Grösse der Beine bis zu einer 1h. Für die Ölmischung einfach Öl mit Salz, Pfeffer, Paprika, und evtl einem frischen Zweigchen Rosmarin, vermischemn. Huhn mit einem Pinsel damit bestreichen. Oder ganz natur lassen und auch kein Öl dürber geben. Das wird schon. Die Haut ist ohnehin sehr fett. Statt im Ofen gehts auch in einem beschichteten Topf/Pfanne mikt Deckel. Öfter mal wenden und zwischendurch das Fett abgiessen. Nicht in die Spüle, sondern in ein hitzebeständiges Gefäß, das entsorgt werden kann. Würstchen im Schlafrock Die kannst du entweder mit Pizzateig oder Blätterteig herstellen. Der Pizzateig wird ganz dünn ausgerollt und um ein Würstchen (Wienerchen) geklappt. Dann ca 15 min gebacken. Geht auch mit Blätterteig. Rezept "Pizza"teig: 1/2 Beutel Trockenhefe (oder 1/2 Würfel frische Hefe) 1/8l Wasser 250 g Mehl 2 EL Öl 1 Pr Zucker Salz Mehl mit Hefe und Salz vermischen. Wasser-Öl-Mischung herstellen und diese unter Rühren zu der Mehlmischung geben. Alle Zutaten zu einem Teig verkneten. Teig aufgehen lassen. Dann den Teig auswellen und dünn um die Wienerchen hüllen. Also dann Grüße B. Neumann

von Birgit Neumann am 16.09.2015