Frage: Rezepte

Hallo, mein Sohn ist mittlerweile 15 Monate alt und ich würde ihn jetzt gerne komplett vom Gläschen auf Familienkost umstellen. Habe mich bisher nicht so recht getraut und weiß nicht was ich ihm alles geben/kochen kann. Er isst sehr gerne alles von uns mit bekommt aber abends zum Brot( oder warmes Essen, bei uns findet Mittag abends statt)noch einen Haferbrei, weil er den so gern mag. Was kann ich ihm denn so geben? Bzw hätten Sie altersgerechte Rezepte? Was für Obst darf er denn essen außer Banane & Apfel? Achso er wird auch noch gestillt aber das ist mehr für den kleinen Hunger. Fühle mich was die Ernährung meines Kindes betriftt ziemlich überfordert. Ich hoffe das ist jetzt nicht zu viel Geschriebenes. Liebe Grüße

von Lehar am 05.02.2015, 00:46



Antwort auf: Rezepte

Hallo Lehar dein Kind kann (fast) alles mitessen. Bis zum 18. Lm sind die Kleinen noch neugierig und aufgeschlossen gegenüber neuen Esseindrücken. Diese Zeit könnt ihr wunderbar ausnutzen, um euren Sohn an eure bewährten Familiengerichte heranzuführen und ihn daran gewöhnen. Breie kannst du immer weiter in den Hintergrund drängen und vermehrt stückige, weiche Kost anbieten, die dein Kind vor allem auch selber und ganz alleine essen kann. Breimahlzeiten wie bspw den geliebten Haferbrei brauchst du nicht komplett zu ersetzen, du kannst und solltest ihn nur noch mit Familienkost und gewöhnlichen Speisen ergänzen. Im Rahmen der Familienkost ist fast alles erlaubt, die Speisen dürfen (leicht) gewürzt und gesalzen sein. Das Essen sollte weich und gut schluckbar sein. Wie wärs mit Müsli aus echten Haferflocken? ca 3 -4 EL feine Haferflocken 1/4 Banane ca ^150- 200 ml Milch oder Naturjoghurt oder Orangensaft 1/4 geriebener Apfel nach Belieben: 1 TL zerbröselte Cornflakes oder Rosinen, klein geschnittene Datteln oder Feigen Ich rate dir auch, auf dein Gefühl zu hören. Kleinkinder sind keine großen Erwachsenen, aber auch keine Babys mehr. Sie dürfen und sollen ihren Ess-Erlebnis-Horizont erweitern. Die Küche sollte altersgerecht* sein und vor allem gesunde Speisen bieten. Neben Familienkost auch viele Basics zum satt essen enthalten - dann liegst du genau richtig. Im Rahmen der Familienkost ist wirklich fast alles* erlaubt, die Speisen dürfen (leicht) gewürzt und gesalzen sein. Es gibt nur ein paar Kleinigkeiten zu beachten. Abgeraten wird in der Baby/Kleinkinderküche bspw von solchne Speisen, die auch für Schwangere als eher bedenklich gelten. Namentlich Rohmilchkäse und Co. Listerien und Toxoplasmose sind auch für Kinder noch eine größere Sache im Falle einer Erkrankung. Kleinkinder sind schneller anfällig, weil das Immunsystem noch nicht so ausgereift ist. Wenn du Rohmilchkäse durcherhitzt, besteht keine Gefahr mehr und dein Kind kann mitessen. Bei Weichkäse wie Brie oder Camembert kannst du die Rinde wegschneiden, dann verringerst du das Risiko enorm. Listerien wachsen nicht ins Käseinnere. Rohmilch-Hartkäse wie Emmentaler ist auch nicht so dramatisch. Hartkäse hat nur noch einen geringen Wasseranteil und bietet dadurch schlechte Lebensbedingungen für Mikroorganismen. Und übirgens: nicht jeder Rohmilchkäse enthält Listerien. Es sollte jedenfalls nicht so sein! Die Gefahr ist hierbei nur größer, dass.... Und ausserdem: Verzicht auf Alkohol oder Kaffee, das ist klar. Zu viel Salz, Geschmacksverstärker etc. sollten im Kleinkinderessen nicht enthalten sein. In reichlich Fett gebratene Speisen sind etwas schwerer verdaulich, weshalb sie für die Allerkleinsten evtl noch nur weniger gut bekömmlich sind - dank Teflonpfannen und fettarmem Fleisch ist das aber heutzutage kaum noch problematisch. Fischgräten können ein Problem beim Schlucken sein. Deshalb Fischgerichte (auch bei Filet) immer genau auf Gräten prüfen. Fischstäbchen (können nach dem Garen von der Panade befreit werden) sind i.d.R. aber grätenfrei und eignen sich deshalb besonders gut. Hirse, Quinoa und Amaranth sollten regelmäßig und in größeren Mengen besser erst ab dem 3. Lj auf den Tisch kommen. Kleine Mengen und das mal ab und zu sind kein Problem. Ausnahme: Baby-Hirseflocken. Ganze Nüsse bspw Nusstückchen sind wegen der Verschluckungsgefahr noch nicht gut geeignet. Da sie hart sind, können sie beim Verschlucken Probleme verursachen. Verschlucken von Brot oder Apfel wäre weniger problematisch, weshalb man diese Warnung ernst nehmen sollte. Nüsse als Mus sind schon geeignet. So ist´s auch mit den kleinen Kernchen bei Himbeeren und Johannisbeeren (bei Marmelade drauf achten) - zu mehr Vorsicht wird geraten Leinsamen sei in größeren Mengen wegen des enormen Aufquellvermögens noch nicht gut geeignet. Zwiebel, Knoblauch, scharfe Gewürze sind individuell unterschiedlich verträglich und deshalb gibt es hier keine Empfehlung :-) Wenn du dir bei etwas unsicher bist, dann gib deinem Kind nur wenig davon und auch nur einmal oder selten. Und hier nun noch ein paar Ideen: Kartoffelbrei:.Salzkartoffeln kochen, Wasser abgiessen, Kartoffeln stampfen, einen Stich Butter dazu und etwas Milch oder ganz wenig Sahne. Verrühren, würzen (Salz, Zucker, Hauch Muskatnuss) und servieren. Gemüsereis mit Eierstreifen gewünschte Menge Basmatireis (locker) kochen. Pro Mitesser ca 1/4 Möhre (gerieben), ca 6cm langes Stück Lauch (in feine Streifen geschnitten) in ca 1 TL Olivenöl garen. Würzen (Salz, Zucker, Pfeffer). Mit dem gegarten Reis vermischen. Pro Mitesser 1-2 Eier mit jeweils 1 EL Sahne vermischen, Prise Salz und Zucker zugeben. Verquirlen und braten. Das große Brat-Ei-Stück auf ein Brett stürzen, in Stücke schneiden und ebenfalls zum Reis mischen. Kartoffeltaler (2Portionen): 2 mittelgroße Kartoffeln grob raspeln, abtrocknen. Ein Ei in einer Schüssel verquirlen, vorsichtig würzen (etwas Zucker, evtl Paprika, wenig Salz), ca 1 ÖL Alle Zutaten gut vermischen. Mit einem Löffel Kleckse (Taler) auf ein mit Backpapier belegtes Backblech. Im Ofen herausbacken. Bolognesesosse 1 mittelgroße Zwiebel fein würfeln, 1 Knoblauchzehe ebenso. In Olivenöl und Wasser ca 10-15 min dünsten. 200g gemischtes Hack dazu und in Olivenöl anbraten. Salze, Pfeffer, Zucker, Oregano (frisch oder getrocknet, Basilikum (frisch oder getrocknet) zugeben und durchbraten. Mit ca 400g Tomaten aus der Dose/Tetrapack (stückig oder zerkleinert) zugeben, aufkochen, abschmecken, nachwürzen und ggf Tomatenmark zugeben, bis es gut schmeckt. Die Sosse so lange köcheln lassen, wie Zeit bleibt. Mindestens 7-10 empfohlen. Dazu Spaghetti und Salat. Schinkennudeln: eine Zwiebel fein würfeln und in einer Mischung aus Butter und Wasser glasig dünsten, bis die Zwiebeln gut weich sind und die Flüssigkeit aufgesogen. 150g mageren Schinken würfeln, einfach in kleine Stücke schneiden und in die Zwiebelpfanne geben, mitrösten. Mit Sahne ablöschen, würzen (Salz und Zucker, ggf Paprika und Pfeffer, wer mag auch frische Petersilie). DIe Sahne gut aufkochen und die Mischung wireder leicht trocken garen. Zwischenzeitlich breite (Band)Nudeln kochen, ca 300g. Die fertigen Nudeln zum Schinkengemisch geben und verrühre. Fertig Gulasch 2 Zwiebeln klein schneiden, 2 Knoblauchzehen, 2-3 Lorbeerblätter 500g gemischtes Gulasch. Zuerst werden Zwiebeln in hartem Fett (bspw Palmin) angebraten, mit Lorbeerblatt (und Wacholderbeeren) und Knoblauch. Anschliessend wird das Fleisch scharf angebraten und mit Fleischbrühe (ca 1/2l) abgelöscht. Das Ganze köchelt über 2 h auf dem Herd. Zum Schluß kommt kleingewürfelte Paprika (1-2 Schoten Farbenmix mit unbedingt rot) rein, die kurz mitgart werden, ggf Tomatenmark. Abschmecken mit Salz, Zucker, Pfeffer, etc Möhrengulasch für 4 P 500g Möhren 250g Zwiebeln 500g Rindergulasch 30g Butter 1 EL mildes Paprikapulver 1Prise Pfeffer 1 TL Salz 1/2l Wasser 100g saure Sahne Möhren grob raspeln, Zwiebel würfeln, Fleischwürfel in ca 2 cm grosse Stücke schneiden. Butter im Topf erhitzen, Gemüse zugeben und unter ständigem Wenden anbraten. Paprikapulver zugeben. Fleischwürfel salzen und pfeffern und unter Rühren anbraten. Deckel aufgeben. Bei mittlerer Hitze so lange schmoren lassen is der Fleischsaft verkocht ist. Alles beginnt nun anzusetzen. So karamelisiert das Gulasch und ekommt das Aroma. Das Wasser angießenund ca 45 min weiterschmoren lassen. Zum Schluss die saure Sahne zugeben und abschmecken. Rezept aus dem mindestens 13 Jahre alten Kochbuch "Was Kinder gerne essen" von Dagmar von Cramm Verlag GU, s.o. :-) Kohlrabiosse: Kohlrabi kleinschneiden und in reichlich Wasser kochen. Die Kohlrabi abschütten und die Flüssigkeit auffangen. In einem Topf Butter zerlassen und Mehl einrühren. Eine klassische helle Mehlschwitze eben. Dann die Flüssigkeit zugeben. Und schliesslich den Kohlrabi(und nach Geschmack) auch die roh grünen kleingehackten Blätter zugeben. Noch schneller gehts wenn du in die Flüssigkeit schlichtweg etwas Butter und Sahne gibst und dann hellen Sossenbinder einrührst. So eine Gemüsesud-Sosse kannst du auch mit Arrow root andicken. Bei den Fertigsossenbindern handelt es sich normalerweise um speziell gekörnte Stärke, die ohne zu verklumpen in die kochende Flüssigkeit gerührt werden kann. Pfeilwurzelmehl (arrow root) ist ein sehr gutes Bindemittel für Suppen, Saucen oder Pudding, da es keinen unangenehmen Beigeschmack hat und die Saucen viskös und undurchsichtig/weisslich werden lässt. Es handelt sich dabei um ein pulverfeines, rein pflanzliches Stärkemehl. Gewonnen wird es aus Wurzeln und Knollen tropischer Pflanzen. Gibt es im Naturkostladen oder Reformhaus. Es wird kalt angerührt und dann in die vorhandene, kochende Gemüsebrühe eingerührt, kurz geköchelt, bis es dickflüssig ist. Gemüse kannst du darin soßig, fettarm und trotzdem schmackhaft sowie gut schluckbar servieren. Bei Blumenkohl geht das genau so. Blumenkohl dünsten, Garflüssigkeit abbinden, mit frischem Zitronensaft, Gemüsebrühe, Salz, Zucker würzen. Sahne zugeben. Fertig. Evtl Curry zu. Dazu passen Pfannkuchen: In einen hohen Rührbecher schlägst du ein Ei und verquirlst es. Eine Prise Salz dazu, ein Schuss Öl, etwas Milch, damit die Masse flüssig wird. Verquirlen und schliesslich esslöffelweise so viel Mehl dazu geben und jeweils verrühren, bis der Teig zähflüssig - nicht zu fest und nicht zu flüssig- wird. Den Teig kurz quellen lassen (geht auch ohne) und ca 2-3 Pfannkuchen in heissem Öl oder Butterschmalz ausbacken. Eine Variation ist es, entweder Apfelringe einzutauchen oder Spinat einzuarbeiten. Für die süße Variante muss der Teig etwas fester sein. Die Apfelringe werden eingetaucht und mit dem anhaftenden Teig ausgebacken. Dazu passt Zimtzucker. Bei der Spinatvariation, nimmst du eine quadratische Teilportion (ein kleines Würfelchen aus dem TK-Päckchen - kennst du bestimmt -), das du grob zerteilst und in den Teig einarbeitest. Pfannkuchen backen. Eignet sich auch als Beilage. Welche Obstsorte magst du denn gerne? Lass deinen Kleinen davon probieren und presse ihm mal einen frischen Saft aus Mandarinen. Richte Kiwi, entkernte Lischis, Birne, ggf auch mal Ananas (frisch oder aus der Dose). Kaufe doch mal gerfriergetrocknete Fruchtchips oder Trockenfrüchte. Also dann Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 07.02.2015