Hallo Frau Neumann,
mein 8 Monate alter Sohn mag nur all das, was wir auch essen. Versuche ich ihm Brei zu geben, nimmt er zwei Löffelchen, schiebt mit der Zuge fast alles wieder raus und motzt/schreit/greift nach dem, was wir essen.
Er wird noch voll nach Bedarf gestillt, bisher hat keine Tischmahlzeit eine Stillzeit so wirklich ersetzt, also er isst sich nicht wirklich satt.
Grundsätzlich begrüße ich es, dass er vom Tisch mitessen möchte, finde nur, dass er noch zu jung ist, um "uneingeschränkt" mitessen zu können. Ich weiß, dass Babys nur zwei Gramm Salz essen dürfen, doch überall ist ja mittlerweile Salz enthalten: Brot, Käse, Wurst...
Ich koche fast ausschließlich mit Kräutern und lasse vom Rest der Familie individuell nachwürzen.
Dennoch essen wir häufig bei den Großeltern und sie würzen bzw.salzen sehr üppig. Dort bekommt er dann nur die Beilagen, wie Kartoffeln und Nudeln.
Leider mag mein Sohn kein extra für ihn gedünstets Gemüse, eben weil es "extra" ist. Auch wenn wir es essen isst er es nicht.
Gestern hat er einen ganzen Apfelpfannkuchen gegessen, ungezuckert, aber eben halt fettig. Wurst bekommt er von mir gar nicht, da ist mir der Salzgehalt zu hoch, Schnittkäse seltens, Brot isst er meist trocken oder mit einem Hauch von Butter (wäre Magarine besser?), Frischkäse oder Marmelade. Ansonsten knabbert er an Apfel, Paprika, Gurke.
Auch mag er keinen extra Naturjoghurt haben, sondern nur den, den wir auch essen, mit Früchten. Darf er schon Milchprodukte wie Joghurt?
Einerseits mache ich mir Sorgen, dass er noch zu jung für Fingerfood/Tischkost ist und er davon Bauchschmerzen oder andere körperliche Beschwerden bekommt. Andererseits will er ja von sich aus.
Was müssen wir beachten?
Herzlichen Dank!
von
CK18
am 02.11.2016, 09:02
Antwort auf:
Baby 8 Monate mag nur Tischkost
Hallo CK18
mit 8 Monaten ist es für ausschließliche Familienkost noch etwas zu früh. Kleine Mengen sind aber völlig in Ordnung und durchaus erwünscht. Bei sehr kritischen Speisen bist du, wie du schreibst, ohnehin vorsichtig oder gibst sie gar nicht. Dass du dein Baby außerdem nach Bedarf dazu stillst, ist wunderbar.
Du kannst Familienkost in kleinen Mengen geben, ja, aber achte vermehrt darauf, dass dein Kleiner bei seinem Enthousiamus beim Essen auch noch mehr ungewürzte und pure Basics nimmt. Vielleicht kannst du beim Familienessen noch mehr babygerechte Speisen zusätzlich kochen?
Kartoffeln, Nudeln, Obst, Sossen könntest ggf mit Wasser/Gemüsebrei verdünnen um den Salzgehalt zu reduzieren. Butterbrot ist super, aber auch hier sollte die Menge an herkömmlichem Brot (viel Salz) noch nicht mehr als 1/2-1 Scheibe pro Tag betragen. Das betrifft auch den Aspekt der Gewöhnung. Babys/Kleinkinder sind keine kleinen Erwachsenen und die Kost sollte an die physiologischen Bedürfnisse angepasst sein. Finde doch Kompromisse, wie du die Neugier deines Kindes kulinarisch mit eurem Essen befriedigen kannst und ihm zusätzlich Vieles zum gemeinsamen Essen bieten könntest, das sehr Basic ist.
Fazit:
Kleine Mengen Familienkost sind auch im Alter deines Babys schon okay und durchaus sinnvoll. Nur zum Sattessen leider noch nicht optimal. Versuche den Anteil einfacher Lebensmittel wie gekochte Kartoffel (ohne alles), Nudeln, Reis, Gemüsestückchen, weiches Obst, Fleischbrei) im Verhältnis zum üppig gewürzten Anteil beim Essen, der Familienkost) zu erhöhen (=mehr Basics/weniger salzhaltige Speisen). So erhält dein Kleiner einen Eindruck der Familienspeise, fühlt sich dazugehörig und bekommt dennoch die für sein Alter besser passende Kost.
Also dann
Grüße
Birgit S.
von
Birgit Neumann
am 05.11.2016