Wie lange darf die Beikost-Einführung dauern?

Dr. med. Andreas Busse Frage an Dr. med. Andreas Busse Kinderarzt
Antwortet von Samstag - Mittwoch

Frage: Wie lange darf die Beikost-Einführung dauern?

Lieber Herr Busse, mein Sohn ist 6 Wochen zu früh auf Welt gekommen und hatte ein Geburtsgewicht von 2.400 Gramm. Er hat vom 3. Tag an nur Muttermilch bekommen und seit er 4 Wochen alt ist wird er voll gestillt. Ich bin sehr glücklich, dass wir eine schöne und unkomplizierte Stillbeziehung hatten und haben. Mein Sohn genießt das Stillen sehr und trinkt nach wie vor sehr häufig (ca. alle 2-2 1/2 Stunden rund um die Uhr). Vor knapp zwei Wochen (da war er genau 6 Monate alt) hat er seinen ersten Brei (Karotte) bekommen und es hat ihm sichtlich Spaß gemacht. Er möchte den gefüllten Löffelt selbst zum Mund führen, was ich unterstütze (auch wenn es eine Riesen-Sauerei ist ;-)). Er öffnet seinen Mund auch nur, sobald er selbst den Löffel festhält und in den Mund steckt. Am zweiten Tag hat er mit solcher Freude gegessen, dass ich den Eindruck hatte, die Portion war viel zu klein (ca. 45 g reiner Möhrenbrei). Auch mit dem Schlucken hatte er keine Probleme und sowohl die Windel als auch seine Krabbeldecke wiesen hinter Spuren von (halb-)verdauter Karotte auf. Ab dem dritten Tag ist die Begeisterung plötzlich abgeebbt. Heute habe ich ihm den fünften Tage Möhre-Kartoffel vorgesetzt, aber er hat eigentlich die ganze Woche noch keinen Löffel von seinem Brei gegessen. Es kann also nicht daran liegen, dass er Kartoffel nicht mag, da er den Brei gar nicht probiert hat. Er zeigt einfach kein Interesse mehr an dem Löffel, macht aber weiterhin seinen Mund auch nicht auf, wenn ich versuche, ihn zu füttern. Ich habe das jetzt erstmal so hingenommen und versuche es jeden Tag wieder. Allerdings mache ich mir schon ein bißchen Sorgen, dass er möglicherweise über die Muttermilch nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt ist. Bei der U5 (vor zwei Wochen) wog er 9 kg, hat sein Gewicht also fast vervierfacht. Sind meine Sorgen diesbezüglich berechtigt? Wie lange darf die Beikost-Einführung dauern? Gibt es irgendetwas, was ich tun kann, damit er (wieder) Spaß am Essen bekommt? Macht es überhaupt Sinn jetzt weitere, neue Lebensmittel einzuführen? Momentan bekommt er seinen Brei immer nach seinem Mittagsschlaf und ziemlich genau zwischen zwei Stillmahlzeiten. Und ich habe die Temperatur des Breis natürlich immer vorher getestet, er hatte immer ungefähr Körpertemperatur. Über eine Antwort würde ich mich freuen! Vielen Dank und herzliche Grüße, Juli

von Juli K. am 18.12.2014, 14:56



Antwort auf: Wie lange darf die Beikost-Einführung dauern?

Liebe J., machen Sie bitte sich und Ihrem Kind keinen Stress, das hat alles Zeit mit der Beikost. Setzen Sie ihn vorzugsweise an den Familientisch, wenn Sie auch essen und bieten ihm da seine Beikost und etwas Fingerfood an. Nicht drängen, nur freundlich anbieten. Alles GUte!

von Dr. med. Andreas Busse am 19.12.2014



Antwort auf: Wie lange darf die Beikost-Einführung dauern?

Hallo Juli, um Himmels Willen, mach Dir bloß keine Sorgen! ;-) Das kommt wirklich alles mit der Zeit, Wenn er gerade sehr wenig isst, dann versuch vielleicht mal, ihm keinen Brei sondern Fingerfood anzubieten. Dann hast Du nicht so viel Aufwand und Abfall (oder musst selbst ständig Brei essen). Du kochst einfach mit wenig oder ganz ohne Salz, beispielsweise eben Nudeln, Brokkoli, Möhren, Kohlrabi...sowas. Und dann bietest Du einfach ein Stückchen an. So hat er was zum Anfassen (was ihm ja offensichtlich gut gefällt) und kann neue Sachen kennenlernen. Ganz unkompliziert und ohne Stress - vor allem auch für Dich. Das Leben mit einem Baby ist eh schon stressig ohne Ende, da sollte man sich in diese Essens-Sache nicht so reinsteigern. Es ist gar nicht schlimm, wenn er zwischendurch wenig oder auch mal ein, zwei Tage nichts isst - außer eben Muttermilch. Wenn Du nicht gleich abstillst dann wird diese Zeit vermutlich kommen. Wenn zB die Zähne sich melden etc. Wichtig ist - meine Meinung und Erfahrung - dass Du entspannt bleibst und einfach am Ball. Immer wieder etwas anbieten. Am besten, wenn Du auch selbst gerade etwas isst. Bei uns klappt es gut, wenn ich das Gleiche esse wie mein Kind. Dann kann es auch was von meinem Teller nehmen und bekommt Lust, was zu probieren. Und bitte lass Dich nicht von irgendwelchen Plänen einschüchtern, dass nach soundsovielen Tagen dann aber der Fleisch-Gemüse-irgendwas-Brei kommen muss. Es gibt bei Babies Viel- und Wenigesser. Es gibt neugierige und Skeptiker. Versuch auch mal so einfache Sachen wie Haferflocken (kann man auch mit wenig Milch und Wasser machen, klappt hier super mit einem kleinen Schwaps Fruchtsaft) oder Polenta, damit es für Dich entspannter wird, Oft mögen Kinder sowas. Viel SPASS - denn Essen kennenlernen soll doch in erster Linie Spaß machen. :-)

von m0nika am 18.12.2014, 17:33



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