Sind die Verdauungbeschwerden meines Babys noch "normal"?

Dr. med. Andreas Busse Frage an Dr. med. Andreas Busse Kinderarzt
Antwortet von Samstag - Mittwoch

Frage: Sind die Verdauungbeschwerden meines Babys noch "normal"?

Hallo Dr. Busse, mein Kind ist jetzt ca. 13 Wochen alt (allerdings Frühchen, 4 Wochen zu früh) und wird voll gestillt. Sie hat von Anfang an oft gespuckt und eine ganze Zeit lang immer nachts ab ca. 3 Uhr bis in den Morgen Bauchschmerzen und Blähungen gehabt, sodass sie lautstark gedrückt und gestöhnt hat. Schlafen ging meist nur auf dem Bauch (und auf meinem Bauch). Dabei hatte ich oft das Gefühl, dass sie sozusagen Verstopfung hatte, weil sie immer gedrückt hat, aber nichts raus kam. Unser Arzt hat mir beim ersten Besuch Lefax verschrieben und beim zweiten Mal Einläufe. Lefax habe ich probiert, hat aber nicht geholfen. Genauso wenig wie Kümmelzäpfchen, Paderborner Pupsglobuli, Beinchen randrücken usw. Die Einläufe hab ich erst gar nicht probiert, die hätte ich ihr dann ja fast jede Nacht geben müssen... Seit ein paar Tagen schien es nachts etwas besser zu sein. Aber, sie hat seit ca. zwei Wochen einen relativ dünnen Stuhlgang, der säuerlich riecht und wenn sie pupst, stinkt das wie bei einem Erwachsenen (hatte mal gelesen, dass das bei Babys eigentlich nicht so sein sollte). Vorher war ihr Stuhlgang eher breiich und roch mehr "aromatisch". Auch kommt ihr Stuhlgang immer nur schubweise. Wenn ich merke sie drückt und quält sich, massiere ich ihr den Bauch mit Windsalbe (ohne Salbe hat's wenig Effekt) und etwas später kommt dann gefühlt alles raus, was fest saß. Oft läuft die Windel dabei über, weil es so viel und so dünn ist. Ich habe außerdem oft das Gefühl, dass sie mehr spuckt je weiter das letzte mal Stuhlgang zurück liegt. Manchmak spuckt sie noch drei Stunden nach Beginn der letzten Mahlzeit was aus. Und ab und zu quält sie auch das Spucken ziemlich doll, sodass sie anfängt zu weinen. Nachdem sie letzte Woche beim Drücken furchtbar geschrien hat (was sie sonst nicht macht), bin ich doch noch mal zum Arzt gegangen. Aber auch diesmal wurde ich nach Haus geschickt, mit der Empfehlung weiter abzuwarten, weil sie ansonsten wächst, zunimmt und einen guten Einduck macht (ist wach, lacht,...). Sie liegt mit ihrem Gewicht und ihrer Größe irgendwo zwischen den Kurven von 10-25 %. Ich mache mir aber jedes Mal wieder Gedanken, ob das normal ist, dass sie nur Stuhlgang hat, wenn sie sich so doll quält und ich ihr den Bauch mit Windsalbe massiere. Von der Häufigkeit ist es die letzte Zeit meist ein Mal in 24 h gewesen. Außerdem bin ich unsicher, ob die Konsistenz und der Geruch ihres Stuhlgangs so normal sind. Kann sich hinter den Symptomen vielleicht doch noch was anderes verbergen oder muss ich weiter Warten und hoffen, dass es nach drei Monaten (die sie Montag voll hat) plus evtl vier Wochen, die sie zu früh war (?), ein Ende hat? An meiner Ernährung habe ich in den letzten Wochen nichts geändert und daran scheint es auch nicht zu liegen. Allerdings hab ich da auch nicht lange und konsequent auf Milchprodukte oder z.B. Gluten verzichtet, da meine Kleine ja auch genügend Nährstoffe kriegen soll. MfG Elli W

von Elli W am 26.09.2014, 09:35



Antwort auf: Sind die Verdauungbeschwerden meines Babys noch "normal"?

Liebe E., entscheidend ist, dass ein Kind gut gedeiht, und das ist doch wohl bei Ihrer Tochter der Fall. Unruhe, schwer Abschalten und in den Schlaf finden können, häufiges Schreien,..... all das sind Dinge, die leider oft zum Babyalltag gehören und in den meisten Fällen gar nichts mit der Verdauung zu tun haben. Sondern mit dem noch unreifen Nervenkostüm, das oft überfordert ist mit den vielen Reizen. Deshalb geht es vielen Eltern so wie Ihnen ,dass sie merken müssen, dass die vielen Mittelchen für den Bauch nicht wirken und nutzlos sind. Am meisten hilft wohl die Erkenntnis, dass solche Unpässlichkeiten normal sind und man nicht daran schuld ist. Sondern seinem Kind nur mit viel Ruhe und Gelassenheit beistehen kann bis diese Zeit allmählich vorübergeht. Sich ständig auf die Verdauung zu fixieren, nützt niemandem. Ideal ist die Beratung in einer speziellen Beratungsstelle für "Schreibabys". Alles GUte!

von Dr. med. Andreas Busse am 26.09.2014



Antwort auf: Sind die Verdauungbeschwerden meines Babys noch "normal"?

Hallo, ich weiß nicht, ob du überhaupt noch hier aktiv bist, denn dein Beitrag ist ja schon etwas her... Aber du beschreibst genau mein Baby!!!! Es ist alles gleich! Die Pupserei und Quâlerei ab drei Uhr nachts und so weiter! Magst du mir sagen, ob es wirklich nur die Koliken waren oder noch etwas anderes gefunden wurde? Liebe Grüße

von Sterni-Mama2017 am 25.11.2018, 16:16



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