Frage: Nachtängste

Hallo Herr Dr. Busse, wir haben eine gut 4 jährige Tochter und einen 2,5 jährigen Sohn. Bei unserer Tochter kam es vor 2 Wochen am Dienstag erstmalig zu einem wilden, nächtlichen Aufschrei mit panischen und stetigen Umschauen nach nicht vorhandenen "Tierchen".In den Tagen danach hatte Sie auch tagsüber manchmal "Ängste" vor Käfern, Fliegen, Spinnen etc. obwohl nichts dergleichen da war. Die Ängste tagsüber sind mittlerweile verschwunden, auch weil wir sehr aktiv mit dem Thema "Insekten" umgehen, z.B. durch gemeinsame Gartenarbeit etc. Sie ist und war generell ohnehin kein ängstliches Kind bei diesem Thema, fasst u.a. Regenwürmer und Käfer bedenkenlos an. Allerdings ist sie tagsüber derzeit sehr anhänglich und kuschelbedürftig. Das nächtliche, schreiende Aufwachen ist bis dato - also ca. 2 Wochen - immernoch Alltag. Wir können sie zwar mittlerweile danach (ca 30Minuten)recht gut beruhigen, müssen dann aber stets zusammen mit ihr weiterschlafen. Unsere Vermutung geht stark in die Richtung der Nachtängste - auch da die Attacken immer so zwischen 23 und 1 Uhr auftreten. Einschlafen selbst ist kein Problem und findet regelmäßig zwischen 19 und 19.30 statt. Tagsüber schläft sie im Kiga ca eine Stunde und am Wochenende daheim mind. in gleichem Umfang. In den letzten Tagen berichtete sie auf Nachfragen immer mal wieder davon, dass im Kiga jmd. erzählt hätte, Käfer würden einen auffressen. Was uns nun etwas "Sorgen" macht, ist die Tatsache, dass wir nun schon fast in die dritte Woche gehen. Wir haben dreimal nachts direkt bei ihr geschlafen, da traten die Attacken nicht auf. Wir wollen Sie ungern aus ihrer gewohnten Umgebung herausholen und ggs. in der Klinik "überwachen" lassen. Meinen Sie, wir sollten das ganze noch ein wenig durchstehen oder doch den nächsten "Schritt" gehen? Viele Grüße Schoni76

von schoni76 am 22.03.2015, 21:27



Antwort auf: Nachtängste

Liebe S., so eine Phase ist für eine 4-Jährige nichts ungewöhnliches. Und dass diese nächtlichen Unruhezustände nicht auftreten, sprechen eher dafür, dass Ihre Tochter im Moment einen "Entwicklungsschub" durchmacht und vieles verarbeitet. In Ihrer Gegenwart fühlt sie sich offensichtlich im Moment sicherer. Was spricht also dagegen, das Problem so zu lösen? Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 23.03.2015