Er merkt nicht dass er auf Toilette muss

Dr. med. Andreas Busse Frage an Dr. med. Andreas Busse Kinderarzt
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Frage: Er merkt nicht dass er auf Toilette muss

Hallo Herr Dr. Busse, mein Sohn ist jetzt 6 1/2 Jahre alt und geht seit kurzem in die 1. Klasse. Leider habe ich ein Problem, dass uns schon sehr lange "begleitet". Mein Sohn hat regelmäßig, also täglich, nasse Unterhosen. Meistens nur ein wenig, manchmal aber schon so, dass auch die Jeans mit nass ist. Er sagt er merkt das gar nicht, wenns läuft. Und irgendwie glaub ich ihm das auch, weil er manchmal selber ganz überrascht ist, wenn er die nasse hose sieht. Wir sind jetzt schon seit einem Jahr bei einem Urologen in Behandlung. Er bekommt Desmopressin, weil er nachts auch immer mal wieder ins Bett macht. Die Dosen werden immer mal wieder geändert, mal täglich, wenns dann besser ist, wird reduziert, dann wieder erhöht usw. Eine organische Ursache hat der Urologe ausgeschlossen. Er hat auch oft mit Verstopfung zu kämpfen, was immer wieder zu Stuhlschmierungen in der Hose führt. Das führe ich aber auf seine einseitige Ernährung zurück. Aber was soll ich sagen, er hat einen Dickkopf und was er nicht mag, das isst er auch nicht..... Können Sie mir helfen? Nachdem wir hier auf dem Land leben, ist die Auswahl an kompetenten Ärzten begrenzt (womit ich nicht sagen will, dass ich den Urologen für unkompetent halte).

von blondie1305 am 21.09.2014, 10:31



Antwort auf: Er merkt nicht dass er auf Toilette muss

Liebe B., alleine ein massives Stuhl Einhalten (deswegen das Kotschmieren?) mit Ausweitung des Enddarms kann schon auch das Einnässen erklären. Ich kann Ihnen deshalb nur dringend raten, sich an einen erfahrenen Kinderarzt zu wenden, der sich aller Probleme annimmt. Notfalls muss der Anfang auch bei einem stationären Aufenthalt in einer Kinderklinik gemacht werden. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 22.09.2014



Antwort auf: Er merkt nicht dass er auf Toilette muss

Ich würde den Dickkopf nicht durchgehen lassen und notfalls gesunde Sachen und Gemüse einfach "unterjubeln". Man sollte sich nicht dem Willen des Kindes beugen, wenn es um die Gesundheit geht. Da musst du schon konsequent sein. Es ist ja kein Zustand, dass er als Folge seiner ungesunden Ernährung auch noch Probleme bekommt. Hat der Urologe denn nicht mal ein Gepräch auf psychologischer Ebene vorgeschlagen? Also eine Überweisung vielleicht? Es kann ja durchaus sein, dass der Kleine so vertieft in etwas ist, dass er es wirklich nicht merkt oder sich einfach "verzettelt", auch, wenn er es merkt.

von pattika am 21.09.2014, 15:33