Baby hat kein Sättigungsgefühl -ist es wirklich okay, wenn immer ich

Dr. med. Andreas Busse Frage an Dr. med. Andreas Busse Kinderarzt
Antwortet von Samstag - Mittwoch

Frage: Baby hat kein Sättigungsgefühl -ist es wirklich okay, wenn immer ich

Sehr geehrter Herr Dr. Busse, ich habe eine Frage zum Essverhalten meines Sohnes, 6,5 Monate alt. Ich habe ihn bis zur Einführung der Beikost vollgestillt. Er hat vom ersten Tag seines Lebens bis jetzt sehr, sehr gut zugenommen und hat sehr bald Nachts durchgeschlafen, d.h., er hat Nachts bis zu 13 h keinen Hunger. Auch tagsüber zeigt er häufig erst nach 5 bis 6 h Hungerzeichen. So kommen wir auf 4 Mahlzeiten in 24 h, zwei davon inzwischen als Brei, zwei weiterhin an der Brust. Ich mache mir Gedanken um sein nicht vorhandenes Sättigungsgefühl: Er hat früher manchmal bis zu 40 Min an der Brust getrunken, bis ich auf Anraten der Kinderärztin die Stillmahlzeiten auf 20 Min reduziert habe. Dies hat der Kleine ziemlich widerstandslos mitgemacht: Ich nehme ihn seither nach jeweils 20 Minuten von der Brust - selbst wenn er noch mit gutem Zug am Trinken ist. Stattdessen bekommt er den Schnuller, macht Bäuerchen - und ist zufrieden. Hunger bekommt er trotz dieses etwas abrupten Ende der Stillmahlzeit erst nach 5 bis 6 h wieder! Und er nimmt dennoch überdurchschnittlich gut zu. (Aber ich habe natürlich denoch sehr gemischte Gefühle beim Wegnehmen von der Brust) Nun zeigt mein Sohn bei den Breimahlzeiten ebenfalls keine Sättigungsanzeichen. Ich gebe daher auch bei diesen Mahlzeiten vor, wieviel er isst. Auch da ist es dann so, dass er noch weiter essen würde, aber sich stattdessen - wenn ich es "bestimme", mit dem Schnuller zufrieden gibt und erst viele Stunden später wieder Hunger bekommt. Er bekommt also offensichtlich genug zu essen - vielleicht sogar eher immer noch zu viel. (Ich halte mich an die allgemeinen Empfehlungen bzgl. des Mittags- und Nachmittagsbreis, reduziere aber beim zusätzlichen Rapsöl). Er nimmt immer noch sehr gut zu bzw. sogar so gut, dass es nicht mehr zu einem Größenwachstum passt... (inzwischen 8,5 kg bei 66 cm) Nun zu meinen Bedenken: Ich befürchte, dass sich mein Sohn ein falsches Essverhalten angwöhnt, da nicht er bestimmen kann, wann er satt ist, sondern ich ihm immer quasi in voller Fahrt den Teller unter der Nase wegziehe... Er protestiert zwar nicht, sondern lässt es geschehen - aber auch das ist ja nicht unbedingt nur positiv zu sehen, sondern passt zu seinem sehr ruhigen, ausgeglichenen Wesen. Meine Frage also: Ist es tatsächlich in Ordnung, wenn ich als Mutter meinem Baby jedesmal vorgebe, wieviel er pro Mahlzeit essen darf? Kann dies nicht auf Dauer bei der Entwicklung eines gesunden Essverhaltens schaden? Vielen Dank für Ihre Antwort! Ihre SonjaF

von SonjaF79 am 28.10.2014, 13:08



Antwort auf: Baby hat kein Sättigungsgefühl -ist es wirklich okay, wenn immer ich

Liebe S., das klappt doch alles gut, Ihr Sohn gedeiht und beschwert sich nicht, also sollten Sie sich auch keine Sorgen machen. Sie "ziehen ihm ja nicht den vollen Teller weg" sondern bieten nur die passende Menge an, das ist völlig in Ordnung. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 28.10.2014



Antwort auf: Baby hat kein Sättigungsgefühl -ist es wirklich okay, wenn immer ich

Mal eine Gegenfrage, glaubst Du wirklich ein Kind was kein Sättigungsgefühl hat, würde das alles soooo genügsam hinnehmen? Denk da einfach mal logisch drüber nach. Und, mal so, ich halte 40min Stillen für absolut normal, erst recht bei einem Neugeborenen oder sehr jungen Baby. Ich habe die ersten 3 Monate quasie fast nur gestillt, das gab sich dann irgendwann ganz von alleine. Glücklicherweise ist unser Kinderarzt auch ein stillfreundlicher, ich vermute mal stark das seine Frau selbst auch gestillt hat und/oder er eben ausreichend informiert ist. Der wäre nie auf einen solchen klops gekommen wei ein Baby darf nur 20min stillen. Zumal es auch bekannt ist, das die Kleinen beim stillen mehr machen als "nur" trinken, oft wird nur alle paar nuckeln wirklich ein Schluck Milch genommen, der rest ist Mama tanken. Nix mit Milch. was mich aber weitaus stutziger gemacht hätte, hätte mir eien Arzt gesagt, ich muß mein Baby auf Reduktionsdiät setzen, weil es "angeblich" kein Sättigungsgefühl hätte, dann hätte ich gefragt, woran kann das liegen. Und hätte auf eine entsprechende Diagnostik bestanden. Und ja, ich bin verdammt empfindlich was den Bereich Ernährung bei Baby´s/Kinder betrifft. Mein berufsstand darf nämlich die fehler vieler Eltern im bereich Ernährungserziehung später bei denen wieder ausmerzen bzw versuchen denen gesunde Ernährung und ein Gefühl dafür beizulegen. Sei mir also nicht böse wenn ich sage, falls Du wirklich Unsicher bist in dem bercih, dann wende dich an eine entsprechende Ernährungsfachkraft, sprich Diätassistentin oder Oecotrophologe. Nachdem ein arzt entweder eine gesicherte Diagnose bescheinigt hat oder eben keine gesundheitliche Gründe dafür gefunden hat. Und um dir mal zu zeigen, wie "normal" die Werte deines Sohnes sind, hier mal die von unserm Sohn: 4000g und 53cm bei der Geburt. Knappe 5 Monate später dann 8250g und 66cm. Jetzt bei der U7 mit 2 Jahren, gerade mal 9900g bei 84cm. Damit hat er, obwohl er doch so ein "Pummel" war, nicht mal das Ziel für die U6 geschafft, nämlcih Gewichtsverdreifachung. Und KEIN Arzt meckert auch nur im entferntesten, unser Kinderarzt schon mal gar nicht. Er meint, klassischer Fall von Stillkind, erst Buddha, dann Schmalhans! Wie gesagt, nicht böse sein, seh es einfach mal zum nachdenken an.

Mitglied inaktiv - 28.10.2014, 19:45