Frage: Angst bei Ärzten

Sehr geehrter Herr Dr. Busse, ich hätte gerne einen Rat von Ihnen. Meine Tochter wird bald 3 und hatte heute Ihre U7a. Die ganze Untersuchung lang hat sie geweint und teilweise geschrien. Sie hat seit ca. einem dreiviertel Jahr Angst vor Ärzten. Damals war mein Mann mit Ihr bei unserem Kinderarzt da sie Krank war mit Fieber. Als ich nach Hause kam sagte meine Tochter das man ihr am Popo aua gemacht hat. Unser Kinderarzt hatte wohl gegen Ihren willen Fieber gemessen rektal. Seit dem bekommt sie panische Angst bei Ärzten, selbst wenn es sie nicht betrifft und sie bei meinen Arztbesuchen mit kommt heult Sie. Sie hatte auch schon zwei Besuche beim Kinderzahnarzt, diese mussten erfolglos abgebrochen werden da sie nicht kooperativ war. Bei den beiden Zahnarzt besuchen habe ich sie nicht vorbereitet auf Wunsch der Praxis da diese die Kinder ganz unbelastet kennenlernen wollen ohne das Eltern etwas sagen. Da dies nicht funktioniert hat, habe ich diesmal meine Tochter frühzeitig informiert das die Vorsorgeuntersuchung ansteht. Wir habe viel zu dem Thema an verschiedenen Büchern gelesen damit sie weis das nichts passiert wovor sie Angst haben muss. Als sie rein ging war Sie schon sehr aufgelöst, konnte sich jedoch schnell ablenken lassen. Als sie unseren Kinderarzt im Wartebereich sah war jedoch alles vorbei. Wir waren dann erst mit der Helferin im Untersuchungszimmer. Welche immer vorab alles erledigt und es war großes Geschrei. Als dann unser Kinderarzt da war hat er kurz abgehorcht und überall rein geschaut und war dann auch fix wieder weg. Maximal 2-3 Minuten kontakt mit dem Arzt. Ich habe dann mit der Arzthelferin das Thema erörtert mit dem Fiebermessen und sie sagt das in Ihrer Praxis generell auch bei großen Kindern nur rektal gemessen wird das ist normal und da müssten alle durch das es auch mal unangenehm wird. Wir sollten das zwei mal die Woche üben damit Sie sich daran gewöhnt Ich bin ehrlich ich befürchte das zum aktuellen Zeitpunkt so eine Situation (rektales Fieber messen) das ganze sicher nicht entspannen wird. Was währe Ihr Rat? Wird meine Tochter von alleine bei der nächsten U soweit sein das sie dann mit macht? Bei der U8 wird es ohne Kooperation sicher nicht gehen.

von DannaM am 27.04.2017, 16:47



Antwort auf: Angst bei Ärzten

Liebe D,m das Wichtigste ist, dass Sie das alles sehr gelassen nehmen und Ihre Tochter nicht Ihre auch unbewusste Anspannung spürt. Fieber messen rektal ist etwas ganz normales und die zuverlässigste Methode, nur leider in den letzten Jahren nicht mehr "geübt", weil es so praktische aber auch nicht immer verlässliche Messmethoden im Ohr gibt. Hilfreich ist es, wenn die Kinder das, was Sie beim Arztbesuch erwartet, zuhause "durchspielen" dürfen mit Büchern und Arztkoffer. Und irgendwann geht dann jedes Kind auch gerne zu "seinem" Kinderarzt, wenn es oft genug gemerkt hat, dass der "nichts Böses" tut. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 28.04.2017



Antwort auf: Angst bei Ärzten

Hallo, Mensch, deine arme Maus. Wir hatten das Artzttrauma auch bestimmt ein Jahr lang. Daher kann ichvdas nachvollziehen. Aber was euer KiA macht, rektal gezwungen Temp. messen ist echt nicht ok!!! Auch was die Helferin sagt ist unmöglich! Da würde ich über einen Artzwechsel nachdenken, zumal deine Tochter ja sowieso panisch auf ihn reagiert. Ihr findet bestimmt einen einfühlsameren. Alles liebe! P.

von Padme am 27.04.2017, 21:11



Antwort auf: Angst bei Ärzten

Hm, geht's noch? Natürlich gehört auch rektales Fiebermessen dazu - ich messe bei meinen Kindern ausschließlich rektal, da alles andere für die Tonne ist... bei Abweichungen von 1Grad und mehr kann man die anderen Methoden, Fieber zu messen, einfach abhaken! Wenn man deswegen einen Arztwechsel überlegt, sollte man sich schon fragen, ob man einen findet, bei dem man dann bleiben will - denn irgendwas wird immer mal unangenehm sein... Zum Ausgangspost: Sicher ist das nur eine Phase der Angst, ich würde gelassen abwarten und einfach beim nächsten Infekt mal zu Hause rektal messen, also nicht unnötig üben, aber eben doch zeigen, dass das nichts schlimmes ist. LG

von sani19 am 28.04.2017, 08:55



Antwort auf: Angst bei Ärzten

Hallo! Bin ebenfalls der Meinung, dass rekales Fieber messen die beste und eindeutigste Methode ist. Mache es mit meinen Kindern nicht anders. Allerdings bei einer fast 3jährigen, gegen ihren Willen zu messen geht gar nicht. Meine Tochter hatte aufgrund mehrerer Krankenhausaufenthalte und einer schüchternen Persönlichkeit auch große Angst vor Ärzten. Sie hat fast nur geweint und verweigert. Inzwischen klappt es allerdings sehr gut. Was geholfen hat war reden, reden, reden. Hab sie immer auf das vorbereitet was kommt. Auch viel Lob und kleine Belohnungen danach haben geholfen. Viele Grüße

von Elisa15 am 29.04.2017, 13:40