Kann die Impfreaktion sich negativ auf die Masernimpfung ausgewirkt haben?

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger Frage an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger Leitender Arzt Infektiologie / Vakzinologie
Stellvertretender Chefarzt

Frage: Kann die Impfreaktion sich negativ auf die Masernimpfung ausgewirkt haben?

Hallo Herr Prof. Dr. Heininger! Meine Tochter hat mit 12 Monaten die erste MMR-Impfung plus seperat die Windpockenimpfung bekommen! Sie hat darauf ziemlich stark reagiert! 4 Tage danach hatte sie Schnupfen, Husten hohes Fieber bis 40,7 welches wir auch mit Ibuprofen gesenkt haben! Als das Fieber wieder weg war, bekam sie am 8. Tag wieder Fieber auch sehr hoch und am 10. Tag starken Ausschlag Impfmasern! Ich hatte auch das Gefühl, dass es gejuckt hat! Die Kinderärztin meinte das jucken könnte am Wetter liegen, da es ja noch recht warm war! Das ganze war Anfang Oktober! Nun meine Frage! Kann das negative Nachwirkungen o.ä. haben, dass sie so stark reagiert hat? Könnte durch die heftige Reaktion oder durch die Impfmasern auch eine SSPE auftreten?? Und mein Sohn hat im Alter von 6 Jahren seinen Tetanus- Kombiauffrischung bekommen, leider hatten wir den Impfpass vergessen, sodass es nicht eingetragen wurde! 8 Wochen später waren wir eigentlich zum Grippe impfen da , weil aber die Tetanus-Kombimpfung nicht eingetragen war, wurde er ausversehen nochmal damit geimpft! Könnte das irgendwelche gesundheitlichen Folgen haben ? Was muss man diesbezüglich auf langer Sicht beachten? Die Ärztin meint, dass er deswegen wohl erst wieder in 10 Jahren eine Auffrischung braucht! Ausser Polio müsste dann früher nochmal aufgefrischt werden?? Vielen Dank für Ihre Mühe

von Eulenchen am 19.11.2014, 09:18



Antwort auf: Kann die Impfreaktion sich negativ auf die Masernimpfung ausgewirkt haben?

Hallo, Die 2. Fieberepisode kann durchaus eine Nebenwirkung der MMR-Impfung gewesen sein, da sie in das entsprechende Zeitfenster fiel (Tag 5-12) und ein masernähnlihcer Ausschlag (nicht aber Schnupfen oder Husten) dmait vereinbar sind. Das hat aber keine „negative Nachwirkungen o.ä.“, auch sind keine SSPE Fälle durch Masern-Impfviren bekannt. Wenn Impffehler passieren, wie im geschilderten Fall Ihres Sohnes, dann muss man individuell entscheiden wie es weitergeht, weil dafür verständlicherweise nur begrenzt Erfahrungen vorliegen. Alleridngs weiss man, dass überzählige Tetanus-(Kombinations)-Impfungen in den ersten Tagen nach der Impfung mit höherem Risiko als sonst lokale Nebenwirkungen (zB Schwellung an der Impfstelle) einhergehen. Andere Folgen sind mir nicht bekannt. Die nächste Impfung (zB mit Polio in Kombination, warum sollte das früher gegeben werden?) ist im Alter von 9-17 Jahren vorgesehen, also ist ein 10-Jahresintervall wie von der Aerztin vorgeschlagen durchaus plausibel. Alles Gute!

von Prof. Dr. med. Ulrich Heininger am 19.11.2014



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