Was kann das sein bzw wie soll ich weiter vorgehen?

Dr. med. Helmut Mallmann Frage an Dr. med. Helmut Mallmann Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Was kann das sein bzw wie soll ich weiter vorgehen?

Sehr geehrter Dr. Mallmann, Ich fühle mich verzweifelt und hilflos. Ein paar Monate nach der Geburt 07/2016( Dammriss 2. Grades) begannen die Probleme im Scheidenbereich: sporadischer Juckreiz, wundsein, jedoch keinen Ausfluss oder Geruch, Einrisse am Scheidenausgang zum Damm hin beim Geschlechtsverkehr. Von "innen" fühlt sich die Scheide beim GV nicht trocken an und ist feucht. Ich war mehrmals wegen der Beschwerden beim FA. Dieser machte eine "Sichtuntersuchung". Laut ihm ist der Dammschnitt gut verheilt. Er stellte jedesmal Rötungen fest und verschrieb mir diverse Pilzsalben ( Antifungol, Nystatin, Niystalocal). Während der Behandlung besserte sich der Juckreiz, kehrte aber danach wieder zurück. Je öfter behandelt wurde desto mehr brannten die Cremes. Nystalocal ( mit Cortison?) half zwar besser aber auch hier nach 2 Wochen ging es von vorne los. Das jucken wurde mit der Eigenbehandlung mit Kokosöl besser aber die Einrisse wurden mit den Monaten immer öfter und schmerzhafter. Beim letzten GV vor 3 Monaten riss es so tief, dass es blutete und der Riss der Dammhaut deutlich sichtbar war. Aus Angst vor dem Einreissen ist GV nicht mehr möglich. Ich habe meine zweifel, dass es sich um Pilzinfektionen handelt, zumal mein FA keine Abstriche macht, bis das Ergebniss da wäre würde es 1 Woche dauern und deswegen macht eine direkte Behandlung aus seiner Sicht sinn. Zum Thema Scheideneinriss könne man nicht viel machen...es könne villeicht an der Dammnaht liegen. Auf mein Ansprechen hin ob Ovestin Salbe helfen könnte , verschrieb er mir diese um es auszuprobieren. Ich stille bis heute weiterhin nach Bedarf und habe bisher noch keine Menstruation gehabt. Aus Angst vor den Nebenwirkungen und da ich noch Stille habe ich die Salbe nur äußerlich mit dem Finger und ein bischen im Eingang aufgetragen...zu meiner Schande aufgrund von Stress usw. leider aucht öfters vergessen. Als ich gestern nach längerer Zeit wieder die Salbe auftragen wollte Riss die Haut nur aufgrund der Berührung mit dem Finger wieder ein. Leider nehmen die anderen 3 FA in unserer Stadt keine Patienten mehr an. Ich brauch dringend eine 2 Meinung und gründliche Untersuchung. Können Sie mir einen Rat geben was ich tun kann? Wie ist Ihre Meinung zu der Ovestinsalbe in Hinblick stillen und Thema Brustkrebs? Kann ich diese weiterhin äußerlich und bischen im Scheideingang anwenden? So macht das (Liebes)Leben keinen Spass mehr und auch so belastest mich die Symptome sehr. Vielen Dank fürs lesen.

von chris456 am 10.08.2017, 12:51



Antwort auf: Was kann das sein bzw wie soll ich weiter vorgehen?

Bei manchen Frauen kann durch das Stillen der Aufbau der Scheidenschleimhaut so eingeschränkt sein, dass kein Geschlechtsverkehr möglich ist. Die lokale Therapie mit Estriol führt auch zu einer Resorption von Östrogenen. Die soll, wenn sich die Vaginalhaut wieder aufgebaut hat, sehr gering sein. Es gibt aber zur Zeit keine ausreichende Erfahrung für die Stillzeit. Der Kommentar von Embryotox: Sollte eine lokale Estrogenbehandlung zwingend notwendig sein, kann auch darunter weiter gestillt werden. Ob die hormonelle Situation im Einzelfall tatsächlich das Problem darstellt, kann nur mit einer ausführlichen Untersuchung (Hormongradbestimmung, lokale Läsionen ausschließen, ggf. Erreger in der Kultur bestimmen usw........) entschieden werden. Gruß Dr. Mallmann

von Dr. med. Helmut Mallmann am 11.08.2017