Frage: Lost IUP, trotzdem erneute Einlage?

Sehr geehrter Herr Dr. Mallmann, ich habe mir im Dezember, 8 Wochen nach der Geburt meines Sohnes die Hormonspirale einlegen lassen. Zu diesem Zeitpunkt habe ich noch voll gestillt und meine Geburtsverletzungen waren größtenteils verheilt. Zur Kontrolluntersuchung nach vier Wochen war die Spirale nicht mehr im Uterus und wurde jetzt vor 3 Wochen komplikationslos laparoskopisch aus dem Bauchraum entfernt. Ich bin jetzt 4o Jahre alt und habe seit dem 16.Lebensjahr glücklich hormonell verhütet. In den Zeiten, wo meine beiden Kinder "gebastelt" worden sind, war ich sehr über dieses schöne Bauchgefühl und die Natürlichkeit erstaunt :) Das wollte ich mir auch weiterhin eben durch die Spirale erhalten. Mein Arzt war sehr erschrocken über das lost IUP und möchte mir jetzt nicht unbedingt ein neues einlegen. Er riet mir, weiterhin hormonell zu verhüten. Mein kleines Söhnchen ist jetzt gute 6 Monate alt. Ich habe vor 5 Wochen aufgehört zu stillen und habe nun die erste Mens nach der Geburt, wo ich nun auch wieder mit der Pille angefangen habe. Obwohl ich sie jahrelang sehr gut vertragen habe, wehrt sich gerade mein ganzer Körper gesundheitlich dagegen. Ich denke, das es zum Zeitpunkt der Spiraleneinlegung noch zu früh, das Gewebe noch zu weich war und die Spirale deshalb die Uteruswand perforiert hat. Ich bin grundsätzlich nicht gegen einen neuen Versuch. Wie lange dauert es im Durchschnitt, bis sich das Gewebe wieder so gefestigt hat, das ich einen neuen Versuch starten könnte? Mein Uterus ist leicht retroflektiert, wäre das eine Kontraindikation? Ich bin im Moment sehr bedrückt, weil ich sehr ratlos bin. Andere Verhütungsmethoden schließe ich für mich aus und auch meine Familienplanung läßt sich mental noch nicht komplett abschließen... Ich bin sehr dankbar über Ihre Einschätzung. Viele sonnige Grüße :) Leandra

von Leandra R. am 11.05.2015, 10:34



Antwort auf: Lost IUP, trotzdem erneute Einlage?

Nach einer Perforation der Gebärmutter durch eine Spirale würde man tatsächlich eher von einem weiteren Versuch abraten. Sollte sich aber keine andere Alternative anbieten, würde ich nach 3 Monaten zu einer Gebärmutterspiegelung mit ggf. gleichzeitiger Spiraleneinlage raten. Gruß Dr. Mallmann

von Dr. med. Helmut Mallmann am 11.05.2015