Hallo, So langsam weiß ich mir keinen Rat mehr – mein Sohn, 2,5 Jahre kommt von einer Zorn- und Trotzphase in die nächste… Und jede wird noch schlimmer. Ich beschreibe sehr ausführlich, da alles was ich bisher im Netz gefunden habe zwar ähnliche Situationen waren, aber wenigstens waren bei den betroffenen hilfreiche Lösungen dabei – bei uns hat bisher nichts geholfen… Mittlerweile sind wir so weit, dass er mich schlägt (auch ins Gesicht), kratzt und zwickt – aus lauter Zorn. Nur weil er sich nicht aus- bzw. anziehen lassen will, Zähne nicht putzen lassen will, keine Hände waschen will, nicht duschen will usw. - eben lauter so Dinge, für die es keine Kompromisse gibt. Er möchte diese Dinge aber auch nicht selber machen. Wenn ich frage, ob er es selbst machen möchte oder mit was er anfangen möchte antwortet er nur „ich will nichts machen“, liegt dann auf dem Boden und zornt vor sich hin. Es ist egal, ob das morgens, mittags oder abends ist – diese Dinge gehen bei uns nicht mehr ohne seine Trotzigkeit. Manchmal war ich schon so weit, daß ich auch nur noch mit ihm geschrien hab, auch wenn ich weiß, dass es das nur noch schlimmer macht. Mittlerweile verlasse ich einfach für eine Minute oder auch länger das Zimmer, dann geht’s bei mir wieder. Bin auch schon um einiges gelassener geworden, aber es tut mir einfach weh, vor allem im Herzen, dass mein Kind sich mir gegenüber so verhält. Er macht das übrigens auch beim Vater und ansatzweise auch bei den Großeltern, die immer wieder mal auf ihn aufpassen bzw. ihn ins Bett bringen. Bei ihnen aber nicht ganz so ausgeprägt wie bei uns Eltern. Ich habe schon versucht, ihn in seinem Zornanfall in den Arm zu nehmen und zu trösten, oder ihn einfach zu halten. Aber wenn ich ihm zu nahe komme, schlägt er zu. Ich kann darauf reagieren (zu gehen, zu reden, festzuhalten oder ignorieren) – er geht regelrecht auf mich los. Für einen Windelwechsel brauchen wir ca. 20 min, für die Morgen- oder Abendtoilette geht bis zu 1 Stunde drauf (weil ich immer wieder rausgehe oder sonstige schlichtende Maßnahmen versuche). Uns ist auch schon der Gedanke gekommen, dass er einfach keine Windel mehr möchte – aber das ist auch nicht das Problem. Tu ich eine dran, will er keine – mach ich sie weg, will er sie wieder. Und bei jedem Kleidungssstück kommt „nein, keine Socken…, nein, keine Hose…, nein, kein T-Shirt…“ Auch in anderen Situationen ist seine Reaktion ähnlich – z.B. wenn er beim einkaufen Eis möchte, Schokolade oder ähnliches. Manchmal bekommt er das auch – aber nicht, wenn wir noch welches zu Hause haben oder wenn er sich schon was aussuchen durfte. Kompromisse gehen bei ihm nicht, vielleicht ist er dafür noch zu klein? Im Grunde genommen ist er aber ein sehr freundliches Kind – er macht viele Witze und lacht ganz viel, kommt auch oft einfach nur so zum schmusen auf den Arm, ist sehr höflich und spielt total schön mit seinen Spielsachen. Auch mit anderen Kindern spielt er gerne, aber sobald sie in irgendeiner Form ihm gegenüber ungerecht sind, kommt er zu mir. Wir haben auch einen sehr entspannten Tagesablauf, meine ich zumindest. Morgens haben wir meistens einen Termin (entweder Spielgruppe, Musikgarten oder einfach nur einkaufen, aber auch nicht täglich) und nachmittags mach ich schon gar nichts mehr groß mit anderen aus, da soll er die Freiheit haben und zu Hause, wo es ihm auch am besten gefällt, zu sein und eigentlich tun und lassen, wozu er Lust hat. Es ist also nicht so, daß er generell ein unausgeglichenes Wesen hat – im Gegenteil. Wir haben „nur“ etwa 3 – 4 mal täglich diese Extremsituation, die mir den letzten Nerv raubt. Demnächst kommt er in den Kindergarten – ich hoffe, dass ihn das nicht komplett aus der Bahn wirft und dass dann noch alles schlimmer kommt. Und das nächste ist, dass in einem halben Jahr ein Geschwisterkind kommt – davor haben wir echt Sorge, dass er dann noch aggressiver wird und das evtl. auch gegenüber dem Baby. Er träumt übrigens auch so intensiv. Das allerdings schon immer. Nur seit seiner aggressiven Phase schlägt, tritt und kratzt er uns sogar im Traum und schreit „nein, ich will nicht…“. Er schläft meist die zweite Nachthälfte in unserem Bett. Was auch in Ordnung ist, weil er da unsere Nähe einfach braucht. Können Sie mir einen Rat geben, wie wir weiter damit umgehen sollen? Ich weiß einfach nicht mehr, wie ich mit dieser Art von Trotz und Jähzorn umgehen soll. Vielen Dank…. Judine79
von Judine79 am 01.04.2014, 14:31