Liebe Frau Ubbens, unsere Tochter (3 Jahre) hat neuerdings Probleme im Kindergarten. Sie geht seit gut einem halben Jahr dorthin, hatte die ersten 3-4 Monate Probleme sich einzugliedern (laut den Erziehern hielt sie sich fast ausschließlich bei diesen auf, spielte nicht mit anderen Kindern). Nun hat sich das unserer Ansicht nach geändert, sie geht gerne hin, erzählt davon, dass sie Freunde habe. Nun passiert es fast jeden Tag, dass die Erzieher uns beim Abholen sagen, sie spiele zwar jetzt mit anderen Kindern, aber sie habe "wieder Probleme" gemacht. Einmal heisst es sie streite immer mit einem best. Mädchen, dann heisst es sie streite mit allen Mädchen und man hätte sie in den Gang setzen müssen. Dann heisst es wieder, sie wäre zu "distanzlos", würde andere Kinder umarmen wollen, sich auf deren Schoss setzen wollen, sich ihnen aufdrängen und man hätte sie schon mehrfach zur "Distanzwahrung" ermahnen müssen. Mir kommt das alles recht merkwürdig vor. Zuhause haben wir diese angeblichen Probleme nicht mit ihr. Sie kann zwar schon mal übergriffig sein (zuhause gegenüber ihrem Geschwisterchen), aber es gibt eigentlich immer eine Vorgeschichte (die die Erzieher auf Nachfrage übrigens nie kennen) und das, was die Erzieher mir mitteilen, kann ich so nicht nachvollziehen bzw. habe das selbst nicht an ihr erlebt. Wenn ich meine Tochter frage, bestätigt sie mir die Vorfälle nat. auch nicht bzw. ist sich meist keiner Schuld bewusst bzw. hat sich auch schon mal ungerecht behandelt gefühlt. Ich frage mich, ob es normal ist, dass jede Mutter so einen ausführlichen Tagesbericht über das Verhalten ihres Kindes bekommt. Wie soll ich mit diesem Feedback umgehen? Hin und wieder heisst es auch, sie habe sich gut benommen. Anfangs hiess es auch, sie habe Probleme gehabt sich einzugliedern, da sie davor nicht in der Krippe gewesen sei. Krippenkinder seien offener. Die Kinder aus diesem Kiga waren fast alle davor in derselben Krippe. Zu meiner Tochter kann ich sonst nur sagen, dass sie sich sehr für ältere Kinder interessiert und sprachlich sehr weit ist (mit 2,5 Jahren sprach sie 12-Wort-Sätze, heute lesen wir Bücher für Kinder ab 5 Jahren und sie kann stundenlang am Stück lesen, ihr wird es nie zu viel. Sie ist ein recht "beschäftigungsintensives" Kind würde ich sagen. Haben Sie einen Rat, wie das Problem im Kiga zu lösen sein könnte? Gesprochen haben wir mit den Erziehern schon mehrfach (deren Feedback angehört, unsere Sicht geschildert), das hat bisher nichts gebracht. Eher "deprimiert" die tägliche Begegnung inzwischen. Und das, was im Kiga vorgefallen ist, überträgt sich auch in den Nachmittag. Herzlichen Dank im Voraus.
von evh am 24.02.2015, 14:11