Hallo :)
Ich mache mir Grad große Sorgen, jetzt habe ich Grad gelesen das Herpes für neugeborene sehr gefährlich werden kann. Nun meine frage wie lange ist Herpes den ansteckend ?? Ich habe es vor über einer Woche bekommen nur eine blase..jetzt ist die blase eigentlich schon wieder weg und neue haut ist drüber gewachsen, es tut auch überhaupt nicht mehr weh..jetzt habe ich vorhin dem Baby ( 1 Woche ) den Schnuller wieder in den Mund gesteckt. Ist das Herpes noch ansteckend wenn schon neue haut drüber gewachsen ist und es nicht mehr schmerzt ?
von
Miaa1234
am 03.01.2016, 21:31
Antwort auf:
Lippen Herpes
Liebe Miaa,
nun haben Sie sicher schon eine Information erhalten. Hier erhalten Sie noch einmal eine kompremierte schriftliche Info:
Was für Erwachsene ungefährlich sein kann, ist für Neugeborene unter Umständen lebensbedrohlich. Das Herpes Virus, welcher sich leicht durch Küsse und Liebkosungen überträgt, kann zu schweren Infektionen bei Neugeborenen führen.
In den ersten sechs Lebenswochen achtsam mit Herpes umgehen
Laut Kinderärzten und Veröffentlichungen des Deutschen Grünen Kreuzes (DGK) ist eine Infektion mit Herpes Viren besonders für Babys gefährlich, die jünger als sechs Wochen sind.
Das Immunsystem ist noch so schwach, dass das Herpes Virus sich auf die inneren Organe und auch das Gehirn ausbreiten und so lebensbedrohliche Infektionen wie eine Hirnhautentzündung auslösen kann. Das Herpes Virus wird nicht nur durch Küssen übertragen. Auch das gemeinsame Nutzen von Gläsern, Löffeln oder Zahnbürsten kann zu Herpesinfektionen führen.
Die Symptome
Hat sich ein Neugeborenes mit Herpes infiziert, kann es zu Erkrankungsmerkmalen kommen, die einer Blutvergiftung ähneln. Einige kleine Patienten zeigen die typischen Herpesbläschen auf den Schleimhäuten, an den Augen und auf der Haut. Bei etwa einem Drittel geht das Herpes Virus in das zentrale Nervensystem über.
Hat sich ein Baby mit Herpes angesteckt, ist ein Kinderarztbesuch dringend zu empfehlen. Besonders der Übergang der Infektion ins Auge sowie in das Nervensystem kann zu komplizierten Krankheitsverläufen sowie lebenslang andauernden, gesundheitlichen Schäden führen.
Behandlungsmöglichkeiten und Ansteckungsrisiken
Um schwere Herpesinfektionen beim Neugeborenen zu vermeiden, kann es je nach ärztlicher Meinung gemeinsam mit der Mutter behandelt werden, wenn bei ihr ausgeprägte Herpes Symptome vorliegen. Es werden dafür Mittel gegeben, die die Ausbreitung des Virus einschränken können.
Medikamente, die das Virus direkt angreifen und für immer aus dem Körper entfernen sowie Impfungen gibt es derzeit noch nicht.
Tritt eine Herpeserkrankung der Mutter im Genitalbereich während der Schwangerschaft auf, kann diese zur Frühgeburt führen. Besteht ein Herpesausbruch während der Geburt, können die Erreger direkt auf das Neugeborene übergehen. Um dies zu vermeiden, ist ein Kaiserschnitt sinnvoll.
Da 90 Prozent aller Menschen den Herpes Simplex Virus, der Lippenbläschen verursacht, in sich tragen, ist der Kontakt mit infizierten Menschen für ein Baby kaum vermeidbar. Solange jedoch keine Herpessymptome sichtbar sind, kann Herpes auch nicht übertragen werden.
Etwa 15 Prozent der Herpesträger zeigen hin und wieder entsprechende Symptome. Oft sind sie ein bis drei Mal im Jahr von Lippenbläschen betroffen. Aufgrund der Hormonumstellung und des häufig niedrigeren Immunsystems kann es in der Schwangerschaft häufiger zum Ausbruch von Herpes kommen.
Darauf sollten Sie bei einer Herpesinfektion unbedingt achten
Wenn Sie selbst einen Herpes haben, ist es wichtig im Umgang mit Ihrem Baby oder Kleinkind:
auf das Küssen zu verzichten
den Schnuller nicht in den Mund zu nehmen
kein gemeinsames Trinkglas zu benutzen
ein eigenes Handtuch zu verwenden
häufig die Hände zu waschen
beim Stillen gegebenenfalls einen Mundschutz zu verwenden, um die versehentliche Berührung der Herpesbläschen durch das Baby, aber auch durch die Mutter selbst zu vermeiden und so das Übertragungsrisiko zu minimieren.
Bei großflächigem oder immer wiederkehrendem Herpes empfiehlt es sich einen Arzt aufzusuchen. Vermeiden Sie an juckenden Bläschen zu kratzen. Dies führt zu einer Ausbreitung der Herpes Viren und somit häufig zu einer Verschlimmerung der Symptome. Achten Sie darauf, ob Besucher Lippenherpes haben. Falls ja, verhindern Sie den näheren körperlichen Kontakt zwischen der jeweiligen Person und Ihrem Kind.
Fazit zu Herpesinfektionen im Baby- und Kleinkindalter
Besonders für noch immunschwache Neugeborene birgt eine Infektion mit dem Herpes Virus eine große Gefahr. In wenigen Fällen kann sie zu schwerer Krankheit und sogar zum Tode führen. Sie sollten stets darauf achten, dass ein Baby nicht mit Menschen in engen Kontakt kommt, die unter einem Herpesausbruch leiden.
Ist die Mutter eines Babys betroffen, kann eine vorsorgliche Behandlung mit virenhemmenden Mitteln sinnvoll sein. Zusätzlich ist unbedingt auf entsprechende hygienische Maßnahmen zu achten. Liegt eine genitale Herpesinfektion während der Geburt vor, ist zum Schutz des Kindes ein Kaiserschnitt vorzuziehen.
Der Herpes ist nicht mehr ansteckend, wenn das Bläsche ausgetrocknet ist. In Ihrem Fall ist die Ansteckungsgefahr vorüber gewesen.
Viele Grüße von Katrin
von
Katrin Simon
am 06.01.2016