Krippe verändert Verhalten von Baby

 Katrin Simon Frage an Katrin Simon Ausbilderin von Kinderkrankenschwestern

Frage: Krippe verändert Verhalten von Baby

Liebe Frau Simon Ich hatte Ihnen bereits unter dem Betreff "Beikost - Mund bleibt geschlossen 2.0" geschrieben. Mittlerweile sind ein paar Wochen verstrichen. Da keine Flasche, Becher etc. genommen wird, gehe ich in die Krippe stillen. Feste Nahrung wird noch nicht genommen (33 Wochen). In der Krippe läuft es gemäss Aussage Erzieherin gut. Wenn ich komme, ist sie zufrieden. Sobald sie mich sieht, beginnt sie zu schreien. Mittlerweile auch bei der Abgabe, sie beruhigt sich jedoch schnell wieder. Das Problem ist, dass sie seit über 1 Monat fast täglich 1-2 x erbricht (schwallartig) dies geschieht in der Krippe beim Weinen (nach kürzester Zeit) und bei uns zu Hause nach so ca 2 Stunden Schlaf in den Abendstunden und am Morgen nach dem aufstehen. Der Arzt konnte gesundheitlich nichts feststellen. Natürlich stagniert die Gewichtskurve. Zudem ist sie auf einmal sehr aggressiv mir gegenüber. Sie schlägt mich, tritt mit den Füssen nach mir. Wickeln kann ich sie kaum mehr. Dabei lacht sie nicht sondern ist richtig zornig. Im Gegenzug umarmt sie mich wieder und gibt Küsschen. Es funktionierte die ersten Monate alles so toll und auf einmal habe ich das Gefühl es geht nichts mehr. Ich erkenne oftmals mein davor zufriedenes, ausgeglichenes Kind nicht mehr. In der Krippe wurde mir gesagt, dass sei ein Entwicklungsschritt. Beruhigt sich das ganze wieder? Warum ist sie so aggressiv? Ist sie wütend auf mich? Vorallem warum läuft in der Krippe alles gut und bei uns zuhause auf einmal nicht mehr? Kann das Erbrechen auch eine psychische Ursache haben wegen der neuen Situation oder ist es der Reflux (Sie hatte immer wieder Phasen mit schwallartigem Erbrechen, aber nie so lange)? Viele offene Fragen&533; für Ihre tolle Arbeit danke ich Ihnen herzlich. Beste Grüsse

von memuell am 24.06.2016, 09:59



Antwort auf: Krippe verändert Verhalten von Baby

Liebe memuell, da die ersten Wochen harmonisch und gut in der Eingewöhnung stattgefunden haben, denke ich, dass es ich derzeit um einen Entwickungsschub handelt MIT einem kombinertem Wachstumsschub. Dies kann auch das Erbrechen begründen. Da die kleine offenbar dahingehend noch unzureichend Muskulatur hat bzw. sich diese bei einem Wachstumsschub erneut anpassen muss, könnte dies eine Begründung sein. Aber! Ja, es gibt auch Kinder, die aufgrund von psychischer Belastung beginnen zu erbrechen. Innerhalb meiner Einschätzung kommen derzeit eben viele Dinge zusammen. Die Reaktionen Ihrer Tochter sind normal und sogar unterstützenswert. Denn- es ist ganz typisch, dass Kinder sich in ihrem Verhalten daheim am authentischsten zeigen. Dürfen sie dies, so kann man i.d.R. davon ausgehen, dass die Kinder in der Gruppe, ob Krippe, Kindergarten oder Schule, sehr ausgeglichen sind und sich gut in den Gruppenprozess einfinden. Eltern sind oftmals irritiert, wenn sie das Feedback der Pädagogen erhalten :)). Also: es ist eine anstrengende und irrtierende Zeit für Dich, aufgrund der doch "launischen" Stimmung. Aber, wenn das Wachsen abgeschlossen ist, dann findet sich Deine kleine ganz sicher auch wieder mehr bei sich. Die Aggressionen oder Ungeduld drücken eine erhöhte Anspannung aus, die Dein Kind zum Ausdruck bringt. Die Krippe wird nun mehr und mehr zu Gewohnheit. Es beginnt sich eine Routine einzuspielen und demnach auch Gruppensituationen, die nun detailierter von der kleinen wahrgenommen werden. Es werden Dinge beobachtet, die Kinder machen und zu Hause ausprobiert. Ihre Tochter lotet Grenzen aus... wie reagiert Mama, wenn ich wann und ganz bestimmt so oder so agiere. Das spontane in den Arm nehmen und Küsschen geben ist das Angebot und die Bestätigung, dass alles gut sein soll und ist :)). " Ich habe Dich lieb und ich bin froh, dass Du mir die Gelegenheit gibst, bei Dir etwas ausprobieren zu dürfen." Berichten Sie gerne, wie es Ihnen weiter ergeht. Bis bald!! liebe Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 24.06.2016



Antwort auf: Krippe verändert Verhalten von Baby

Liebe Frau Simon Ich danke Ihnen für die ausführliche Antwort und die ermutigenden Worte. Herzliche Grüsse

von memuell am 25.06.2016, 14:29