Erkenne ich die Bedürfnisse meines Kindes?

 Katrin Simon Frage an Katrin Simon Ausbilderin von Kinderkrankenschwestern

Frage: Erkenne ich die Bedürfnisse meines Kindes?

Noch bevor ich schwanger wurde,war meine größte Angst ,die Bedürfnisse meines Kindes nicht richtig deuten zu können.nun ist sie da und es gibt täglich Situation in denen ich nicht weiß was sie will und rumprobiere(Beispiel ich lege sie an,weil unruhig ist und sonst immer nach 3stunden etwas möchte,es stellt sich jedoch heraus ,dass sie nur müde ist und nach dem Wachstumsschub sich alles verändert hat,oder sie macht suchbewegungen mit dem Kopf will nicht an die Brust danach saugt sie an meinem Oberarm und will immer noch nicht an die Brust,nachdem sie völlig verärgert den Schnuller ausspuckt,lege ich die ein drittes Mal an und sie trinkt sehr gut,weil sie Hunger hat(auch im Wachstumsschub)oder sie hat ganz kleine Augen ,wehrt sich aber und zappelt wenn sie zum schlafen gebracht werden soll,schläft ca 30min dann doch ein)solche Situationen gibt es täglich,teilweise weiß ich nicht genau,was sie will und liege auch teilweise mit meiner ersten Vermutung nicht sofort richtig.rs ist nicht so,dass ich nie weiß was sie will,es gibt täglich durchaus Situationen ,die ich richtig deute.alle um mich machen mir allerdings so starken Druck,dass man als Mutter feinfühlig die Bedürfnisse erkennen muss und sofort befrieden muss und das unbefriedigte Bedürfnisse sich negativ auf das Kind auswirken können und ich stelle mir die Frage,ob meine oben beschriebene Situation normal ist oder ich mir Hilfe suchen sollte.inwieweit wirkt sich mein Ausprobieren negativ auf mein Kind aus?was bitte ist normal?gibt es eine Regel"Kind nicht mehr als 3x täglich frustrieren"?

von sumsum am 03.05.2016, 13:00



Antwort auf: Erkenne ich die Bedürfnisse meines Kindes?

Liebe sumsum, Sie beschreiben Situationen, die viele Mütter ganz sicher ähnlich wie Sie erleben und immer nur eines möchten: für das Baby alles "richtig" machen und wissen, dass es ihm gut geht :)). Meine Vorrednerin hat Ihnen eine wunderbare Antwort gegeben und ich kann ihr nur beipflichten. Unsicherheiten, Tröst- oder Handlungsversuche, die nicht auf Anhieb gelingen oder eine Unsicherheit, ob es grundsätzlich das richtige ist, was ich meinem Kind anbiete.... sind absolut normal!!! Sie und Ihr Baby lernen gemeinsam eine Sprache zu sprechen. Sie müssen sich hier und da verstehen lernen... Erinnern Sie sich noch an die Anfänge in Ihrer Partnerschaft? Auch dort gab es sicher anfangs viele Situationen, die man neu erleben, besprechen und aushalten musste. Mal so, mal so ... bis es zu einer quasi "stillschweigenenden" / ohne Worte verstandener Kommunikation zwischen Ihnen und Ihrem Partner gekommen ist :). Eine Geste, ein Wort, eine Mimik reicht..., um zu wissen, was gewünscht wird, was gefällt oder nicht. Genauso!!! wird es Ihnen mit Ihrem Baby auch geschehen. Seien Sie viel beieinander...probieren Sie weiterhin aus, was Ihrem Baby guttut und seien Sie stolz darauf, dass Sie es herausfinden :)). Menschen um Sie herum, die Ihnen Druck machen... subtile Mitteilungen mit auf dem Wege geben, versuchen Sie bitte zu ignorieren Wenn Sie sich mit Ihrem Baby als Einheit verstehen und sich gemeinsam in einem Lernprozess, dann kann Ihnen niemand eine Vorgabe machen. Ein Baby muss sogar lernen einen gewissen Frust auszuhalten. So neativ dies auch klingen mag, aber- es ist der Motivator für das, was Ihr Baby lernt. Und- es prägt Ihr Kind für das ganze Leben- auch "frustrierende" Situationen annehmen zu können und so zu lernen sich regulieren,zu können, dass es immer weiter macht ohne aufzugeben :). Sie sind feinfühlig- weil Sie Ihr Baby verstehen und dies sehr empathisch. Seien Sie nicht überkritisch mit sich selbst. Sie sind eine wunderbare Mutter :)). Bis bald und liebe Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 04.05.2016



Antwort auf: Erkenne ich die Bedürfnisse meines Kindes?

Ich muss grade schmunzeln und an mein sehr intensives, erstes Kind zurückdenken! Lass dich nicht von anderen Leuten verrückt machen. Den kleinen Wesen ist keine Gebrauchsanweisung beigelegt worden und jedes Kind ist anders! Mein erstes störte eine volle Windel überhaupt nicht, mein zweites brüllt, sobald nur minimal Stuhl ausgeschieden wird. Bis ich das herausgefunden habe, habe ich auch experimentiert. Und das ist gut so! Du tust ja alles für dein Kind und lässt es nicht alleine und manchmal muss man länger nach einem Grund suchen, bis man die Unzufriedenheit "abstellen" kann. Und manchmal gelingt das auch nicht und dein Schatz weint weiter, auch das ist normal und hinterlässt keinen Schaden beim Kind! Hauptsache Du bist bei ihm! Nimm es in den Arm oder ins Tragetuch und tröste es, sei dabei entspannt (ich weiß, das ist sehr schwierig) und lass das Kind sich "ausweinen". Auch Babys müssen manchmal die ganzen Eindrücke, der Stress bei ihnen auslöst, durch Weinen abbauen. Das ist nicht schlimm, ich wiederhole nochmal, Hauptsache DU BIST DA! Ich musste mich auch erstmal von dem Ideal "Mein Kind darf nicht unglücklich sein" verabschieden und akzeptieren, dass ich nicht immer meinem Kind alles gerecht machen kann. Liebe Grüße

von CK18 am 04.05.2016, 07:18



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