Hallo liebe Frau Simon!
Unser zweiter Sohn wurde vor knapp 5 Monaten geboren. Unser erstes Kind ist nun schon 5 Jahre alt und alles in allem war er ein sehr unkomplizierter Schläfer und hat auch wenig geweint während der Babyzeit. Mika brauchte dagegen von Anfang an viel Nähe und ich habe ihn täglich im Tragetuch getragen. Tagsüber ist er ein sehr fröhliches und unkompliziertes Baby aber nachts sind wir bald am Ende unserer Kräfte. Er ist wochenlang jede Stunde aufgewacht und wollte gestillt werden. Dann kam eine Phase in der er nur noch alle 2-3 h Hunger hatte aber nach dem Stillen nur durch herumtragen beruhigt werden konnte und nun ist es so, dass er jede Nacht mindestens zwei Stunden wach ist und dabei weint. Auch herumtragen hilft dann nur noch bedingt. Er ist überall unzufrieden ob im Arm oder in seinem Bettchen. Anfangs schlief er im Babybay aber inzwischen mussten wir ihn auslagern und er schläft seit kurzem in seinem eigenen Bettchen im Nebenzimmer. Abends machen wir um 19:00 ein kleines Ritual und er schläft im Arm ein da er sich im Bett überhaupt nicht beruhigen kann. Um 22:00 wacht er kurz zum Stillen auf und ab 24:00-2:00 ist er dann wach, weint, ist unzufrieden und beruhigt sich letztendlich nur im Tragetuch.
Ich muss in wenigen Monaten wieder in meinen Beruf als Lehrerin zurzeit und bin mit meinem Latein am Ende. Schreien lassen möchten wir ihn nicht, aber wir wissen wirklich nicht mehr weiter und die ganze Familie ist müde.. Vielleicht haben Sie einen Rat für uns?
Viele Grüße,
Julia
von
Berolina
am 16.06.2017, 09:32
Antwort auf:
Baby 5 Monate ist jede Nacht stundenlang wach
Liebe Julia,
Sie sind eine erfahrene Mutter- haben Sie mit Mika schon einen Osteopathietermin wahrgenommen?
Zudem befindet sich Ihr Sohn schon inmitten oder kurz vor einem sehr entscheidenen Wachstumsschub im 1. Lebenjahr. Er ist inmitten der organischen Reife von Gehirn, Verdauungsorganen, die Zähne schießen ein oder brechen durch.
Auch die seelische und kognitive Reife verknüpft sich und erlebtes wird intensiver wahrgenommen und ein dabei "entstehendes Gefühl" wird wahrgenommen; eine Befindlichkeit wahrgenommen.
In dieser Phase brauchen die Kinder intensive Begleitung. Auch das Schlafverhalten zeigt sich auf seinem Höhepunkt des Unruhigschlafens oder umgekehrt, die Kinder lernen nun sich gut zu regulieren und wieder in den Schlaf zu kommen. Ergänzt durch viel Hunger- weil ein hohes Maß an Kalorien/Energie gebraucht wird.
Allerdings zieht sich bei Mika der unruhige Schlaf nun schon eine Weile hin.
Haben Sie schon beruhigende Rituale probiert, die den Tag besser ablösen lassen?
Massage, Bad, ruhiges Stillen ohne Ablenkung?
Schläft der kleine tagsüber viel, weil der große Bruder und sein Rhythmus den Tag bestimmen? Dies ist für die kleinen ein Möglichkeit sich dan zurückzuziehen und auszuruhen bzw. nicht " ansprechbar" zu sein, weil es ihnen ein ZUVIEL ist an mancher Stelle.
Meine ergänzende Idee:
- geben Sie Ihrem Sohn abends versuchsweise Virburcolzäpfchen gegen starke Unruhe; ggf. kann der kleine dann die übliche Wachphase sogar überschlafen
- oder verabreichen Sie Zahnungszäpfchen von Weleda, die helfen, dass Zahnungsbeschwerden nicht so intensiv wahrgenommen werden und ein Schmerz besser ertragen wird.
Vllt. zeigt sich dann auch ganz deutlich WARUM der kleine nachts diese Stunden wach ist. Denn- Schmerzen werden nachts viel stärker wahrgenommen.
Falls Sie mit Beikost begonnen haben; auch die Verdauung könnte Grund sein, dass Ihr Sohn in dieser Zeit sehr wach ist.
Bauen Sie das Gitter aus dem Kinderbettchen oder öffnen es und legen Sie eine Matratze davor. Dort können Sie ruhen und ggf. so Ihren Sohn in den Schlaf begleiten. Vllt. lässt sich Ihr Sohn überzeugen.
Was denken Sie?
Liebe Grüße von Katrin
von
Katrin Simon
am 18.06.2017
Antwort auf:
Baby 5 Monate ist jede Nacht stundenlang wach
Hallo liebe Frau Simon!
Vielen lieben Dank für Ihre Antwort. Wir waren heute das dritte Mal beim Osteopathen, die ersten beiden Male waren wir direkt nach der Geburt. Haben Sie damit gute Erfahrungen im Bezug auf Schlafprobleme gemacht?
Ja er schläft tagsüber sehr viel, oft vier Schläfchen von jeweils 45min bis 1,5h. Meistens im Kinderwagen auf dem Weg zum Kindergarten des Großen und wieder zurück, d.h. er muss sich leider schon dessen Rhythmus und Alltag anpassen. Wie können wir die Mittagsschlaf Zeiten reduzieren bzw ist dies überhaupt sinnvoll?
Und mit dem Einschlafen tut Mika sich auch schwer.. Ist es ok wenn ich ihn nach unserem Ritual und Stillen im Tragetuch in den Schlaf trage?
Liebe Grüße, Julia
von
Berolina
am 23.06.2017, 21:20
