Thema:
Mandelmilch statt Pre?
Ich bin ja noch ziemlich neu auf dem Gebiet der Flaschennahrung und habe mich in letzter Zeit sehr intensiv damit beschäftigt. Eigentlich stille ich, aber muss mittlerweile sehr viel zufüttern. Hatte am Anfang die Combiotik HA Pre und mittlerweile die Bio Pre von HIPP. Ich weiß ja, dass Pre Nahrung der Muttermilch am ähnlichsten ist, aber die Zutatenliste finde ich trotzdem noch sehr lang :( eine Freundin von mir füttert Mandelmilch oder Hafermilch als Ersatz. Ist das nur esoterischer Quatsch oder wirklich eine Alternative...hat jemand Erfahrung?
von
Orpheus_n
am 08.10.2014, 12:55
Als Muttermilchersatz ist Pre Nahrung am besten geeignet und pflanzliche Milch (Reismilch, Hafermilch, Mandelmilch) nicht geeignet - vor allem nicht für Säuglinge - Pflanzenmilch kann man, wenn man auf Kuhmilch als Trinkmilch verzichten möchte, ab 1 Jahr ergänzend in Müsli geben o.ä., wenn alle Nährstoffe anderweitig gut abgedeckt sind dann zB durch Käse. Dazu hier eine Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Ernährung:
"Alternative Tier- und Pflanzenmilch
Manche Eltern möchten zur Vorbeugung oder Therapie von Kuhmilchunverträglichkeit beim nichtgestillten Säugling oder aus grundsätzlichen Vorbehalten gegenüber industriellen Produkten Milch, z. B. von der Ziege, der Stute oder vom Schaf verwenden. Abgesehen davon, dass die Selbstherstellung von Säuglingsmilch generell nicht empfehlenswert ist, sprechen auch gravierende ernährungsphysiologische Argumente gegen die Verwendung dieser Milcharten für Säuglinge. Ziegenmilch kommt trotz einer der Kuhmilch ähnlichen Nährstoffzusammensetzung wegen der Gefahr einer Folsäuremangelanämie allenfalls zusammen mit folsäurereicher Beikost in Frage. Der fettarmen Stutenmilch müssten 2,5 % Keimöl zugesetzt werden. Schafsmilch ist wegen ihres hohen Fettgehalts (6,3 g/100 ml) problematisch. Hinzu kommen generelle Beschaffungsprobleme. Außerdem ist das allergene Potential dieser Milchen zu beachten. Von manchen alternativen Autoren werden rein pflanzliche Mischungen als Milchersatz für Säuglinge empfohlen, z. B. Mandelmilch, Reismilch oder andere Getreidemilch. Milchartige Pflanzenprodukte sind ebenso wie einfache, nicht für die Ernährung von Säuglingen deklarierte Sojanahrungen für Säuglinge im Nährstoffgehalt völlig unzureichend. Auf Grund der geringen biologischen Wertigkeit der Pflanzenproteine und des Mangels an Nährstoffen wie Calcium, Jod, Eisen und Vitaminen (z. B. B12, D, B2) kann es zu Wachstumsstörungen und teilweise irreparablen Mangelerscheinungen (Eisenmangelanämie, Rachitis, neurologische B12-Mangelsymptome) kommen. Meist gelingt es, die Eltern vom Vorteil der Verwendung industrieller Sojanahrung für Säuglinge zu überzeugen."
Quelle: http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=266
von
lanti
am 08.10.2014, 13:00
wie alt ist denn dein Kind?
Pfalnzenmilch, reine Kuhmilch und Co. sind nicht als Muttermilchersatz geeignet.
von
Baby2411
am 08.10.2014, 18:28
Sie ist jetzt 14,5 Wochen. War auch nicht als Ersatz gedacht, sondern zum Zufüttern. Man macht sich halt so Gedanken, was das Beste für sein Kind ist. Deswegen versuche ich so viel wie möglich in Erfahrung zu bringen.
von
Orpheus_n
am 08.10.2014, 18:51
Möchtest du denn wieder mehr stillen, bzw. das Zufüttern irgendwann wieder abschaffen? Dann könntest du mal im Stillforum oder bei der Stillberatung (gibts hier auch im RUB) nachfragen. Durch häufiges Anlegen kann man die Milchmenge wieder steigern.
Alles Gute
Schließe mich den anderen an: Pflanzen"Milch" ist keine Milch;-)
von
angi159
am 08.10.2014, 20:40
Ein Menschenbaby ist ein Säugling, dessen wichtigste und in den ersten Monate einzige Nahrung Milch ist - Muttermilch oder Muttermilchersatz. Sprich auch alles was Du zufütterst ist Milch, die Dein Kind benötigt und daher die Muttermilch ersetzt und auch dazu geeignet sein sollte - sprich am besten Pre Milch.
Durch zunehmendes Zufüttern verringert sich allerdings die Menge an Muttermilch, die Deine Brust produziert bzw. sie wird nicht mehr. Die Nachfrage regelt die Milchmenge. Dass mehr Milch benötigt wird zeigt das Baby der Brust durch häufigeres Stillen. Füttert man dann zu, sieht die Brust ja nicht, dass sie die Milchmenge, die das Baby aus der Flasche trinkt, eigentlich auch noch produzieren müsste.
von
lanti
am 08.10.2014, 20:53
Stillen war von Anfang an sehr schwierig. Habe bei der rechten Brust nur Milcheinschuss, wenn sie links gerade trinkt. Mittlerweile lege ich sie rechts gar nicht mehr an, weil sie nur schreit und nicht trinkt. Also lege ich sie nur links an und pumpe gleichzeitig rechts ab...sieht ziemlich lustig aus.
Mir ist völlig bewusst, dass die Menge durch Nachfrage reguliert wird, aber wenn sie nach dem Trinken vor Hunger immer noch schreit, muss ich zufüttern. Kann sie ja nicht hungern lassen.
Habe natürlich erst probiert sie öfter anzulegen, aber das war eine Quälerei für uns beide.
von
Orpheus_n
am 08.10.2014, 21:26
Ich kopier dir das mal hier rein
"Im Vergleich zu Muttermilch und industriell hergestellter Säuglingsmilch enthält Mandelmilch weniger essentielle Aminsäuren, Vitamine und Mineralstoffe. Vor allem wegen des geringen Calciumgehalts raten Experten von Mandelmilch als Säuglingsnahrung ab. Da Nüsse sehr anfällig für kochresistente Schimmelpilze sind, besteht die Gefahr einer frühen Leberbelastung durch den Schimmel.
Sowohl Mandelmilch, als auch Frischkornmilch haben ein sehr hohes allergenes Potential. Aus diesem Grund sollten vor Ende des ersten Lebensjahrs keine größeren Mengen an Mandel- und Frischkornmilch gegeben werden."
von
Baby2411
am 14.10.2014, 15:09
