Hallihallo, bitte entschuldigen Sie, meine Frage ist den anderen sehr ähnlich, trifft es aber nicht ganz.
Meine Tochter wird in wenigen Tagen drei. Seit kurz nach ihrem 2. Geburtstag ist sie tagsüber windelfrei. Sie merkt tagsüber, dass sie auf Toilette muss, aber zögert den Toilettengang oft so lange hinaus, bis der erste Tropfen in die Unterhose geht. Erst dann flitzt sie rasch zur Toilette. Wir machen da keine große Sache draus, ich sage nur immer wieder, dass sie nicht mit Absicht zu lange warten sollte.
Nachts hat sie noch eine Windel. Sie will sie aber nicht mehr, und kratzt beim Einschlafen die Haut am Windelbündchen auf. Also lassen wir die Windel weg. Sie muss allerdings einmal in der Nacht Pipi, schläft aber so fest, dass sie es nicht merkt. Ich ziehe sie dann im Schlaf um, und lege ihr eine frische wasserdichte Einlage ins Bett (sie schläft im Familienbett). Ideal finde ich das nicht. Ich mag sie bei ihrem Vorhaben nachts windelfrei unterstützen, aber ich schlafe ja auch, und merke dann ja auch länger nicht, dass sie nass ist.. Nun befürchte ich, dass sie mal eine Blasenentzündung o.ä. bekommt, wenn sie länger im Nassen liegt. Haben Sie einen Tipp für mich?
Vielen Dank und herzliche Grüße
Jessica
von
JessicaK.
am 04.05.2020, 22:22
Antwort auf:
Nachts Windelfrei
Hallo JessicaK.
Ihre kleine Tochter steht noch ziemlich am Anfang der Sauberkeitsentwicklung, und es ist prima, dass sie es tagsüber ohne Windel versuchen möchte! Der Entwicklungsprozess zu einer eigenständigen Blasen und Darmkontrolle ist ein ganz schön schwieriger! Die Kinder müssen Harndrang wahrnehmen und dann entsprechend reagieren. Dabei müssen Kopf und Blase sehr gut miteinander arbeiten; d.h. die beiden müssen auf einander hören. Es ist so, dass die Harnblase über Nervenbahnen des Rückenmarks, Signale ans Gehirn sendet und dieses den Befehl zum Pipi-machen gibt! Ein höchst komplizierter Vorgang, den jedes Kind in seinem ganz eigenen Tempo durchläuft. Ihre Tochter spürt, dass sie muss, ist jedoch bestimmt häufiger in der Situation, dass sie lieber weiter spielen möchte, als auf s Klo zu gehen.(?)
Versuchen Sie mit ihrem Kind zu vereinbaren ,dass Sie sie in regelmäßigen Abständen tagsüber auf die Toilette schicken/erinnern dürfen (5-6mal); stellen Sie ein Fußbänkchen vor die Toilette, damit sie beim Pipimachen die Füße aufstellen, und somit entspannt sitzen kann, um mit Zeit und Ruhe zu miktionieren! Ein Bilderbuch auf der Toilette hilft auch, um etwas länger sitzen zu bleiben . Um nachts trocken zu bleiben, sollte zunächst das Pipi-Machen über Tag sicher klappen! Dazu gehört auch das regelmäßige , über den Tag gut verteilte Trinken; etwa 7mal 100 ml; vor dem Schlafen nicht mehr so viel und nochmal auf Toilette gehen !
Da ihre kleine Tochter von Windeln offensichtlich nicht mehr“begeistert“ ist, wäre eine Alternative die Pyjamapants. Diese könnte ihr Kind notfalls alleine hoch und runterziehen und gibt ihr vielleicht nicht so sehr das Windelgefühl mit Klebestreifen an der Seite, welche u.U. auf der Haut jucken ?!Ich wünsche Ihnen, dass Sie ihrem Kind plausibel machen können , vorerst darauf zurück zu greifen , mit der Option , wenn es eine Woche gut klappt,
einen Windel-Weglass-Versuch zu starten. So bekommen alle eine entspanntere Nachtruhe! Oft hilft schon , der genaue Blick auf die Flüssigkeitszufuhr ; denn wenn ihre Tochter abends relativ viel trinkt, ist die Wahrscheinlichkeit einzunässen, größer!Ihr Gedanke, dass sich durch das Liegen auf der nassen Unterlage eine Blasenentzündung entwickeln kann, kann ich nachvollziehen; erfahrungsgemäß ist das jedoch eher kein wesentlicher Grund
Haben Sie noch ein wenig Geduld und bleiben Sie möglichst gelassen !
Mit freundlichen Grüßen ,Cordula Kurlemann
von
Cordula Kurlemann
am 05.05.2020