Hallo,
mein Sohn ist 5 1/2 Jahre alt und tagsüber trocken seitdem er 3 Jahre alt ist.
Nachts hingegen sieht das ganz anderst aus.
Er trinkt das letzte mal einen halben Kinderbecher Wasser, ca eine halbe Stunde bevor er ins Bett geht und geht vor dem Schlafen nochmal auf die Toilette, er geht meistens gegen 19/20 Uhr ins Bett.
Zwischen 6:30 und 7:30 Uhr steht er auf und seine Windel ist immer sehr voll mit Pipi zum Teil ,, läuft,, sie schon aus und oft hat er auch das Große Geschäft in die Windel gemacht.
Tagsüber geht er sicherlich ca 5-6 mal auf die Toilette und macht Pipi und 1 mal Groß.
Ich bin langsam echt ratlos, er möchte so gerne nachts ohne Windel schlafen, aber bei so einer vollen Windel, müssten wir wahrscheinlich wöchentlich eine neue Matratze kaufen.
Wir haben es schon mit einer ,,Klingel Matte,, versucht, da uns diese eine Erzieherin empfohlen hat und noch eine hatte, aber auch diese hat keinen Erfolg gebracht, er schläft wirklich wie ein Stein .
Haben sie mir vielleicht noch einen Tip, wie wir es schaffen könnten, seinen Wunsch nachts ohne Windel zu schlafen, umzusetzten ?
Achso tagsüber trinkt er ca 1-1,5 Liter (geschätzt habe aber noch nie nachgemessen)
Liebe Grüße und vielen Dank im voraus.
von
JungeMamix3
am 29.04.2020, 22:50
Antwort auf:
5 1/2 jähriger ,,Windelfrei,, bekommen
Hallo JungeMamix3,
Ihr Sohn ist in der Sauberkeitsentwicklung schon ganz gut:-)) !!
Super ,dass er tagsüber eine sichere und eigenständige Blasenkontrolle hat und auch das große Geschäft regelmäßig klappt!:-))
Was die nächtliche Situation angeht, kann ich ihren Sohn und den Wunsch, “trocken durch die Nacht“ zu kommen, verstehen ;zumal Sie berichten, dass er regelmäßig auf die Toilette geht, und ausreichend trinkt. Der Entwicklungsschritt, auch nachts trocken zu bleiben, ist ein Weiterer und darf noch bis zur Vollendung des 6. Lebensjahres dauern. Es gibt Kinder, die sehr tief schlafen, wie ihr Sohn, und bei Harndrang einfach nicht wach werden. Der “Nachwächter“ im Kopf verschläft seine eigentliche Aufgabe ( Kopf und Blase müssen nämlich auch nachts gut zusammen arbeiten );und Kinder ,die die Bereitschaft zum nächtlichen Einnässen „geerbt“ haben , sofern Vater, Mutter oder nähere Verwandte auch längere Zeit damit ein Problem hatten.
Da Sie bereits die Klingelmatte ausprobiert haben, würde ich Ihnen raten, einmal etwas zu recherchieren und Sie bitten, über 2 Tage ein sog. Miktionsprotokoll zu führen. Das bedeutet, dass Sie an 2 aufeinanderfolgenden Tagen ( möglichst dann , wenn ihr Sohn viel zuhause ist) aufschreiben , wann und wieviel Urin ihr Kind jedes Mal entleert. Einfach per Messbecher auffangen und Sie sehen, wieviel da kommt. Das ist hilfreich, um zu beurteilen, ob die Blase dem Alter ihres Kindes entsprechend Urin speichern kann. Die Speicherfähigkeit,(bis zum Harndrang)sollte bei ihrem Sohn in etwa 150-180 ml betragen.(ca 30 ml pro Lebensjahr -plus/minus)Die Trinkmenge ist prima, vor allem dann , wenn ihr Kind den größten Anteil davon bis zum Nachmittag getrunken hat, bzw. die Menge gut und regelmäßig über den Tag verteilt zu sich nimmt.:-)) Schauen Sie nochmal, vielleicht ändert sich etwas mit genannten Tipps ?!, so dass ihr Sohn es mal ohne Windelhose versuchen kann . Sollte es momentan noch nicht klappen, entlasten Sie ihren Sohn und sich, indem sie zunächst noch die Pyjamapants einsetzen.
Wenn Sie mögen, schauen Sie gern mal auf der homepage der Konsensusgruppe Kontinenzschulung (KgKs) ; dort finden Sie unter dem Link Diagnostik einen Fragebogen , sowie ein Blasenprotokoll, dass Sie sich gern ausdrucken können. Zudem gibt es einen weiteren Link“Informationen für Eltern“
Sofern ihr Sohn unter der Situation sehr leidet, sprechen Sie gern mit ihrem Kinderarzt, dieser könnte Ihnen nach gründlicher Anamnese und nicht invasiven!! Diagnostik evt. erneut eine Weckapparat-Therapie vorschlagen und rezeptieren.
Ich wünsche ihrem Sohn noch ein wenig Geduld, und Ihnen die notwendige Gelassenheit auch bei diesem Thema. Es gibt noch viele Kinder im Alter ihre Sohnes ( > 10%) , die nachts noch nicht sicher trocken sind, und wir durch “empathisches“ Zuwarten und mit genannter Unterstützung viel erreichen!
Mit freundlichen Grüßen , Cordula Kurlemann
von
Cordula Kurlemann
am 30.04.2020