3,5 Jahre alt und nicht trocken

 Cordula Kurlemann Frage an Cordula Kurlemann Kinderkrankenschwester

Frage: 3,5 Jahre alt und nicht trocken

Guten Abend, generell bin ich eine sehr entspannte Mama. Bisher bin ich damit auch immer ganz gut gefahren, nur beim Thema trocken werden, werde ich zusehends unsicher. Gefühlt sind alle Kinder trocken, auch jüngere. Meine Tochter ist 3,5 Jahre alt. Tagsüber klappt es ganz gut, sie merkt wenn sie pipi muss und geht dann auch. Stuhl geht nur in die Windel. Selbst wenn sie keine trägt, sagt sie nicht Bescheid, sondern macht in die Unterhose. Das größte Problem ist, dass sie immer eine Windel möchte. Ich will sie eigentlich auch nicht zwingen ohne Windel zu sein, aber langsam ist es doch Mal an der Zeit oder? Ich habe als Anreiz Sticker gekauft, wo sie nach jedem Mal Pipi einen Sticker kleben durfte und nach 10 Mal gab's ne kleine Überraschung. Aber selbst das zieht nicht mehr. Wie lange ist es hinzunehmen, dass sie nicht trocken ist. Ab wann sollte man evtl es abklären lassen? Ich brauche wirklich Hilfe. Der Druck aus meinem Umfeld nimmt mittlerweile wirklich zu und keiner versteht warum sie noch nicht trocken ist. Vielen Dank.

von Prinzessin2016 am 22.07.2019, 02:25


Antwort auf: 3,5 Jahre alt und nicht trocken

Hallo Prinzessin2016, Sie schreiben, dass ihre Tochter tagsüber trocken ist, und es auch meistens gut klappt; nur der Stuhl in die Windel oder Unterhose geht. Mir ist nur nicht ganz klar –ihrem Schreiben nach- ob es in erster Linie doch um s Einnässen geht, oder eher doch um die Stuhlentleerung in die Windel? Ich versuche mal eine Antwort zu geben und bitte Sie, gern nach zu haken, wenn ich ihre Frage missverstanden habe. Zunächst mal ist es gut, dass ihre kleine Tochter die Blase kontrolliert entleeren kann , und sie das schon „bewiesen“ hat! Die Kinder sollten 5-6mal täglich mit Zeit und Ruhe Pipi machen. Die Idee mit dem Sticker Plan und der kleinen Belohnung war sicher gut, auch wenn der „Lack“ nach einer gewissen Zeit immer ab ist. Das Sauber-Werden ist ein weiterer Entwicklungsschritt, den jedes Kind auch im ganz eigenen Tempo macht. Der Stuhldrang kann im Gegensatz zum Harndrang über einen längeren Zeitraum unterdrückt werden, so dass die Gefahr besteht, dass der Stuhl im Enddarm fester /härter wird und evtl. nur unter großer Anstrengung oder eben mit Beschwerden abgesetzt werden kann. Die Kinder deshalb lieber eine Windel tragen, um den für sie richtigen Moment zu „erwischen“, um einer bestimmten Position sofort entleeren zu können. Blase und Darm liegen dicht hinter einander; und ein voller Darm kann auf die Harnblase drücken, so dass die Kleinen kein gutes Gespür für beides haben; es deshalb zum erneuten Einnässen kommt! Zudem sind die Kinder häufig ganz und gar ins Spiel vertieft, so dass sie den Harndrang gar nicht wahrnehmen, (der Kopf ist mit ganz anderen Dingen beschäftigt), und es deshalb zum Einnässen kommt Falls eine Verstopfungssituation vorliegt, sollten Sie auf ausreichend Flüssigkeit, ausgewogene ballaststoffreiche Ernährung achten und ihr Kind einmal beim Kinderarzt vorstellen. Durch einen Ultraschall des Bauches lässt sich das unkompliziert klären. Lassen Sie sich, so gut es geht, nicht von Ihrem Umfeld beeinflussen, was das Trocken und Sauber-werden angeht!! Auch wenn s manchmal schwer fällt! Es gibt gewiss noch viele Kinder, denen es so geht, wie ihrer kleinen Tochter- nur sprechen die wenigsten darüber. Versuchen Sie nach Möglichkeit die positiven Eigenschaften ihrer kleinen Tochter zu sehen, sie zu unterstützen und noch ein wenig Geduld aufzubringen. Ich drücke Ihnen die Daumen! Mit freundlichen Grüßen , Cordula Kurlemann

von Cordula Kurlemann am 22.07.2019


Antwort auf: 3,5 Jahre alt und nicht trocken

Guten Abend, vielen Dank für die ausführliche Antwort. Es ist für mich tatsächlich noch völlig in Ordnung, dass sie den Stuhl in die Windel machen möchte. Verstopfung oder ähnliches hat sie, Gott sei Dank, nicht. Es geht nur darum, dass sie am liebsten immer eine Windel anhaben möchte, obwohl es ja mit dem Pipi machen schon so gut geklappt hat auf der Toilette/Töpfchen. Jeden Morgen beim Umziehen sagt sie direkt: ich möchte eine Windel. Und ich stehe da und weiß nicht wie ich reagieren soll. Ich will sie ja auch nicht zwingen ohne Windel. Aber wenn ich ihr immer wieder eine Windel ummache, dann macht sie ja auch keine Fortschritte. Ich möchte sie natürlich auch nicht überfordern. Manchmal habe ich das Gefühl, sie ist vllt ein bisschen "faul", weil wie sie schreiben, sie ja dann aus dem Spiel heraus muss um auf die Toilette zu gehen. Hat sie ja aber die Windel an, muss sie ja nicht aufhören zu spielen ;) Ich weiß einfach nicht, wie ich mich weiterhin verhalten soll. Meine Tochter ist toll. Das sage ich ihr auch ganz oft und ich sehe alles was sie schon kann :) Nur dahingehend bin ich ratlos.

von Prinzessin2016 am 22.07.2019, 19:33


Antwort auf: 3,5 Jahre alt und nicht trocken

Hallo Prinzessin2016, Sie machen alles richtig ! Es kommt immer mal wieder zu kleinen Rückschritten in der Sauberkeitsentwicklung; dieser Prozess ist wirklich schwierig ; Laufen lernen scheint / ist einfacher. Das Empfinden, die Wahrnehmung für den Füllungszustand der Blase, und vor allem das adäquate Reagieren darauf, ist für die Kinder schwierig und das System noch etwas "störanfällig".Das Gefühl, dass ihre Tochter evtl ein bisschen "faul" ist, mag gelegentlich evtl zu treffen , jedoch ist es so, dass die Kleinen tatsächlich den Reiz der Blase , die "Aufforderung" auf s Klo zu gehen, in der Konzentration auf anderes nicht wahrnehmen.Möglicherweise gibt die Windel ihrem Kind dann eher noch Sicherheit;!? Vielleicht können Sie versuchen , dieses Thema nicht all zu sehr in den Fokus zu nehmen und mit ihrer Tochter eine kleine Vereinbarung treffen. z.B. dass sie es zuhause doch ohne Windel versuchen kann, da sie auch u.U. jederzeit problemlos ein sauberes Höschen anziehen könnte, sofern ein Malheur passiert. Wenn sie unterwegs sind darf sie eine Windel tragen. Liebe Grüße , Cordula Kurlemann

von Cordula Kurlemann am 22.07.2019


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