Ich habe ein sehr dringendes und wichtiges Anliegen. Da ich die Situation ziemlich genau schildern möchte, fällt diese Mail ein wenig länger aus: Im April dieses Jahres habe ich meinem Arbeitgeber mitgeteilt, dass ich schwanger bin. Zu diesem Zeitpunkt war ich in einer leitenden Position mit Prokura bei einer Zeitarbeitsfirma tätig und zuständig/verantwortlich für ganz Süd-Deutschland. Kurz danach fuhr ich in den Urlaub. Als ich wieder kam, entzog man mir als erstes ohne jegliche Begründung die Prokura, gleichzeitig machte mir der damalige Geschäftsführer der GmbH einen Vorschlag, der allerdings nicht von ihm stamm, sondern von dem Geschäftsführer unserer Holding. Ich solle mich sofort von unserem Betriebsarzt, der hat seinen Sitz im Werksarztzentrum Recklinghausen, bis zum Beginn des Mutterschutzes krank schreiben lassen. Ich müsse nicht mal nach Recklinghausen fahren, sondern nur meine Versichertenkarte kopieren und ihm zu faxen. Nach sechs Wochen Lohnfortzahlung würde die Zahlungen, allerdings nur 70 %, die Krankenkasse übernehmen und mein Arbeitgeber wollte mir schriftlich eine Vereinbarung geben, in der er mir garantiert die 30 % Differenz Verdienstausfall zu bezahlen. Der damalige Geschäftsführer riet mir auf diesen Vorschlag einzugehen, ansonsten würden mich die Anderen „fertig“ machen. Ihr fragt Euch nun, warum? Tja, die Zahlen im Unternehmen waren weit unter dem vorgegebenem Budget (in ganz Deutschland) und man brauchte eine Rechtfertigung bzw. eine Tat für die Muttergesellschaft in Holland und so passte ich nicht mehr ins Bild hinein. Ich war natürlich total verunsichert, es kam mir alles äußerst illegal vor (Versicherungsbetrug). Ich weigerte mich und nach mehren Telefonaten mit der Juristin meines Arbeitgebers, erhielt ich auf Anweisung des Geschäftsführers der Holding, eine sofortige Freistellung, allerdings ohne zeitliche Begrenzung und Begründung. Das war am 14.05.2001. Seit dem bin ich von der Arbeit freigestellt, werde weiterhin bezahlt und habe auch noch den Geschäftswagen. Zwei Tage nach meiner Freistellung ging eine interne Mitteilung an meine Mitarbeiter raus, dass ich auf Grund einer hohen Fluktuation freigestellt sei. Ein totaler Unsinn, ich habe sogar noch ein Protokoll einer Sitzung, in der wir (die leitenden Angestellten) aufgefordert wurden uns von Mitarbeitern zu trennen. Diese Mitteilung habe ich persönlich nicht erhalten, sie wurde mir von einer loyalen Mitarbeiterin zugespielt. Meine Stelle wurde sofort anderweitig besetzt und eine üble Nachrede begann. Am 22.10.01 bin ich Mutter geworden und befinde mich momentan im Mutterschutz. Wie gesagt mein Arbeitsplatz ist anderweitig vergeben. Da ich „Chefin“ für ganz Süddeutschland war, und auf Grund der üblen Nachrede, scheint es mir unmöglich in dieser Firma wieder zu arbeiten. Ich würde nie wieder die Akzeptanz meiner Mitarbeiter haben. Da ich auf einen Arbeitsplatz (Alleinverdienerin) angewiesen bin und mein Gehalt überdurchschnittlich gut ist, werde ich auf jeden Fall Erziehungsurlaub mit dem Rechtsanspruch auf 30 Std. Teilzeit, beantragen. So bleibt auch meine Kündigungsfrist gewährleistet. Ich brauche nun eine sehr gute Rechtsberatung, denn ich weiß ganz sicher, dass man nicht möchte, dass ich wieder komme und alles tun wird um das zu verhindern. Ich denke man wird versuchen mich billig los zu werden. Falls ich wieder hin muss, wird man mich mobben ohne Ende, das ist nämlich normal in diesem Unternehmen. Wie soll ich mich jetzt verhalten? Ich habe ja keine zeitliche Begrenzung in meiner Freistellung. Habe ich einen Anspruch auf meinen alten Arbeitsplatz bei 30 Std. und kann ich meinen Geschäftswagen behalten? Ich bin echt total verzweifelt, kann mir jemand helfen? Viele Grüße N.
Mitglied inaktiv - 07.11.2001, 20:24