Sehr geehrte Frau Bader, ich habe 'eigentlich' nur die Frage, ob man seinen Anwalt rechtlich dafür verantwortlich machen kann, wenn er sich eines Sachverhaltes nicht richtig annimmt, obwohl er zugesichert hatte, uns zu vertraten und auch eine Vollmacht dafür und Fristen nicht wahrt. Schriftlich haben wir leider nur E-Mails von ihm. Wir waren bei ihm immer zu zweit vorstellig, auch am Telefon, er allein. Ich bin leider wirklich verzweifelt. Was ich jetzt noch schreibe erklärt alles, was zur obigen Frage geführt hat genau, ist aber, glaube ich, nicht wichtig und viel zu lang, für so ein Forum. Vielen Dank Mein Freund und Kindsvater ist psychisch schwer erkrankt. Wir hatten gespart für die Elternzeit, ich hatte gut verdient, er hatte ein geringes Einkommen. Er hat für ein Handyspiel mehrere 1000 € ausgegeben, von allen Konten, an die er kam, in einem sehr kurzen Zeitraum. Ich konnte nichts tun, außer mich freuen, dass er an mein Konto mit dem Großteil des Geldes nicht herankam. Es war schon eine Katastrophe. Als wir es gerade mit Therapie und allem angingen, kam leider heraus, dass ihm gekündigt wurde, wodurch kein neues Geld außer Elterngeld und Kindergeld rein kommt. Die Kündigung kam mit einer 3-Monatsfrist, aber er verheimlichte es. Das ging bis das Gehalt des '4.Monats' nicht mehr kam. Ich erfuhr es erst dann und auch, dass er, da er ja einen Monat nur so tat, als ginge er zur Arbeit, nicht mehr krankenversichert war. Ich hatte wegen des Vorfalls unser Geld noch auf meinem Konto, die Kinderkonten nicht mehr aufgefüllt. Da ich keinen Rat hatte und ihn schnell krankenversichern wollte, damit er die Therapie weiter machen kann, ging ich am nächsten Tag mit ihm zum Jobcenter. Mir wurde versichert, dass wir mein Konto als Familienkonto angeben konnten und auch die Kinder ihren Freibetrag davon erhalten würden. Ich dachte, wenn ich vorher etwas auf die Kinderkonten überweise, wird es mir eh als unnötiges Geschenk angerechnet und nach HartzIV-Antrag bringt das Verschieben eh nichts mehr. Zunächst wurde es vorläufig bewilligt. Ich dachte, es hätte also wirklich mit der Anrechnung geklappt. Es war in dem Stress natürlich auch erstmal nicht mein Thema, dass das Geld der Kinder auf deren Konten ist, da der Vater ja auch daran ging. Natürlich hätte ich die Konten für ihn sperren und wieder auffüllen können, das war mir für mich, bevor ich von seiner Kündigung und unserer Absicht dadurch ALG II beantragen zu müssen wusste, aber auch egal, da wir ja, bis ich wieder arbeiten gehen kann, eh von dem Geld auf meinem Konto leben müssen. Ich dachte, die Kinder kriegen von mir ihr Geld, was er nahm zurück, wenn ich es habe. Sie sind ja noch sehr klein und Kleinkinder gehen ja nicht mit eigener Karte einkaufen. Auf jeden Fall teilte mir das Jobcenter nach 5 Monaten mit, dass wir doch 3000 € zu viel Vermögen hätten. Sie mussten nichts zusammenrechnen, es war alles auf einem Zettel der Sparkasse, ein Kontenübersicht der Konten der ganzen Familie. Der HartzIV-Anspruch wurde rückwirkend bis zur Antragstellung aufgehoben und auch die Weiterbewilligung für die nächsten 6 Monate untersagt. Er hatte zwischendurch einen Minijob, der ihm in der Coronakrise gekündigt wurde. Letzten Endes kam der Bescheid, dass wir zurückzahlen müssen zusammen mit der Kündigung für den Minijob. Ich ging zu einem Anwalt, weil ich der Sache nicht mehr Herr wurde, weder wusste, ob das so stimmt, noch, was ich als nächstes tun könnte. Meine Fragen waren, ob das Vermögen richtig berechnet wurde, ob es denen auch erst nach 5 Monaten auffallen darf und wenn dem so ist, wovon ich eigentlich ausgehe, wie lange ich von diesen 3000 € zu viel leben können muss. Da ich vor der Elternzeit viel arbeiten war und freiwillig gesetzlich versichert war, muss ich meinen Krankenkasse während er Elternzeit selbst zahlen. Das sind für meinen Freund und mich fast 400 € monatlich für die Krankenkassen, unser Haus ist mein Elternhaus und sehr alt, allein die Gebäudeversicherung reist ein Loch in die 3000 € Reserve. Dazu die Rückzahlung vom erhaltenen Hartz IV ... meine Tochter und ich brauchten neue Brillen, weil die alten nicht mehr scharf genug waren. Ich erfahre nichts von der Therapie meines Partners, auch die Termine nicht. Wenn er einen Termin vergisst, kommt aber die Honorarforderung von 100 € vom Therapeuten. Unser Geld ist weg, fast alles und ich habe keinen Kitaplatz für mein kleines Kind, da ich eigentlich noch eine Weile mit den Reserven und dem gesplitteten Elterngeld zu Hause bleiben wollte, bis mein liebender Partner zum Albtraum mutierte. Ich habe eine teure Rechtsschutzversicherung, die leider Angelegenheiten vom Jobcenter nicht abdeckt. Wir haben auch einen Beratungsschein für den Anwalt beantragt, der laut der Antragsstelle am 06.05. genehmigt wurde und am 29.05. abgewiesen, Gründe sollen von der Seite des Anwaltes ausgegangen sein, der nicht mit uns spricht. Wir werden permanent vertröstet, rufen ständig an, immer heißt es, er melde sich morgen, aber das tut er nicht. Mündlich teilte er uns mit, dass die letzte Frist morgen abläuft, davon wollte er eben am Telefon nichts wissen, bestellte mich aber für morgen in die Kanzlei. Ich weiß einfach nicht weiter. Jetzt soll mein Freund auch noch 6 Monate in die Klinik, uns zwischendrin nur an ausgewählten Wochenenden sehen. Der Anwalt will immer, das wir beide kommen, einzeln geht nicht. Wir hatten während der Coronazeit massive Probleme, eine Kinderbetreuung zu finden, um dies tun zu können. Oft schickte er uns einfach weg, weil er noch keine Zeit gehabt hätte, den komplizierten Sachverhalt zu verstehen. Einmal hatten wir keine Kinderbetreuung, es war einfach morgens um 8 Uhr nicht möglich. Wir riefen 3 x an und fragten, ob wir nicht nur telefonieren könnten, weil wir die Kinder nicht mitbringen wollten. Die Anwaltsgehilfin meinte, es ginge nicht anders, sie sollten mit. Da wollte er die Akte schließen, wenn wir keine Betreuung hätten. Es ist alles so ein Wahnsinn, ich wurde noch nie in meinem Leben so behandelt. Er meinte auch, ich solle ihm den Sachverhalt erklären und er könne das Vermögen nicht prüfen. Ich sagte ihm, dass ich kein Anwalt sei und die Gesetzestexte nicht richtig vetsehen kann, deshalb ja bei ihm sei. Ich gehe ja auch mit Symptomen zum Arzt und der Arzt stellt die Diagnose. Ich würde einfach gern einen anderen Anwalt aufsuchen, habe aber keine Ahnung, ob das, falls die Fristen wirklich abgelaufen sein sollten, irgendetwas bringt und wie ich das bezahlen soll. Ja, ich habe daran gedacht, den Mann einfach rauszuwerfen, aber auch wenn wir nicht verheiratet sind, dachte ich , in guten wie in schlechten Zeiten... und nachdem das Geld weg war, dachte ich, ich müsse sofort wieder arbeiten gehen und er eben das kleine Kind nehmen. Aber nun ist er zu krank dazu. Kann mir irgendjemand bitte irgenwie helfen? Danke
von Elandra am 24.06.2020, 17:45