Wie aussagekräftig ist der Ultraschall (z. B. bei unerkannter Listeriose)?

Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer Frage an Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe

Frage: Wie aussagekräftig ist der Ultraschall (z. B. bei unerkannter Listeriose)?

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Hackelöer, ich hoffe, ich bin bei Ihnen richtig. Meine Fragen drehen sich hauptsächlich um meine Angst vor Listeriose. Bislang läuft meine Schwangerschaft ohne Komplikationen ab. Ich habe jedoch gerade zu Beginn meiner Schwangerschaft aus Unwissenheit ein paar Dinge verzehrt und mache mir nun Sorgen, ob diese ggf. unerkannt im weiteren Schwangerschaftsverlauf problematisch werden könnten bzw. habe ich ganz schreckliche Dinge über Totgeburten und Listeriose Infektionen während des Geburtsvorgangs gelesen. Deswegen bin ich nun verunsichert, ob ich wirklich davon ausgehen kann, dass es meinem Kind gut geht und ihm auch im weiteren Schwangerschaftsverlauf nichts passiert. Ich schildere Ihnen mal meine Fragen und Situationen : 1) Bevor ich von meiner Schwangerschaft wusste, habe ich an Weihnachten bei meinen Eltern rohen Räucherlachs  (vakuumverpackt) gegessen. Er schmeckte normal, aber die Konsistenz war weicher, da zuvor eingefroren. Am 25.12.wurde mir kurz übel und ich musste einmal auf Toilette wegen wässrigem Durchfall. Das war es dann aber auch schon. Jedoch hatte ich ab dem 28.12.eine ordentliche Erkältung inkl geschwollener Lymphknoten (so äußern sich bei mir aber meistens Erkältungen und mein Mann war die Tage zuvor stark erkältet ). Alle ärztlichen Untersuchungen waren bislang unauffällig a) Ultraschall: die Entwicklung des Babys verläuft normal b ) der Antikörper Suchtest in der 7. SSW war negativ. Würde dieser überhaupt darüber Aufschluss geben? In den ersten SSW besteht ja das Alles-oder-nichts Gesetz. Ich müsste zur Zeit,wo ich den rohen Lachs aß, in der 4. SSW gewesen sein. Kann demnach meinem Kind also nichts passiert sein? Oder müsste man hier die Inkubationszeit noch drauf rechnen und es bestünde Gefahr? Oder kann man generell sagen, dass bei einer Listeriose Infektion in den ersten 12 SSW sowieso ein Abgang passiert wäre? 2.) Etwa in der 6./7. SSW haben mein Mann und ich Raclette gemacht. Der Raclette Käse vom Discounter (vermutlich kein Rohmilchkäse, oder? ) war schon ein paar Tage offen im Kühlschrank und hatte ein paar Flecken  (vermutlich wegen der weiteren Reifung ). Ich habe ihn sehr lange im Raclette Gerät gelassen bis er richtig geblubbert hat und hatte die Rinde auch daran gelassen. Ich habe auch nicht viel davon gegessen, weil es mich geekelt hat. Gorgonzola hatte ich auch ganz wenig im Raclettegerät, ebenfalls sehr stark erhitzt. Es ging mir nach dem Essen und die Tage danach nicht schlecht. Erst etwa 2-3 Wochen später hatte ich einen leichten Infekt mit Halsschmerzen und Husten (war ja auch tiefster Winter ). Sehen Sie hier eine Gefahr / einen Zusammenhang? 3.) In einem Restaurant habe ich zu Beginn der 11. SSW einen Beilagensalat gegessen, weil ich da von der "Gefahr" im Salat oder dessen Sauce,  noch nichts wusste. Im Restaurant war zwar ganz gut Betrieb, aber an dem Abend fand dort ein Schlachtebuffet statt  (natürlich nicht für mich, fand ich alles eklig), sodass ich à la carte ein Schnitzel mit frischen Champignons nebst Salat aß. Sehr spät am Abend rumorte es in meinem Darm und ich bekam einmal wässrigen Durchfall. Mehr aber auch nicht und danach ging es mir wieder gut. Auch bekam ich später keine Erkältung o.Ä.. Ich schob es zunächst auf die Pilze. Nun frage ich mich, ob es am Salat lag oder dessen Sauce oder ob der Koch vlt vorher das rohe Fleisch anfasste und meinen Salat kontaminierte. Sehen Sie hier eine Gefahr / einen Zusammenhang? 4.) Jetzt kommt zu den o.g. Fragen meine eigentliche  Frage: Meine Angst vor Listerien ist auch deshalb so groß, weil diese auch ohne Anzeichen verlaufen kann. Nun habe ich zudem gelesen, dass Blut Untersuchungen auf Listeriose zumeist wenig hilfreich sind  (leider!). Kann ich also bei weiterer komplikationsloser Schwangerschaft und bei normaler Entwicklung des Babys im Ultraschall davon ausgehen, dass es meinem Baby gut geht? Ich habe auch gelesen, dass eine Infektion des Babys erst bei der Geburt im Geburtskanal passieren könne. Die Vorstellung ist ja schrecklich! Wie kann es dazu kommen und muss ich mir deswegen Sorgen machen? Müsste dafür eine frische Infektion kurz vor der Geburt vorliegen oder wie ist das zu verstehen? Bitte entschuldigen Sie vielmals die Ausführlichkeit meiner Nachricht! Ich bin einfach sehr besorgt. Es tut mir so leid, dass ich sie mit so vielen Fragen löchere. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie auch auf alle meine Detail Fragen eingehen könnten. Ich danke Ihnen sehr herzlich für Ihre Antwort!!! Viele Grüße, Stefanie

von Stefanie-M am 26.03.2019, 09:11



Antwort auf: Wie aussagekräftig ist der Ultraschall (z. B. bei unerkannter Listeriose)?

Hallo Stefanie, bei Ihnen überwiegt offensichtlich die Angst vor sämtlichen unwägbaren Listerioseinfektionen.Aber warum verhalten Sie sich nicht vorsichtiger mit Salaten und ungekochten Dingen?Auch ein Schnitzel ist nicht okay. Einfach ganz normale Hygieneregeln und Essensregeln einhalt.Dann passiert auch nichts.Ultraschall spielt keine Rolle in der Diagnostik und Angst vor dem Geburtskanal muß man nur haben,wenn man tatsächlich dort Keime sitzen hat.Wenn sich die Schwangerschaft und Ihr Kind unauffällig entwickelt, haben Sie sicher keine Listeriose-egal,welche Darmprobleme Sie vorher hatten. Dann kommt auch nichts nach. Alles Gute Prof. Hackelöer

von Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer am 26.03.2019



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