Frage: Wie lange hält der Eisenspeicher?

Guten Tag Dr. Busse, ich bedanke mich schon einmal im Voraus für das Beantworten meiner Frage. Unsere Tochter, fast 9 Monate, korr. etwas über 7, bekam bis Mitte Mai Ferrosanol Tropfen gegen einen Eisenmangel. Es wurde dann Blut abgenommen und unser KiA sagte uns, wir könnten die Tropfen weglassen, da der Eisenspeicher gut aussehe. Seitdem lassen wir sie auch weg. Nun ist es so, dass unsere Tochter noch nicht wirklich für Beikost zu begeistern ist. Wir bieten ihr Fingerfood an, da Brei so garnicht von ihr angenommen wird, und somit wird sie noch nahezu voll gestillt. Mir ist klar, dass ein Eisen- und Nährstoffmangel natürlich nicht von heute auf morgen entsteht, aber gibt es eine Art "Tendenz", wie lange der Speicher ungefähr anhält, bis er durch die Nahrung wieder aufgefüllt werden sollte? Und leiden noch andere Nährstoffe, bsp. Calcium, Zink, usw., durch die noch sehr einseitige Ernährung? Freundliche Grüße

von M und Ms am 04.07.2017, 14:02



Antwort auf: Wie lange hält der Eisenspeicher?

Liebe M., Sie sollten Ihrer Tochter jetzt Beikost am Familientisch schmackhaft machen und im Gegenzug nicht mehr so "freigiebig" sein mit dem Stillen, dann wird sich das mit den Nährstoffen von alleine regulieren. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 04.07.2017



Antwort auf: Wie lange hält der Eisenspeicher?

Hallo M und Ms, Ich hoffe, es ist Ok, wenn ich dazu auch antworte: Stillen bedeutet erst einmal keine "einseitige Ernährung", sondern im Gegenteil die vielseitigste, die es gibt. Aber Frühchen haben das Problem, dass sie weniger Zeit im Bauch hatten, um ihre Eisenspeicher am Schluss noch richtig aufzufüllen, und darum lautet hier die Empfehlung, früh mit zusätzlicher Bekost zu beginnen, insbesondere eisenhaltiger, z.B. Fleisch, Fisch, Hirse, grünes Gemüse. Vermutlich hatte Euer Kind den Mangel, weil es so früh dran war. Genaueren Aufschluss bekommt man nur über Blutwerte, aber wenn die gut sind, ist es doch prima. Wenn das Kind allerdings weiterhin appetitlos ist, macht es ggf. Sinn, zur Sicherheit Zink zu testen, denn sowohl Zink- als auch Eisenmangel machen Appetitlosigkeit. Ansonsten brauchen viele Kinder länger als allgemein empfohlen, um mit der Beikost richtig loszulegen. Interessant dazu ist das Buch "Mein Kind will nicht essen" von Gonzalez. Wie gesagt, Frühchen müssen eher zusätzlich zum Stillen Beikost bekommen, wenn es irgend geht. Aber Muttermilch ist sehr nährstoffreich, und Muttermilch unterstützt zusätzlich die Eisenaufnahme, während Kuhmilch sie hemmt - daher weiter schön viel zur Beikost stillen. ;-) LG Sileick

von Schniesenase am 04.07.2017, 19:43