Hallo Dr. Busse,
bei der U7 wurde gestern bei unserem Sohn das Augenscreening gemacht. Dabei kam heraus, dass er auf einem Auge +2.25 und auf dem anderen Auge + 3,75 hat. Zugleich stehen bei Hyperopie und Anisometropie ein JA. Natürlich werden wir einen Termin bei einem Augenarzt ausmachen. Frage eins wäre: Reicht ein normaler Augenarzt aus, oder benötigen wir eine Praxis, die einen Orthoptisten hat? Und könnten Sie uns schon mal einen kurzen Einblick geben, was genau dieser Befund bedeutet bzw. bedeuten kann und was auf unseren Sohn behandlungsmäßig zukommt / zukommen kann. Brille? Abkleben? Etc. Wie schnell sollte ein Termin stattfinden, da hier gerade die guten Kinderaugenärzte ziemlich ausgelastet sind? Vielen Dank für Ihre Hilfe!
Mit freundlichen Grüßen
Eva R.
von
Ally79
am 04.02.2017, 15:45
Antwort auf:
Weitsichtigkeit
Liebe A.,
Hyperopie bedeutet die Weitsichtigkeit, die bis zu einem gewissen Grad in diesem Alter noch normal sein kann. Das und auch der mögliche Unterschied in der Brechkraft der Augen sollte aber in der nächsten Zeit von einem mit Kindern erfahrenen Augenarzt überprüft werden. Fragen Sie bitte Ihren Kinderarzt, für wie dringend er das hält und ob er Ihnen bei Bedarf einen Termin vermitteln kann.
Alles GUte!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 04.02.2017
Antwort auf:
Weitsichtigkeit
Hi Ally, also ich bin zwar nicht Dr.Busse kann die aber auch etwas dazu schreiben. Also Hyperopie ist die gemessene Weitsichtigkeit deines Kindes und Anisometropie bedeutet, das ein größerer Unterschied zwischen dem linken und dem rechten Auge gemessen wurde.
Wichtig finde ich: eine gute erfahrene Augenklinik mit Sehschule. Euer Kia müsste da aber gute Addressen bei euch in der Region haben. Ich würde ihn diesbzgl fragen.
In einer Sehschule wird eine Orthoptistin i.d.R. die Voruntersuchung machen. Dafür wird (meist Atropin) eingetropft damit sich die Pupillen erweitern. (die erweiterten Pupillen erleichtern ein genaues messen) Manche Kliniken stellen das auf Rezept aus damit es Mama am Vorabend und dann nochmal 2-3 Std vor der Untersuchung selbst beim Kind eintropfen kann.
Ich würde dir empfehlen auf jeden Fall eine Sonnenbrille oder zumindest ein Schirmützchen bzgl Lichtschutz einzupacken, weil die Kleinen extrem Lichtempfindlich sein können (durch die Tropfen, weil sich die Pupillen temporär nicht mehr verkleinern bei Lichteinwirkung).
Ansonsten wird mit einem Gerät auf Abstand gemessen, tut also überhaupt nicht weh.
Anschließend wird in der Regel der Augenarzt selbst noch messen, alles auf Abstand, tut also überhaupt nicht weh.
Strabismus (Schielen) zeigt dein Kind anscheinend nicht? Das ist nämlcih gar nicht so selten bei Fehlsichtigkeiten in dem Alter. Auf alle Fälle muss ei Fehlsichtigkeit immer untersucht werden und i.d.R. auch behandelt werden.
Da kannst du einiges nachlesen:
http://www.augeninfo.de/patinfo/strab.htm
Unser Kleiner hat mit korrigiert 11/12 Monaten eine Brille bekommen und temporär Okklusionstherapie erhalten. Heute ist er rund 22 Monate alt und er mag seine Brille immernoch gerne :)
Damals hieß es bei uns, das bei Kindern in dem Alter meines Sohnes damals ab +3,5 Dioptrien eine Brille notwendig ist (korrigiert 11/12 Monate).
Wir haben auch temporär Okklusionstherapie (Auge abkleben) gemacht. Da wird das bessere Auge abgeklebt, damit sich das schwächere Auge verbessern kann. Denn das Gehirn blendet oft das schlechtere Auge aus, und kompensiert die ungleiche Sichtigkeit damit das es sich nur auf das besser entwickelte Auge konzentriert. Das will man natürlich nich und klebt daher ab. Ich denke in solche eine Richtung kann es bri euch gehen, also:
Brille: Ja und vllt auch Okklusionspflaster.
Liebe Grüße
von
EarlyBird
am 04.02.2017, 16:33