Sehr geehrter Herr Busse, mein Sohn (3,5 Jahre alt) hatte vor sechs Wochen eine Zecke am Oberarm. 17 Tage später hat er ein multiples Erythema migrans an beiden Knien entwickelt. Man hat es nur morgens deutlich erkannt (habe gelesen, dass es durch Wärme eher Lauftaucht, vielleicht durch Wärme vom Schlaf?!). Die Zecke hatten wir ins Labor geschickt und sie war positiv. Kinderärztlicher Notdienst hat 10 Tage Amoxicillin 2 x täglich 500 mg/5ml verschrieben. Zwei Tage nach Beginn der Therapie hat mein Sohn Fieber und Husten bekommen. Dieser war fast weg als er dann zwei Wochen später nachts starke Ohrenschmerzen bekam. Am nächsten Tag hatte er keine Schmerzen mehr. Aber etwas Schnupfen. Habe Termin bei Kinderarzt erst einen Tag später bekommen und dann am selben Morgen auch leider entdeckt, dass die roten Kreise an den Knien zurück waren. Zusätzlich war eine kleine Wanderröte am Handgelenk zu erkennen. Beim Kinderarzt war es wieder etwas verblasst. Kinderarzt verschieb nochmal 14 Tage Amoxicillin. Im linken Ohr diagnostizierte der Arzt einen Paukenerguss. Rechtes Ohr war sehr zu. Zwei Tage später hat HNO-Arzt rechtes Ohr gereinigt und eine heftige Mittelohrentzündung diagnostiziert. Er befürchtete, dass Amoxicillin wohl nicht so gut bei meinem Sohn für die Ohrentzündung wirkt (mein Sohn hat es zu dem Zeitpunkt seit zwei Tagen genommen und davor vor 1 Woche das letzte Mal wegen der Borreliose -Therapie). Daher verschieb er 2 x täglich Cefurox Basics 125 ml/5g für 7 Tage. Ich sollte dann mit dem Kinderarzt abklären, ob dieses Antibiotika auch für die Borreliose geeignet ist. Er meinte ja und ich soll es 7 Tage geben und im Anschluss dann nochmal 5 Tage Amoxicillin, damit die Gabe von insgesamt 14 Tagen gegeben sei. Mir war das ein bisschen viel Wechsel und ich habe nochmal nachgefragt, ob eine 5tägige Verlängerung mit Cefurox nicht sinnvoller wäre. Der Kinderarzt begründete seine Wahl damit, dass Amoxicillin besser verträglich wäre. Meine Befürchtung ist, dass es zu Resistenzen kommt durch den ständigen Wechsel der Medikamente. Sind nun bei Tag sechst mit Cefuroxim. Haben nun leider auch noch zufällig festgestellt (Recherche im Internet, Leitlinie und Beipackzettel) dass mein Sohn wohl die doppelte Menge an Cefurox für die Borreliose und auch Mittelohrentzündung bekommen müsste. Verstehe nicht, warum der HNO-Arzt so wenig verordnet hat und der Kinderarzt es auch nicht gemerkt hat. Jetzt sind wir sehr besorgt, dass die Menge nicht ausgereicht hat und die Borrelien sich weiter verbreitet haben (mein Sohn hat Stadium II mit der multiplen Wanderröte, oder?). Die Wanderröte ist weg, aber das war sie bei der ersten Antibiose ja auch vorübergehend. Außerdem klagt mein Sohn seit einer Woche täglich über Schmerzen in den Beinen und gestern erstmals in den Armen. Er hat aber auch immer noch Husten, Nase etwas zu und geht sich an die Ohren. Ist außerdem oft gereizt und launig. Habe die Kinderarztpraxis heute nicht erreicht obwohl ich dringend um Rückruf gebeten habe, kam keine Antwort. Vor allem wegen weiterem Vorgehen der Antibiose hätte ich gerne einen Rat. Es ist sehr viel Text, aber unser Problem ist ja leider auch sehr komplex. Hoffe, Sie können uns weiter helfen.
von Schoof3 am 08.12.2022, 01:19