Frage: Vereisen ohne Baby

Hallo Herr Doktor, Ich habe eine kleine Frage, meine Tochter wird in ein paar Tagen 9 Monate alt. Ich habe ein gutes Arbeitsangebot bekommen das ich auch wirklich dringend annehmen müsste, da mein Freund uns verlassen hat und sich auch nicht um sie kümmert. Sie hat sehr guten bezug zu meiner Schwester und Mutter. Ich müsste 2,5 wochen also 18 Tage verreisen nach Dänemark. Da ich jeden Tag auf der Fortbildung sein werde, kann ich sie nicht mitnehmen. Jetzt habe ich Angst das sie mich vergisst, Babys fremdelt doch so sehr in dieser Zeit? Wird unser Mutter - Kind Verhältnis dadurch gestört. Ich muss sagen das ich nun jetzt auch 8 Stunden am Tag arbeite und meine Mutter auf sie aufpasst in dieser Zeit. Dieses Angebot wäre sehr gut für uns zwei, da ich ein Höheres Gehalt bekomme und somit nicht auf irgendwelche Ämter angewiesen sein muss. Und nicht aus dem Haus ausziehen müssten. Wie sehen sie die Lage als erfahrener Kinderarzt? Natürlich ist mir die Bindung zu meinem Kind viel wichtiger? Ihre Absicherung das ich ihr alles bieten kann ohne am Ende von Ämtern anhängig zu sein allerdings auch. Danke! Mit freundlichen Grüßen

von Janina1997Janina1997 am 11.10.2019, 13:39



Antwort auf: Vereisen ohne Baby

Liebe J., man muss im Leben immer Kompromisse schließen, und da Ihre Tochter in der Oma und der Tante weitere verlässliche Bezugspersonen hat, ist es sicher eine sinnvolle Entscheidung, für ein "besseres späteres Leben" für Sie beide, das Jobangebot anzunehmen. Ihre Tochter wird sie weder vergessen noch ein ernstes Trauma erleiden. Leiden werden Sie, und es wäre schön, wenn Sie das im Sinne der Zukunft positiv annehmen könnten. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 11.10.2019



Antwort auf: Vereisen ohne Baby

Wäre es zumindest zeitweise möglich, dass deine Mutter oder Schwester mitkommen?

von Anniquita83 am 11.10.2019, 14:14



Antwort auf: Vereisen ohne Baby

Hallo, Nein das geht leider nicht. Da meine Schwester eigene Kinder hat. Und meine Mutter nebenbei noch Arbeitet. Lg

von Janina1997Janina1997 am 11.10.2019, 16:14



Antwort auf: Vereisen ohne Baby

LIebe Janina, wenn diese Fortbildungsreise für Dich berufstechnisch und damit finanziell so wichtig ist, wie Du beschreibst, dann denke ich, ist die lange Abwesendheit vertretbar. Du tust es ja für Euch beide! Natürlich sind 18 Tage eine lange Zeit. Aber Deine Tochter hat ja eine sehr gute und verlässliche Bidnung zu Deiner Mutter, daher wird sie sicherllich keinen Schaden davon nehmen. Evtl. lässt sie es Dich nach Deiner Rückkehr "spüren", dass Du so lange fortwarts und fremdelt evtl. ein bisschen bzw. ist an die Oma zunächst enger, als an dich gebunden. Das wird Dich dann sicherlich schmerzen. Aber es wird sich ganz bestimmt nach kurzer Zeit geben, und dann bist Du wieder die geliebte Mama! Manche Mütter müssen für längere Zeit ins Krankenhaus und sind daher von ihrem Baby getrennt. Das ist dann auch unvermeidbar - aber eben notwendig. Ich finde, Deine Situation ist - von der Notwendigkeit her - vergleichbar, wenn Du ansonsten sogar aus dem haus rausmüsstest. Liebe Grüße SonjaF

von SonjaF79 am 11.10.2019, 17:51



Antwort auf: Vereisen ohne Baby

Hallo, ich habe vor einer Woche zufällig mit einer alten Dame im Supermarkt gesprochen, weil meine Kleine ihr zugewunken hat. Jedenfalls hat sie dann erzählt, dass sie früher immer auf ihre Enkel aufgepasst hat. Und einmal war ihre Tochter wohl auch zwei Wochen im Urlaub, so um den 1. Geburtstag herum. Am 1. Tag hat die kleine wohl viel geweint, aber dann waren Mama und Papa wohl voll vergessen und die kleine ganz glücklich. Als diese aber wieder zurück kamen, waren plötzlich Oma und Opa abgemeldet und sie wollte nur noch zu Mama. Ich denke man macht sich zu viele Sorgen. Das war damals zu Zeiten wo es noch keine Handys und nichts gab. Heute kann man ja täglich mit Videotelefonie in Kontakt bleiben. Ob das allerdings sinnvoll ist, weiß ich auch nicht. Erfahrungsgemäß „vergessen“ die kleinen einen wirklich für den Augenblick und erst wenn sie einen Wiedersehen, sei es in echt oder übers Handy, brechen sie in Tränen aus. Ich würde es an deiner Stelle machen. Auch wenn es lange 18 Tage werden. Alles Gute euch!

von Ce.ni am 12.10.2019, 19:59



Antwort auf: Vereisen ohne Baby

Liebe Janina, ich würde Dir allerdings von Telefonieren oder Videotelefonie dringend abraten. Es würde Deine 9 Monate alte Tochter nur unnötig verwirren und aufwühlen. Ich glaube, das täte ihr gar nicht gut, sondern würde eher ziemlich schaden. Sie begreift ja nicht, warum sie Dich dann nur hören oder sehen kann, aber Du sie nicht in den Arm nehmen kannst und nicht "wirklich da" bist, sondern nur auf dem Bildschirm bzw. im Telefon. Die Trennung wird sicherlilch, wie auch Dr. Busse schreibt, vor allem für Dich schwierig und schmerzhaft werden; weniger für Deine Tochter. Aber Du weißt sie ja in guten Händen! Die Zeit der Trennung wird daher vergehen und danach kannst Du Deine Kleine wieder fest in die Arme schließen. Alles Gute! Deine SonjaF

von SonjaF79 am 12.10.2019, 21:55



Antwort auf: Vereisen ohne Baby

Hallo, ich bin psychologische Psychotherapeutin in Ausbildung und sehe das völlig anders als Dr. Busse oder meine Vorrednerinnen. Für ein so kleines Kind ist die komplette Abwesenheit der Hauptbezugsperson für eine so lange Zeit auf jeden Fall schwer und es wird Eure Beziehung verändern. In diesem Alter haben die Kinder noch keine ausgeprägte Fähigkeit, die reale Abwesenheit der Mutter durch ein verinnerlichtes symbolisches Bild der Mutter zu kompensieren. Jedes Kind wird einen Umgang finden (müssen), wenn derartige Abwesenheitszeiten eintreten, die Konsequenzen daraus können vorher schwer abgeschätzt werden. Ein Trauma ist möglich. Ich finde es etwas gewagt von Herrn Busse, dieses sogleich auszuschließen. Ich verstehe Deinen Zwiespalt, die Entscheidung sollte aber wirklich reiflich überlegt sein. Sorry, ich wollte Dir das einfach mitteilen.

von Psychotante am 12.10.2019, 23:21



Antwort auf: Vereisen ohne Baby

https://m.rund-ums-baby.de/experten/entwicklung-von-babys-und-kindern/Verreisen-ohne-Kinder_1256.htm Hier noch ein ähnlicher Beitrag mit einer Antwort von Dr. Nohr, Psychoanalytiker hier bei RuB. Die Kinder in diesem Fall sind deutlich älter als Deine Tochter und Dr. Nohr rät ab.. Eins noch: Eine "bessere" Zukunft für Euch misst sich nicht nur am finanziellen Status. Eine sichere, verlässliche Bindung - Grundlage von Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl - halte ich für eine der elementarsten Dinge im Leben eines Menschen. Das kann keine Haushaltskasse der Welt je kompensieren, wenn die Grundlage für eine sichere Bindung nicht oder nur unzureichend vorhanden war..

von Psychotante am 12.10.2019, 23:38



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