Hallo Herr Dr. Busse,
Ich bin gerade etwas besorgt. Stimmt es, dass Teebaumöl die Resistenz gegenüber Antibiotika fördern kann? Und zwar hatte meine Tochter ja Anfang April eine Wanderröte und bekam 14 Tage Infectomox 500.
Ich bekam den Tipp jeweils ein paar Tropfen Teebaumöl auf Nacken, Brustbein,Handgelenke, Bauch und Knöchel zu geben, wenn Kinder im Wald oder auf Wiesen unterwegs sind. Das würde die Zecken etwas abhalten. Das habe ich dann auch des öfteren die letzten 2 Monate nun bei meinen Kleinen gemacht (3 und 5 Jahre alt). Da ich panische Angst vor einer weiteren Wanderröte habe. Ich wusste nicht, dass man Teebaumöl eigentlich nicht pur verwenden sollte - schon gar nicht bei kleinen Kindern; und jetzt lese ich das mit der möglichen Antibiotikaresistenz.
Muss ich mir Sorgen machen?? Danke
von
lafatina
am 11.06.2020, 00:10
Antwort auf:
Teebaumöl
Liebe L.,
ich weiß nicht wo Sie das herhaben, mir ist so etwas nicht bekannt. Allerdings wird grundsätzlich vor allem bei Kleinkindern zur Vorsicht geraten bei der Anwendung solcher ätherischer Öle. Das Bundesinstitut für Risikobewertung sagt dazu:
"Unverdünntes und hochkonzentriertes Teebaumöl wird im Handel als kosmetisches Mittel angeboten. Teebaumöl gilt als Universalheilmittel, und in der Presse wird mit der Heilwirkung bei Akne, Ekzemen, Hautinfektionen, Wunden und Warzen, aber auch bei verschiedenen Infektionskrankheiten geworben. Teebaumöl ist jedoch nicht als Arzneimittel zugelassen und
folglich auch nicht hinsichtlich seiner Wirksamkeit und seiner gesundheitlichen Risiken geprüft. In den letzten Jahren stieg die Zahl der Berichte über kontaktallergische Ekzeme der Haut nach Anwendung von Teebaumöl. Das BfR hat aufgrund der Anfrage einer Landesbehörde das gesundheitliche Risiko der Anwendung von Teebaumöl als kosmetisches Mittel bewertet. Das Institut kommt nach Prüfung der vorliegenden Daten zu dem Schluss, dass unverdünntes oder hochkonzentriertes Teebaumöl Hautreizungen und allergische Hautreaktionen auslösen kann. Insbesondere alte Produkte oder Öle, die nicht sachgemäß, d.h. nicht lichtgeschützt gelagert wurden, besitzen sensibilisierendes Potenzial. Der Grund sind Veränderungen der in Teebaumöl natürlicherweise enthaltenen Terpene und aromatischen Kohlenwasserstoffe durch Licht und Luftsauerstoff. Durch Verdünnung des Öls kann das Risiko von
Hautirritationen und Sensibilisierung minimiert werden. Das BfR empfiehlt daher, die Konzentration von Teebaumöl in kosmetischen Mitteln auf maximal 1% zu begrenzen. Zudem sollten Produkte, die Teebaumöl enthalten, durch eine lichtundurchlässige Verpackung geschützt und mit Antioxidanzien versetzt werden."
Zur Insekten- und Zeckenabwehr gibt es bessere und wirksamere Mittel.
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 11.06.2020
Antwort auf:
Teebaumöl
...und kann das Teebaumöl Allergien auslösen? Meine jüngste Tochter hat recht empfindliche Haut und dadurch hin und wieder ein Ekzem.
von
lafatina
am 11.06.2020, 00:39
Antwort auf:
Teebaumöl
Du kannst Teebaumöl verdünnt auf die Schuhe, Socken und Kleidung geben statt direkt auf die Haut.
Es gibt aber sehr gute pflanzliche Sprays aus der Apotheke.
Die sind sogar ab 1 Jahr nutzbar.
Die nehmen wir immer und wir tun sie hauptsächlich auf die Kleidung und Schuhe.
Alternativ kannst du auch Kokosöl nehmen, das darf direkt auf die Haut.
von
Jolina2019
am 11.06.2020, 11:07